Wow, es ist eine ganze Weile her seitdem ich das letzte Mal hier etwas geschrieben habe. Und jetzt, wo ich wieder anfange zu tippen, merke ich, dass ich es auch ein wenig vermisst habe, das Schreiben, das Festhalten meiner Gedanken.

Fühlt sich an, als ob ich aus einem langen Traum aufwacht bin. Einer von der Sorte, in der man sich selbst beobachten kann und man möchte aufwachen oder sich bewegen – aber man kann nicht. Kein Alptraum – nur eine Situation, in der man nicht mehr die Kontrolle zu haben scheint.

Die letzten Monate waren…intensiv. In sehr, sehr vielen Bereichen. Sehr vollgepackt – einerseits zeitlich, andererseits emotional. Vieles basiert auf meinen bewussten Entscheidungen, daher stimmt der Vergleich mit dem Kontrollverlust in Träumen nicht ganz. Ich hatte allerdings keine Kontrolle darüber, dass sich plötzlich alles zur gleichen Zeit ereignet 🙂

Und ich habe wieder viel gelernt in den letzten Monaten. Über mich, über meine Ziele, über andere Menschen, über deren Ziele, über Kommunikation. Mit jedem Tag, mit jedem Projekt lerne ich mehr und mehr, mich auf das zu fokussieren, was mir Freude bereitet und was mir wichtig ist. Und überhaupt: zu definieren, was meine Grundsätze sind, meine Leitziele.

Wenn ich auf meine jetzt nun 6-monatige Vancouver-Zeit zurückblicke, dann lässt es sich sehr gut mit einem ersten Besuch in einem Süssigkeitenladen vergleichen: alles ist bunt und aufregend, süss und verführerisch. Einmal eintauchen bitte. Und das habe ich gemacht.

Beruflich hat sich rasch ein Projekt nach dem anderen ergeben, so rasch, dass es plötzlich viele Projekte gleichzeitig wurden – und ich das jonglieren versuchte zu lernen. Aber irgendwann wird auch der schnellste Arm müde. Aber es waren spannende Projekte mit spannenden Menschen – und anstrengende Projekte mit anstrengenden Menschen 🙂 Beides ist gut zum Lernen.

Privat habe ich mich super mit meiner Mitbewohnerin verstanden. Ein Künstler- und Philosophenherz. Wir haben etliche Küchengespräche hinter uns, haben zusammen musiziert, uns gegenseitig Mut zugeredet, wenn wir wieder einmal zu selbstkritisch unseren Arbeiten gegenüberstanden, haben nächtliche Spaziergänge und ausgedehnte Wanderungen unternommen und vor kurzem eine tolle WG-Party veranstaltet.

Nur die Ich-Zeit, die für mich so wichtig ist, um wieder neue Energien und Kräfte zu sammeln, die hat gefehlt. Zeit zum reflektieren – oder zum Blog schreiben – ja, in den letzten Wochen sogar Zeit zum schlafen. So aufregend das auch ist für eine Zeit, irgendwann ist sie da, die Sackgasse, die grosse Wand.

Und dafür gibt es jetzt einen Neuanfang. Einmal umkehren.

Ich habe mich in den letzten Wochen erfolgreich aus dem Projekt befreit, welches mir Magenschmerzen bereitete und ganz gegen meine innere Ãœberzeugung lief. Und ich habe andere Projekte, die ich liebte, erfolgreich abgeschlossen. Ich werde fleissig weiterempfohlen – und zukünftig werde mich nun auf die Projekte und auf die Menschen fokussieren, die meinen inneren Ãœberzeugungen entsprechen. Fokus!

Und ich bin auf Wohnungssuche. So sehr ich meine Mitbewohnerin auch schätze, ich brauche langsam wieder meinen eigenen Räumlichkeiten in denen ich meinen eigenen Rhythmus ungestört leben kann und meine eigene Kreativität ausleben kann. Und dies wird eine neue, unmöblierte Wohnung sein, in welche ich mit meinen 3 Koffern einziehen werde. Neuanfang. Tatsächlich.

Um meinen Geburtstag zu vergessen und vielmehr, um wieder einmal durchatmen zu können, habe ich mich für dieses Wochenende auf eine Art “Halbinsel” begeben. Die Gegend hier verdient sicher nicht den Namen Halbinsel, sie ist mit dem Festland verbunden, aber es führen keine Strassen hierher, man muss als mit der Fähre fahren. 40 Minuten dauert es von Vancouver, dann ist man an der “Sunshine Coast”. Gestern abend bin ich im strömenden Regen hier eingetroffen – in einem herzallerliebsten B&B, von Patricia und Peter (er ist Deutscher, gebürtiger Hamburger) geführt. Und heute wurde ich zuerst von zaghaften Wolken begrüsst, anschliessend, nach einer ausgiebigen Wanderung im Regenwald, lachte mir dann die Sonne entgegen. Na also: geht doch! Frühlingsanfang – mit dem Sonnenkind 🙂

Rainforest at the Sunshine Coast
Rainforest at the Sunshine Coast
Smuggler-Cove
Smuggler-Cove

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3 thoughts on “Reborn”

  1. Jetzt weiß ich auch warum man dich gestern so schlecht erreicht hat 🙂
    Alles Gute zum Reborn!

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