Vancouver ist ja immer etwas hinterher – und so auch mit der Zeitumstellung. Bei uns wurden erst jetzt am Sonntag die Uhren umgestellt: eine Stunde länger schlafen. Was aber auch bedeutet: es ist wieder heller am Morgen – dafür sind die Tage jetzt extrem kurz. Hier ist es gerade 17:10 Uhr – und draussen ist es bereits dunkel. 

Vielleicht idealisiere ich Europa zu sehr – aber in meiner Erinnerung war nur der Dezember so extrem mit den frühen dunklen Nächten. 

Zur Zeitumstellung wurde uns zwar eine Stunde geschenkt, aber für mich ging es dennoch früh aus den Federn: dieser Sonntag schenkte uns eine Regenpause, und das musste doch genutzt werden!

Mit einer Gruppe von 6 BCMC Mitgliedern (unser Alpenverein hier in Vancouver) machte ich mich auf zu einer Wanderung in der Nähe von Vancouver: Mount Windsor (1600 m Höhe).

Start am Morgen

Die Wanderung führte schnurstracks bergauf: 1400 Meter kraxelten wir über rutschige Wurzeln und klommen steiles Geröll hinauf. Auch wenn die Aussicht am Ende wieder einmal herrlich war: den steilen Aufstieg muss ich nicht noch einmal erleben.

Unterwegs kamen wir an herrlichen Wasserfällen vorbei, die bei dem vielen Regen besonders laut herunter brausten:

In der Mitte der Wanderung lag ein herrlicher grosser See – schade, dass es schon zu kalt zum schwimmen ist.

Nach 5 Stunden kamen wir dann am Gipfel an, wo sich die Nebelschwaden gerade etwas auflösten:

Diese Wanderung hatte noch einen anderen besonderen Touch: als ich am Treffpunkt aus dem Auto kletterte und Ace, Wilson’s Hund, raus lies, schoss sofort ein Mädchen aus der Gruppe auf mich zu: “Oh mein Gott, das ist ein Desaster. Ich wusste nicht, dass Hunde auf Wanderungen erlaubt sind – ich habe Angst vor Hunden! Das wird eine riesige Herausforderung für mich.”

Ich versuchte sie, zu beruhigen und versicherte ihr, dass ich Ace sofort an die Leine nehmen würde, sobald sie sich belästigt fühlt. Ace ist in der Regel ein friedlicher Charakter und kümmert sich nicht sonderlich um andere, trabt so seines Weges dahin.

Unterwegs unterhielt ich mich dann weiter mit Susanne, die sich immer weiter entspannte. Es stellte sich heraus, dass sie ebenfalls aus Deutschland kam, bereits seit 13 Jahren in Vancouver lebt, aus Leipzig stammt und bei SAP arbeitete. Viele Schnittstellen, über die wir uns fröhlich unterhalten konnten. Je mehr Vertrauen sie zu mir aufbaute, desto mehr vergas sie Ace.

Und am Ende der Wanderung sagte sie sogar: “Das war eine tolle Erfahrung. Ace ist so friedlich, er ignoriert mich völlig – das hat mir geholfen.” Es machte ihr nicht einmal etwas aus, wenn Ace neben ihr trabte. Was für ein Happy End!

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