Heidewitzka.  Never again.  Lass mich nie wieder umziehen. Wie oft habe ich das nun schon gesagt in meinem Leben. Und dann passieren Dinge und plötzlich ist alles anders – und dann heisst es wieder Kisten packen und auf  ins neue Leben.

So  sehr ich mich auch darauf gefreut habe, ein neues Kapitel mit Wilson zu starten und zusammen zu ziehen –  dieser Umzug  war beileibe keine tolle Erfahrung. Und das obwohl wir beide umzugs-geübt sind! Aber  unsere Ansichten  und unsere Art, Dinge zu organisieren  ist recht unterschiedlich. Nun ja, und zwei Wohnungen auf einmal umzuziehen macht  die Situation nicht einfacher.

Vorausdenkend  habe ich die meisten meiner  Sachen daher bereits vor dem Wochenende  gepackt und  am Freitag den Grossteil meiner Habseligkeiten umgezogen. Am Samstag kamen dann all die sperrigen Teile  dran – war bei mir nicht so viel (Schreibtisch und kinderleichtes IKEA Sofa), bei Wilson schon etwas anstrengender (riesiges Sofa, Bett, Matratze,  Grill,  Küchentisch).  Das haben wir aber recht gut hinbekommen – beides echte Anpacker 😀

Pause im Chaos
Pause im Chaos
Ace - Ruhe im Umzugschaos
Ace – Ruhe im Umzugschaos

 

Am nächsten Tag ging es dann eigentlich (nach Plan) ans auspacken. Da wurden mir dann aber schnell einige Dinge bewusst:

  1. Zwei Haushalte zusammen zu ziehen heisst:  durch jede Menge Kram gehen und alles, was doppelt ist, zu identifizieren & eliminieren. Trauriger Akt.
  2. Man sollte immer zuerst in den Keller des Partners schauen, bevor man sich für die Grösse einer Wohnung entscheidet: keine Ahnung, woher plötzlich all der Kram von Wilson kam (seine Wohnung war nicht viel grösser als meine), aber: es ist eine Menge!
  3. Ich bin allergisch gegen Unordnung und finde Kisten auspacken daher äusserst unangenehm, vor allem, wenn ich nicht weiss, was drin ist (wie soll man da ne Struktur hinbekommen)

Meinen ersten Kollaps bekam ich direkt am Morgen: In der Frühe ging es los, die ersten Kisten auszupacken: ich hatte genau 2 Kisten zum auspacken.  Wilson hatte  etwas 6 Kartons – und alles Küchenkram.  Seine Küche war etwas halb so gross wie meine – ich habe keine Ahnung, woher all der Kram plötzlich kam.  Fühlte sich an wie ein riesiger Zauberhut: du  greifst rein und da ist immer noch mehr. Und lauter so Zeugs, was man  weniger als einmal im Jahr braucht (und er seit Jahren nicht mehr angefasst hat!). Unsere neue Küche ist nicht gerade klein – aber  all das Gedöns halbwegs strukturiert unterzubringen war  eine echte Herausforderung. Mit wem bin ich da nur zusammengezogen!

Küche organisieren - Horror
Küche organisieren – Horror

Auch ne nette Herausforderung sind die 2 Etagen in unserer neuen Wohnung und die kleine, schmale Wendeltreppe, die hinauf führt. Versuch da mal, Sachen hochzutragen!  Sofa und Matratze haben wir dann mit Wilsons Bergseil herauf befördert. Danach kam ich mir vor wie ein zertifizierter Möbelpacker. Dabei musste ich an unsere Nachbarn denken, die am selben Tag auszogen: sie waren insgesamt zu viert, ein Mann und drei Frauen . Der Mann schob  haufenweise Kisten in einer Sackkarre  vor sich her, während die Frauen plaudern nebenher liefen und ab und zu einen Blumentopf in der Hand hielten. So will ich das nächste Mal auch umziehen!!

Wie soll die hier hoch?
Wie soll die hier hoch?

