Wir überstanden auch unsere zweite Nacht prima. Zum Frühstück gabs Kaffee (mit frisch gemahlenen Bohnen von meiner kleinen handbetriebenen Mahlmaschine – takes forever!) und Joghurt mit Müsli und Blaubeeren, lecker 🙂

Nachdem die Zelte wieder verstaut waren und wir kurz vorm Aufbruch standen, fuhr ein knatterndes Motorrad in unseren Zeltplatz. Es war ein Bauer aus der Gegend, der uns warnen wollte: in dieser Gegend gibt es Wölfe, die es immer wieder mal auf sein Vieh abgesehen haben. Und erst vor kurzem sei ein Cougar (Puma) hier gesichtet worden. Na, kein Wunder, dass Ace so seltsam wirkte. Seit gestern benahm er sich fast schüchtern – die Wildnis hat ihre eigene Sprache.

Nachdem wir noch einige Tips für unsere Wegwahl bekommen hatten, zogen wir los.

Wildnis
Byebye Zeltplatz

Der Bauer sprach von einem verlassenen First Nations Dorf, das wir uns ansehen wollten. Der Weg führte uns durch fast geisterhafte Stimmung – die Waldbrände nahmen stark zu und über uns tronten die schweren Rauchwolken.

Wir fanden den Weg zum verlassenen Dorf – aber ausser ein paar Grasswölbungen dete nichts daraufhin, dass hier einmal ein Dorf stand. Vermutlich nutzten sie Tipis für ihre Wohnungen?

Ehemaliges Indianerdorf
Ehemaliges Indianerdorf

Und weiter ging es. Der Pfad wand sich am Fluss entlang, richtig idyllisch. Wir stiessen sogar auf einen Weisskopfseeadler.

Und die Karawane zog weiter…und mit uns der Staub und Dreck 🙂

Mit einer Bande rumpelnder Monstertrucks ist es nicht einfach, Wildtieren zu begegnen – viel zu viel Lärm, der schon von weiter Entfernung zu hören ist. Und doch hatten wir an diesem Tag noch schöne Begegnungen.

Der eindrucksvollste Moment war, als wir direkt vor einer Elch-Mutter mit Kind standen. Sie hüpften schnell ins Gebüsch, aber der Anblick war dennoch stattlich.

Oder die Wildpferde, die sich im Wald tummelten…

Beeindruckende Wildnis.

Für unsere dritte Nacht fanden wir einen idyllischen Campingplatz am See – diesmal etwas “offizieller”, so dass wir auch unsere erste Gebühren zahlen mussten (dafür aber unsere Müllsäcke loswerden konnten, juche). Auch wenn das rauchige Wetter uns nicht wirklich zum Schwimmen im See einlud, so sorgte es doch für eine interessante Morgenstimmung..mit den Seetauchern (dem “Loon”, eines der kanadischen Symbole) im Vordergrund.

Tag 4

Am nächsten Morgen zogen wir weiter, auf der Suche nach etwas mehr “4×4 Abenteuer”. Die Jungs wollten anspruchsvollere Wege finden. Was wir aber zuerst fanden, waren: mehr Pferde.

Pferde
Pferde

Und dann einen überwucherten Wanderweg, der uns aber nicht sehr weit brachte. Also: umkehren.

Steinig
Steinig

Statt spannende Wege zu finden, stiessen wir immer dichter in den Rauch hinein, richtig geisterhaft wurde die Umgebung um uns herum.

Geisterstrasse
Geisterstrasse

Schliesslich fanden wir sie dann, die echten off-road Pfade, mit Matsch und Wasserfahrten und allem Spass, der dazugehörte. Als sanfter Einstieg: einmal durch den Flusslauf, bitte:

Durch den Fluss
Durch den Fluss

Eine schmale Steg-Überquerung folgte als nächstes.

Und kurz vor unserem geplanten Zielort: die Schlammschlacht. Wilson fuhr voraus – und versank ziemlich schnell im Matsch, so dass die erste “Rettungsaktion” gestartet wurde: einmal rausziehen, bitte.

Festgefahren
Festgefahren

Als dann auch der zweite steckenblieb, gaben wir auf: genug des Herumspielens. Lieber ein Nachtlager aufstellen. Diesmal auf einer Lichtung mitten in der Wildnis (mit vielen Elchspuren um uns herum). Dies sollte die kälteste Nacht sein, die wir auf unsere Tour erlebten: auf beinahe 0 Grad fiel die Temperatur herab – darauf war ich nicht eingestellt, als wir bei 36 Grad loszogen. Da half nur: tief in den Schlafsack einmummeln und auf das Morgengrauen warten.

Und davon: im nächsten Teil 🙂

2 thoughts on “Mein erster 4×4 Trip – Teil 2”

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