Die Zeit fliegt – und ich mit ihr. Ein berauschender Start in eine neue Woche, surreal und irgendwie crazy – oder doch vollkommen normal in unserer globalen Zeit?

Am Montag stand eine grosse und wichtige Präsentation bei einem Kunden in Edmonton an. Ich durfte das Ergebnis meiner wochenlangen Arbeit zeigen und meine Ideen für eine neue Webseite bei der “Association for Municipal in Alberta” (Verbund aller Gemeinden der Provinz Alberta) vorstellen. Und weil das so eine wichtige Präsentation war, ist auch die persönliche Anwesenheit Pflicht gewesen. Meine beiden Kollegen sind aus Vancouver angereist (was quasi “um die Ecke” von Edmonton liegt, ganz genau 820 km). Ich durfte mich von Toronto aus auf den Weg machen – was nicht ganz so um die Ecke liegt (ganz genau 2700 km). Für ein 4-stündiges Meeting habe ich mich also am Montag Morgen für 4 Stunden in den Flieger gesetzt, um einmal quer durch das Land (und durch 2 Zeitzonen hindurch) zu fliegen – und abends ging es dann zurück. Primissima.

Dafür war dies wieder einmal ein Tag vollgepackt mit Erlebnissen.

Morgens um 5.30Uhr ging es aus dem Haus, gerade wach genug um ins Taxi zu stolpern, dass mich zum Flughafen gebracht hat. Den Taxifahrer habe ich nur mit müden Augen angeblinzelt, ihm mein Ziel genannt – und mich dann kurz darüber aufgeregt, dass es ja noch viel zu früh sein, um von einem “guten Morgen” oder ähnliches sprechen zu können. Stockdunkel ist es – und mitten in der Nacht! Worauf mich der Taxifahrer im Rückspiegel angrinste und meinte: “Meine Schicht hat bereits um 4 Uhr begonnen – und das ist bei mir jeden Tag so.” Und schwuppdiwupp waren wir im Gespräch. Er erzählte mir allerlei kleine Geschichten aus seinem Leben – und hinterliess mir einige weise Gedanken am Morgen. “Weisst du, es ist alles nur eine Frage der Denkweise. Wir sind zu viel mehr fähig als wir glauben – und 5 Stunden Schlaf ist ausreichend. Ich habe im Leben gelernt, immer für das Beste zu hoffen – aber alles so anzunehmen, wie es kommt. Anders geht es auch nicht.”

Weiser Mann. Und schon fühlte ich mich ein Stückchen weniger müde und der Tag begann mit einem breiten Lächeln auf meinem Gesicht. Geschichten am Morgen und Weisheiten zum Frühstück – wie wunderschön.

Mein Flug verlief ebenfalls angenehm und ruhig – im vollgepackten Flugzeug (was um alles in der Welt wollen alle diese Menschen an einem Montag Morgen in Edmonton???).

Am Flughafen in Edmonton durfte ich noch 2 Stunden auf meine Kollegen in Vancouver warten. Die Zeit konnte ich prima nutzen, um an meiner Präsentation zu feilen. Und – oh wunderbar – an eben diesem Montag Morgen fand ein Konzertevent statt: Singer-Songwriter wechselten sich ab, um am Flughafen ihre Lieder zum besten zu geben. Und so konnte ich meinen Kaffee geniessen, an meiner Präsentation arbeiten, während vor mir zuerst ein toller Singer-Songwriter seine Songs am Piano vor sich hinträllerte und anschliessend ein Gitarrist seine Lieder zum besten gab. Lovely!

Frisch gestärkt und mit den besten Erlebnissen gefüttert ging es dann zum Kunden – und auf zu einer grossen Präsentation. Die hervorragend verlief! Mein Konzept wurde von allen verstanden und mit begeistertem Nicken angenommen. That was easy!

Und nachdem diese Mission erfüllt und abgeschlossen war, ging es zurück zum Flughafen – und zurück nach Toronto. Um 1 Uhr nachts war ich dann endlich wieder zu Hause – wo ich dann auch ziemlich schnell komatös ins Bettchen fiel. Ist dieser Tag tatsächlich passiert? Fühlt sich alles…unwirklich an.

piano

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