Ein Jahr ist es nun her seitdem das Coronavirus unseren Alltag so dermassen aus den Angeln gehoben hat.
Genau vor einem Jahr hatte ich noch grosse Geburtstagspläne um das Erreichen der 40er Grenze zu zelebrieren. Eine Woche vor meinem Geburtstags wurden diese Pläne dann zerstört: der grosse Lockdown startete.
365 Tage später sieht die Welt gar nicht so viel anders aus – jedenfalls in vielen Gegenden. Schon verrückt. Covid ist noch immer die Schlagzeile Nummer 1, und obwohl viel passiert und jede Menge Wellen geschlagen wird, bewegt sich doch eigentlich überhaupt nicht viel. Jedenfalls nicht vorwärts. Nur sehr, sehr langsam.
Dabei geht es uns ja gut! Hier in Vancouver leben wir in einer glücklichen Bubble, wie auf einer paradiesischen Insel mitten im Chaos. Von den insgesamt knapp 100,000 Covid-Fällen gibt es in British Columbia gerade mal ein Zehntel davon. Das ist nur ein Tropfen im Vergleich zu den 2.6 Millionen Fällen, die in Deutschland gemeldet wurden…
Im Osten sind es 3x so viele Fälle wie hier an der Westküste…

Wir leben nicht im kompletten Lockdown. Bei uns gibt es bereits wieder einen Alltag, allerdings mit Einschränkungen. Es herrscht Maskenpflicht in jeglichen Gebäuden, die meisten Menschen tragen ihre Masken auch auf der Strasse.
Geschäfte, Friseure, Restaurants haben zum grössten Teil offen – man muss jedoch reservieren, es wird die Temperatur gemessen und eine Liste aller Gäste geführt (die billige Version von einer Tracking-App :)).
Seit einer Woche darf man sich nun draussen mit bis zu 10 Personen treffen – in geschlossenen Räumen bleibt es bei der “festen Bubble” (der eigene Haushalt + max. 3 Personen). Für eine Feier im Freien ist es noch zu kalt, daher fällt eine Geburtstagsfete auch dieses Jahr aus.
Wilson und ich haben uns daher entschieden, ganz gediegen essen zu gehen. Ja, essen gehen – das funktioniert hier in Vancouver. Wir wollten ein neues italienisches Restaurant ausprobieren, dass mitten in der Corona-Pandemie seinen Start hatte, nämlich im Dezember 2020.



Dabei wusste ich nicht, WIE schick dieses Restaurant war. Mit extra Covid Preisen, versteht sich.
Das Essen war ein 9-Gänge “Probier” Menü, also mit vielen kleinen Speisen. Umwerfend, eine fantastische Küche ohne jede Zweifel.
Die grosse Überraschung des Abends: Wilson hat zwei unserer Freunde eingeladen, Andrea und Aaron, die sich ausnahmsweise einen Babysitter gegönnt haben, um bei diesem Abenteuer dabei zu sein 🙂 Ein Erlebnis-Abend auf vielfältiger Weise also.
Und ein Erlebnis war es tatsächlich. Die Kellner haben uns hervorragend bedient, wir hatten unseren eigenen Sommelier, der uns immer wieder kleine Lektionen und tolle Weine gebracht hat. Und als sie von meinem Geburtstag erfahren haben, gab es noch eine extra Trüffel-Pizza mit Geburtstagsständchen 😀 Schön wars.
Wir waren von diesem Spektakel so angetan, dass wir am nächsten Tag, meinem eigentlichen Geburtstag, viel zu k.O. waren, um etwas spannendes zu unternehmen. Der Magen war noch mit den italienischen Köstlichkeiten und dem Wein beschäftigt, draussen regnete es…und so wurde es ein gaaaaanz entspanntes Geburtstagswochenende. Mit vielen Glückwünschen von lieben Menschen. Fantastisch.
Und damit ist er offiziell auch endlich da, der Frühling! Hoffen wir, dass die wärmer Tage auch bessere Zeiten bringen und die dritte Covid-Welle die letzte wird…(die Hoffnung stirbt zuletzt).