Hier in Kanada hatten wir unser “Thanksgiving” Wochenende: ein arbeitsfreier Montag, der traditionell dem Truthahn essen gewidmet ist. Da mit Covid diese Familienfeierei nicht so einfach ist, haben wir das Wochenende lieber anderweitig genutzt.

Zusammen mit Peter, Dace und Rob ging es los zu einem 4×4 Abenteuer – also mit grossen Autos auf abgelegenen Waldwegen im Matsch spielen 🙂

Wir starteten Freitag Abend – bei Regen. Unschön. Als wir zu unserem Zeltplatz kamen, konnten wir gerade noch genug Energie aufbringen, unsere Zelte bei Regen aufzustellen – und damit war dann Ende der guten Stimmung. Wir verdrückten uns alle schnell in unsere Schlafsäcke und versuchten, das Beste aus der recht nassen Nacht zu machen. (Wieder etwas, was ich auf meine Liste aller Dinge die in die Kategorie “Was mir keine Freude bereitet” fallen, hinzufügen kann: im Zelt auf nasser Isomatte im feuchten Schlafsack neben einem nassen Hund zu schlafen. Wenn möglich, vermeiden).

Doch am nächsten Tag sah die Welt schon etwas besser aus. Nach einer kurzen Nacht dauerte es etwas, bis sich bei mir eine etwas fröhlichere Stimmung einstellte – doch immerhin hatten wir nur leichten Nieselregen. Und zogen weiter: es ging hinauf auf einen holprigen Schotterweg, mitten in die herbstliche Farbenpracht.

Nach kurzer Zeit kamen wir zum ersten Stop unseres Trips (der diese Tage auch recht gut beschreibt): Mud Lake – also Matsch See 😀

Der Pfad schlängelte sich am See entlang, der sich nahm, was er bekommen konnte; so war Vorsicht geboten, dass man nicht aus Versehen von dem schmalen Pfad mit einem Reifen in den See abrutschte.

Und dann wurden wir noch weiter belohnt: der Regen stoppte, es zeigten sich sogar ein paar Sonnenstrahlen!

Weiter ging es: durch matschige Stellen, auf ausgewaschenen Pfaden den Berg rauf Richtung “Chinahead Mountain”.

Endlose Weiten – und wir die Einzigen verlorenen Seelen weit und breit.

Am späten Nachmittag erreichten wir dann einen tollen Platz zum übernachten. So ganz alleine waren wir nun doch nicht mehr – es ist Jagdsaison und man trifft überall auf riesige Camper, die sich Stellplätze im Wald suchen für wochenlanges Jagen.

Die Nächte werden kälter – was ich beinah vergessen hatte (und daher weder Mütze noch Handschuhe eingepackt hatte). Wie gut, dass wir unsere Lagerfeuermeister dabei hatten und somit kuschelige Abende verbringen konnten.

Der nächste Tag führt uns dann in die “Prärie”, ins Canyon-Land. Tolle Felsformationen, eine richtige Cowboy Gegend.

Hier mussten wir den grossen Fraser Fluss überqueren. Da es nur serh wenige motorisierte Fahrzeuge hierher treibt, wurde keine Brücke gebaut – dafür gab es eine klitzekleine seilbetrieben Fähre, auf der gerade einmal zwei Autos Platz hatten. Ein kleines extra Abenteuer 🙂

Auf der anderen Seite angekommen ging es weiter, immer höher in die Berge hinein. Passend zur Landschaft kamen wir an Pferden und Kühen vorbei…

…ich konnte sogar einen Cowboy im Fels ausfindig machen – siehst du ihn auch? 🙂

Wir fuhren bis zur Schneegrenze rauf, die auf 1600 Metern startete.

Für den heutigen Abend suchten wir uns ein tolles Plätzchen direkt am Fluss, wo wir unsere Zelte aufschlugen. Kaum standen diese, fing es auch schon an zu regnen…na toll, noch so eine nasse Nacht. Wir machten das Beste daraus, spannten Planen vor unsere Autos, um ein trockenes Plätzchen zum Kochen zu haben, zündeten ein Lagerfeuer an und genossen den letzten Zeltabend, so gut es ging.

Diesmal gab es nicht nur einen nassen, sondern dazu noch einen sandigen Hund im Zelt…

Am nächsten Tag stand dann nur noch die Heimfahrt an. Was bei uns am Fluss als Regen runterkam, fiel etwas weiter oben als Schnee vom Himmel – und so zogen wir als Abschluss durch eine tolle winterliche Landschaft.

Und damit war es auch schon vorbei, das lange Wochenende mit etwas Abenteuer in der Wildnis.

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