Nach dem Seil- & Sofa-Akt  wollte ich Kram zur Seite schaffen, um Platz in unserem kleinen Ess-Wohnbereich zu machen. Die neue Wohnung hat keinen Keller, sprich: alle unsere Habseligkeiten müssen in der Wohnung verstaut werden.  Wir haben dazu einen kleinen Abstellbereich direkt am Eingang (wo idealerweise unsere Skier + 4 Fahrräder Platz finden würden).  Doch eh ich michs versah, war dieser Bereich überflutet von Wilsons Boxen: Campingausrüstung, Kletter- und Bergsteigerausrüstung, Toolbox – also sein gesamter Kellerkram. Dachte ich. Bis er mir mitteilte, dass er noch einmal so viel in seinem jetzigen Keller stehen hat…

Wie soll das da alles rein?
Wie soll das da alles rein?

So. Dann eben zurück in seine Wohnung  um den Rest zu holen. Der “Rest” war allerdings ganz schön viel – und es war auch noch ganz schön viel unverpackt. Aaaaaalso: mehr Chaos und das Gefühl, nicht von der Stelle zu kommen.

Am  Nachmittag  brauchte ich dann etwas “aufbauendes”: ich ging zurück in meine Wohnung, die ich blitzeblank putzen durfte – war schliesslich Erstmieter.  Aber immerhin gab mir das das befriedigende Gefühl, voranzukommen!  Herrlich – so viel Platz und so viel Sauberkeit.

Zurück in unserer Wohnung  überkam es mich dann komplett. Da war nur Chaos! Kisten überall, die Küche komplett zugestellt mit Zeugs, das in keiner der Schränke zu passen schien, mein Schreibtisch war umringt von noch mehr Kram und  Kisten – und es war Sonntag abends um 19 Uhr. Mein Arbeitstag würde am nächsten Tag in genau diesen Räumlichkeiten stattfinden, also mitten im Chaos – während Wilson die Tür hinter sich schliessen kann und  in seinem Büro weit weg von aller Unordnung ist. Und am Dienstag gehts dann auf Geschäftsreise bis zum Wochenende. Nenene, so hab ich mir den Umzug echt nicht vorgestellt – und ich werd den Teufel tun, um dieses Tohuwabohu alleine zu bewerkstelligen. Kurzer Nervenzusammenbruch meinerseits – und  Vollgas bei Wilson.  Wir haben es dann tatsächlich noch geschafft, zumindest so weit alles zurecht zu rücken, dass ich am Montag morgen  an meinen Schreibtisch kommen konnte, ohne über tausend Kisten zu steigen .

Ne, die Erfahrung will ich so schnell nicht wieder haben. Aber wir haben es gemeistert – und die Wohnung nimmt immer mehr Gestalt an. Wird noch etwas dauern, aber ich glaub, hier kann ich mich wohlfühlen.

Und so sehen die Räume bisher aus:

Wohnzimmer
Wohnzimmer (unteres Geschoss)

 

Wohnzimmer
Wohnzimmer (unteres Geschoss)

 

Schlafzimmer
Schlafzimmer (oberes Geschoss)

 

Arbeitszimmer
Arbeitszimmer (oberes Geschoss)

 

Zweites Wohnzimmer :)
Zweites Wohnzimmer 🙂 (oberes Geschoss)

Schon cool. Und hier noch mein neuer Blick vom Schreibtisch aus 🙂

Mein neuer morgendlicher Blick
Mein neuer morgendlicher Blick

6 thoughts on “Und wieder ein Umzug”

  1. Also, wie jetzt, DU warst bei dem Umzug die strukturierte? 😀 Echt jetzt? hihihi 🙂
    Trotzdem: Gutes Einleben, das wird schon :-*

    1. I know, right? Das sagt einiges über meinen Mitbewohner aus 🙂
      Und ich würd nicht sagen ich bin strukturiert; ich halte Chaos und Unordnung nur schlecht aus – und brauche daher Struktur um mich herum. Finds aber wahnsinnig schwer, dahin zu kommen 🙂

      1. Vor allem ist es nicht dasselbe das eigene Chaos auszuhalten, als das Chaos anderer… Und es ist schwer das Chaos im Kopf zu ordnen, wenn darum herum auch noch Chaos herrscht 😉
        Ich wünsche Dir eine ordentliche Woche 😉

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