Bisher durften wir uns glĂŒcklich schĂ€tzen: dieses Jahr, wie auch im letzten Jahr, sind wir von extremen WaldbrĂ€nden verschont geblieben. Vancouver’s Sommer verlief “rauchfrei” – bis jetzt.

In den Nachrichten hören wir seit Tagen von den extremen WaldbrĂ€nden in Kalifornien und Oregon – aber das ist ĂŒber 1000 Kilometer entfernt von uns, weeeeit, weit weg. Dachte ich.

Pustekuchen. Jetzt sitzen wir hier, total vernebelt. Es riecht nach Rauch, es brennt in den Lungen. Wir sind angehalten, die Fenster verschlossen zu halten und Anstrengungen im Freien zu vermeiden.

Und das, obwohl wir hier in unmittelbare ausnahmsweise keine BrÀnde diesen Sommer haben!

Wilson und ich haben am Wochenende versucht, dem Rauch zu entkommen. Raus ging es aus der verqualmten Stadt…

…Richtung Berge, wo wir zwei Tage wandern wollten.

Je höher wir kamen, desto klarer war der Himmel – und wir guter Dinge. Bis auf die kleine Tatsache, dass wir den Weg nicht direkt fanden, und uns wieder einmal durch GestrĂŒpp schlugen…eine Stunde lang, bis wir endlich auf dem offiziellen Wanderweg landeten.

Nach wenigen Stunden standen wir auf einer herrlichen Anhöhe mit 4 riesigen Seen. Wir waren nicht die Ersten und auch nicht die Einzigen, die diesen Ort entdeckten. An den Seen gab es einige Zelte – aber auch ausreichend Platz, um sich nicht auf die FĂŒssen zu treten.

Wir bauten unser Zelt auf und machten uns auf Erkundungstour. Von hier hatte man herrliche Ausblicke, den Rauch konnten wir so gut vergessen.

Tolle Gegend! Diese Wanderung ist besonders im Winter beliebt, denn sie fĂŒhrt bis zur Gletscherzunge in Pemberton und bietet eine hervorragende 2-Tages-Skitour. Wir wollten am nĂ€chsten Tag ein Teil dieser Strecke erkunden, um uns einen besseren Eindruck zu verschaffen.

Doch leider wachten wir am nÀchsten Tag mit diesem Anblick auf:

Das Foto ist unbearbeitet, es war tatsĂ€chlich eine ganz komische Stimmung und Farbe. Um uns herum tauchte plötzlich eine Wandergruppe nach der anderen auf. Wie die Lemminge flĂŒchteten sich alle zurĂŒck ins Tal. Und auch wir mussten uns eingestehen: bei dem Qualm macht es keinen Sinn, noch weiter zu wandern. Also: Sachen zusammenpacken und Abmarsch 🙁

Ace schien zufrieden zu sein mit diesem Plan.

Der Abstieg ging schnell und einfach, wir trafen sogar auf Bekannte, mit denen wir letztes Wochenende den Snowspider beklettert haben, und machten Bekanntschaft mit einer jungen Familie, die mit ihren zwei- und fĂŒnfjĂ€hrigen Kindern samt Zelt und Rucksack unterwegs waren (Respekt!).

Im Tal angekommen noch ein letzter Blick zurĂŒck. Die Gegend ist auch beliebt fĂŒr Wildwassertouren, eine herrliche Schlucht, die sich hier entlangschlĂ€ngelt.

Und damit ging es zurĂŒck ins verrauchte Vancouver.

Nun warten wir sehnsĂŒchtig auf Regen und hoffentlich etwas Wind, damit sich die Welt da draussen wieder normal anfĂŒhlt.

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