Die Abstimmung ist ja nun schon eine Weile vorbei, viel hat sich seitdem noch nicht bewegt, aber in den letzten Tagen scheint die Ausländerinitiative mal wieder mehr zu einem Thema zu werden (vielleicht ist der Sommer ansonsten zu öde oder man hat in der Schweiz gerade die Nase voll, über die Nachwehen der Weltmeisterschaft zu berichten).
Interessant fand ich dann doch diese Schlagzeile:
Auslandschweizer müssten draussen bleiben
Wenn die Initiative, die Zuwanderungszahlen in der Schweiz zu beschränken, sauber durchgeführt würde, dann hiesse das eben auch, dass Schweizer, die momentan im Ausland leben, nicht mehr ohne weiteres in ihre Heimat zurückkehren könnten.
Klingt ja alles erst einmal verrückt. Wenn man sich ein paar Zahlen dazu anschaut, kann man unterschiedliche hineinlesen: in der Schweiz ist der Anteil der ausländischen Bevölkerung mit 23% mit Abstand am höchsten in der EU (verglichen zu 9% in Deutschland) – wobei den grösste Ausländeranteil in der Schweiz die Deutschen ausmachen.
Das zeigt aber ja eigentlich erst einmal, dass die Schweiz ein sehr offenes Land ist und Einwanderer willkommen heisst.
In Kanada sind die Zahlen ähnlich hoch: etwa 20% sind hier Zuwanderer (also nicht in Kanada geboren…irgendwann sind hier ja alle einmal zugewandert :)). In Kanada verteilt sich aber alles viel mehr: die Gesamtpopulation von ca. 34 Millionen verteilt sich auf knapp 10 Millionen km (ca. 3 Personen pro km2). In der Schweiz haben die 8 Millionen Einwohner nur 41’000 km2 zur Verfügung (ca. 195 Personen pro km2).
Die jährliche Zuwanderungsrate liegt in der Schweiz mit 1,7% mehr als doppelt so hoch wie in Kanada (0,7%) – also auch hier wird deutlich, dass es in der Schweiz immer enger wird.
Schön finde ich diese Nachrichten dennoch nicht. Im November kommt es zu weiteren Abstimmungsrunden – ich bin mal gespannt, was dabe heraus kommt. Kanada fühlt sich da doch erstmal viel freundlicher an…