Mein Spanisch-Kurs in Bacos ist bereits vorbei. Für mich geht es nun 2 Tage auf die benachbarte Insel Bastimentos, bevor ich ins Inland fahre und dort meinen Kurs weiterführe.

Meinen letzten Tag in Bocas habe ich mit Teresa und Courtney am Strand verbracht: einmal mit dem Klapprad auf Schotterstrassen entlang, bitte.

Und dann ging es am Freitag nachmittag rüber auf die andere Insel. Passend zum Anlass war dies ein verregneter Tag, mal eine neue Erfahrung. Macht aber nichts, da man ja gemütlich einen Cocktail schlürfend aufs Boot warten kann.

Aufs Boot warten
Aufs Boot warten

Auf Bastimentos angekommen war ich dann etwas überrascht über das viele “Nichts”. Meine Unterkunft lag etwas höher gelegen im Dschungel – rundherum: Nichts. Dafür könnte man es sich hier im Pool und an der Bar gut gehen lassen (wie langweilig).

Ein kleiner Trampelpfad führt hinunter zum Strand. Beeindruckendes Dschnugelfeeling…

…und am Strand dann 2 Hotels, sonst NICHTS. Irgendwie etwas triste, wenn man dann hier so alleine ist.

Ich fands es aber interessant, wie sie hier auf der Insel den Müll recyclen und dabei recht kreativ werden: Glasflaschen als Wegbegrenzung, Gartenzaun, alte Reifen als Blumentopf.

Für den nächsten Tag hatte ich mich zum Glück wieder mit den Mädels verabredet, die mich auf der Insel besuchen wollten. Also war meine Zeit auf der Insel hier nicht wirklich triste.

Wir wollten uns am anderen Ende der Insel treffen, von meiner Unterkunft etwa 5 km entfernt. Als ich nachfragte, ob ich zu der Bootsanlegestelle von hier aus laufen konnte, kam die Antwort: auf keinen Fall. Es gibt keinen Weg dorthin, ich solle ein Boot nehmen und das kostet 10 USD pro Fahrt. Hm, etwas teuer für einen kurzen Abstecher.

Ich recherchierte etwas und fand heraus, dass es sehr wohl einen Weg dorthin gab – allerdings sei dieser nicht sehr einfach zu finden. Doch ich sagte mir, wenn ich früh genug startete, sollte ich rechtzeitig am Treffpunkt ankommen.

Und so begann mein Abenteuer am Samstag morgen. Runter zum Strand, wo es keine Menschenseele gab.

Aber zwei Hunde, die vor sich hin spielten. Und sich dann um mich herum balzten. Und mir immer weiter am Strand entlang folgten. Ein lustiges Paar.

Vor allem der Grössere der beiden entschliess sich recht schnell, mich in das Treiben aufzunehmen. Er blieb immer wieder mal stehen und schaute, ob ich denn auch noch folgte.

Und so liefen wir am Strand entlang, bis es plötzlich nicht mehr weiterging. Hier musste nun also nach dem Pfad im Dschungel gesucht werden. Nach ein paar erfolglosen Versuchen, ins Gebüsch einzudringen, schlugen die Hunde schliesslich einen kleinen Pfad direkt vor mir ein. Ha, da entlang also. Und so trotteten wir zu dritt durch den Dschungel, ich immer den Hundespuren hinterher. Was für ein glücklicher Zufall, dass ich meine Begleiter gefunden hatte!

Und schliesslich kamen wir wieder am Strand an – dem berühmten Wizard Beach, ein Surf-Ort. Auch komplett verlassen – logisch, der Weg ist ja für Touristen offiziell “nicht vorhanden”.

Hier musste ich mich nun wieder in den Dschungel schlagen, um auf die andere Seite der Insel zur Bootsanlegestelle und zu meinen Freunden zu kommen. Das war weniger einfach. Ich habe den richtigen Weg nicht gefunden, und so fand ich mich schnell im tiefsten Dschungel, kroch mehrmals unter Maschendrahtzäunen hindurch, versank im Matsch, schlich mich an riesigen Spinnen vorbei…bis ich dann auf einem Farm-ähnlichen Feld stand.

Hier traf ich dann auf Bauern, die mir natürlich erzählten, dass ich hier komplett falsch war- aber ich konnte die Musik vom Dorf hören und wusste: die Richtung musste stimmen. Also weiter ging es. Der Weg war unangenehm und ich rannte auch in irgendeine giftige Pflanze, die mir nun einen schicken Abdruck am Bein vermacht hat.

Nach fast 2 Stunden dann geschafft: ich war in Old Banks, dem kleinen Ort am Zipfel der Insel, und streifte mit meinem Begleiter durch den Ort zur Bootsanlegestelle, wo meine Freunde bereits warteten.

Und dann machten wir uns gemeinsam auf den Weg – so viel einfacher. Wir stapften einen Pfad den Hügel hinauf, wo es eine kleine Kakao-Farm gab. Idyllisch gelegen, perfekt für ein spätes Frühstück. Die Besitzerin – Engländerin – war sehr empört, als wir mit einem Hund ankamen (der uns noch immer folgte). Das passiere hier ständig, diese dämlichen Touristen, die die “ach so süssen” Hunde mit sich lockten. Nur dass ich hier niemanden gelockt habe, sondern dieser Hund freiwillig folgte, ja, sogar mich hierher führte. Und dann stellte sich heraus: es war der Hund vom Nachbarn. Na bitte 🙂

Auf der Kakao-Farm ist uns dann auch Calypso-Joe wieder begegnet – als CD! Er ist also in der Tat berühmt!

Von der Farm aus ging es hinunter an den Strand, wo wir an endlos vielen Riesen-Spinnen vorbei kamen, den Bananen Spinnen. Harmlos – aber sie sehen dennoch nicht schön aus.

Schliesslich kamen wir am Strand an und genossen hier die kühlen Fluten.

Nach einer langen und angenehmen Abkühlung trotteten wir weiter, erneut in den Dschungel, diesmal in die Richtung meiner Unterkunft.  Der Dschungelpfad war so matschig, dass ich meine Sandalen schnell abnahm und barfuss lief. So schnell wird man zu einer echten Dschungelfrau 🙂

Und wir sahen sogar die berühmten “Red Frogs”, nach denen der Strand benannt ist. Kleine giftige Frösche – sie sind so winzig, dass man sie beinahe suchen muss.

Schliesslich kamen wir wieder am Strand an, mit seinen vielen Baumstrukturen direkt am Wasser.

Zurück bei meiner Unterkunft gönnten wir uns dann einen Cocktail als Stärkung.

Courtney und Teresa mussten anschliessend wieder zurück nach Bocas und ich begleitete sie noch zum Boot. Der Pfad führte an einem kleinen Tümpel entlang, wo es tatsächlich Kaimare gibt, als Mini-Krokodile. Wir sahen auch einige im Wasser – waren aber viel zu klein, um gefährlich zu wirken.

Und damit war Abschied angesagt. Das Abenteuer Bocas & Bastimentos war vorbei.

Noch eine Nacht für mich hier auf der Insel, bevor es am nächsten Tag nach Boquete gehen wird. ¡Hasta lluego!

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