Nun habe ich auch mein erstes Skierlebnis hier in Ontario hinter mir. Haha, “skifahren” – mit etwas Fantasie konnte man das wohl so bezeichnen.
Ich bin hier in Toronto einer Gruppe von “Outdoor-Aktivisten” beigetreten, um dadurch die Gegend besser kennen lernen zu können und auch endlich mal die Natur zu erkunden. Am Samstag habe ich dann bei einem ersten Event dieser Gruppe teilgenommen. Es ging ab nach Blue Mountain, dem nächstgelegenen Skigebiet von Toronto aus (etwa 2 Stunden mit dem Auto entfernt). Leider kommt man dort mit öffentlichen Verkehrsmittel nicht hin – darum ist es so fein, mit einer Gruppe zu fahren und so mitgenommen werden zu können 🙂
Samstag morgen ging es für mich früh raus, um zunächst 1 Stunde mit der U-Bahn bis zu einem Treffpunkt am nördlichen Zipfel der Stadt hinzufahren. Dort hat mich dann John abgeholt, ein 54-jähriger Skilehrer. In seinem Auto sassen bereit Abdul und Daljit, 2 Studenten aus Dubai bzw. Jordanien. Und ab gings ins Skigebiet.
2 Stunden später befanden wir uns dann beim Skiverleih: Daljit und Abdul wollten das Snowboardfahren einmal ausprobieren, ich habe mich für Skier entschieden – in der Hoffnung, vom Skifahrer noch neue Tricks lernen zu können.
Und schliesslich standen wir mitten im “Skigebiet” – also quasi so eine Art Feldberg-Gegend und die etwa 5x nebeneinander 🙂 Das Skigebiet ist ziemlich weit in die Breite gezogen – und hat eine niedliche Höhe: 220m (*grins*, sogar der Berner Hausberg hat mehr Höhenmeter zu bieten).

Aber das Empfinden ist ja immer subjektiv; und so war das Gebiet für Abdul und Daljit sehr beeindruckend, extrem steil und seeeehr hoch.

Ausser John waren noch Alex und Matt dabei – wir haben dann zu viert das Gebiet durchkämpft. Und auch hier musste ich wieder schmunzeln: im “Tal” haben alle Jungs noch fett rumgeprahlt, wie toll sie skifahren und wie schnell sie die Hügel “herunterrasen”. Ich musste dann aber schnell feststellen, dass ich selbst von dem Skilehrer nichts lernen konnte und das “schnell” auch wieder nur eine subjektive Einschätzung ist 🙂
Spass hat es dennoch gemacht. Die Abfahrten war zwar kurz, aber ich konnte mir austoben.

Und sie haben lustige Sachen in diesem Skigebiet: so gibt es zum Beispiel am Rand der Piste eine Art “Würstchen-Bude” – nur wird dort statt Bratwurst die Nationalspezialität “Beavertail” verkauft: ein frittierter Teigboden mit Schokosauce oder anderem Süsskram drauf. Quasi die kanadische Variante von französischen Crêpes.

Von einem der Sessellifte hat man Ausblick auf den besonderen Baumschmuck in Blue Mountain: aus irgendeinem Grund scheinen Menschen es amüsant zu finden, BHs und Ketten an diese Bäume zu werfen – den traditionellen Ursprung dahinter habe ich leider noch nicht herausgefunden.



Das Skigebiet in Blue Mountain ist zwar klein, hat aber bis 22 Uhr geöffnet. Skifahren satt quasi. Wir haben es immerhin bis 20 Uhr ausgehalten und so kam ich auch zum ersten Mal in meinem Leben in den Genuss des Nachtskifahrens: schöne Stimmung.




Und so war es alles in allem ein gelungener Ausflug. Allerdings: für den Aufwand, die Zeit und das Geld werde ich das Erlebnis so schnell wohl nicht wiederholen…dazu bin ich dann wohl doch zu sehr verwöhnt aus der Schweiz und aus Vancouver 🙂
