Tag 2 in Verbier: diesmal ging es mit dem Bike los.
Das ich erstmal vom Bike-Doktor abholen musste. Mein Plan war so einfach und schön: ich hatte im Taunus noch mein tolles Mountainbike aus der Schweiz, dass ich mir schnapen und dann einfach losfahren wollte. Aber ein 3 Jahre unbenutztes Mountainbike wird schnell unbeweglich – so auch meins. Das Hinterrad klemmte, die Bremse war komplett eingerostet. Der Fahrradtechniker machte mir keine grossen Hoffnungen: meine Bremsscheiben mussten komplett erneuert werden, aber er hatte keine Ersatzteile. Aber zunächst musste er die Bremse überhaupt auseinander bekommen…sonst hiess es: neue Bremse (und das wäre ein sehr teurer Spass).
Er behielt mein Fahrrda über Nacht, um meine Bremse in Öl einzulegen – und siehe da, diese Kur bewirkte Wunder! Am nächsten Tag bewegte sich mein Rad wieder wie geschmiert – und ich konnte nun tatsächlich loslegen!
Leider musste ich schnell feststellen: ich bin mit meinem Fahrrad in Kanada sehr verwöhnt. Mein altes Bike fühlte sich klein und steif an – und es quietschte höllisch beim bremsen. Hinzukam, dass meine Bremsen schon sehr abgenutzt sind und nicht mehr die volle Bremskraft haben…
Aber davon abgesehen ging es bei dem tollsten Herbstwetter erstmal rauf auf 2400m Höhe.
Ich hab ganz vergessen, wie sich Biken in der Schweiz anfühlt. Technisch anspruchsvoll sind die Wege nicht, dafür aber endlos lang und steil – ein tolles Ausdauertraining!
Die Strecke führte schliesslich unterhalb des Gipfelgrats entlang – herrlich angenehm gerade. Und ging sogar durch einen kleinen Tunnel (die Schweizer lieben ihre Tunnel hier).
Die Aussucht war wieder einmal hervorragend. Zwischendruch gab es noch Kunst zu bestaunen, die wild verstreut in den Bergen herumstand.
Und schliesslich dann das Experiment der Abfahrt: über schotterige und steinige schmale Wanderwege ging es bergab – nur so halbspassig. Auch hier merkte ich wieder einmal: ich bin doch sehr verwöhnt in Vancouver was das Biken angelangt – wer hätte das gedacht!
Auf meiner Abfahrt kam ich dann wieder an alten Mauerresten vorbei, an schönen Berghütten – und auch an diversen Tierarten: Esel, Schafe und Rinder führten die Hitliste an.
Hab mich dann am Ende auch noch etwas verfranst, was ich bitter büssen musste mit zusätzlichem Starmpeln bergauf. Aber dafür kam ich an herrlichen Gegenden vorbei – und auch an einer alten Mühle so wie an tollen urigen Berghäusern.
Na, wenn das kein erfolgreicher Tag ist!
Jetzt merke ich allerdings auch meine Beine – erstmal ausruhen 🙂