So schnell gehts. Eben noch eingesperrt unter Covid-Quarantäne, mit neidischem Blick auf die lachende Menge, die maskenlos und in Shorts zum Strand strömt…und dann ist der Sommer auch schon vorbei.

Jedenfalls fĂĽhlt es sich hier momentan so an. Ich krame nach Pullovers am Morgen, um mit Ace Gassi zu gehen und FlipFlops werden mit Turnschuhen getauscht.

Herbst ist aber auch eine tolle Jahreszeit: wenn sich die Blätter langsam einfärben, alles noch einmal in den kräftigsten Farben erstrahlt, bevor es dann endgĂĽltig vom tristen Wintergrau abgelöst wird. Eigentlich die perfekte Jahreszeit fĂĽr Wanderungen…aber das ist fĂĽr Wilson momentan nicht drin. Er hat vor kurzem herausgefunden, dass sein Kreuzband wohl doch gerissen ist (und nicht nur ĂĽberdehnt, wie angenommen). Nun muss er auf einen Operationstermin warten (Wartezeit momentan: 12 Monate), dann Physio fĂĽr mindestens 6 Monate…da ist erstmal nichts mit wandern oder Mountainbiken.

Zur Aufmunterung habe ich am Wochenende mit ihm einen kleinen “Roadtrip” unternommen: einmal querfeldein an einem See entlang bis hoch zu Pemberton und zurĂĽck zur Stadt. Knappe 500 Kilometer, davon die meiste Zeit in der Natur.

Google Maps - Harrison Lake Loop
Unsere Route

Trotz Nieselregen war es ein feiner Ausflug mit Ăśbernachtung im Zelt – tut gut! Und wir waren mittendrin in den Herbstfarben.

Am unteren Ende des Harrison Lakes liegt auch ein kleines Skigebiet (das Sasquatch Resort), was wir uns kurz anschauten. Sieht eher wie eine grosse Baustelle aus, mit zahlreichen kleinen HĂĽtten, aber auch irgendwie triste.

Die Fahrt am See entlang war ziemlich idyllisch. Wir waren zwar bei weitem nicht die einzigen hier, aber es gab genug Platz, um sich nicht in die Quere zu kommen.

Am Abend haben wir uns dann ein gemĂĽtliches Fleckchen gesucht, um unser Zelt aufzuschlagen. Wir haben es sogar geschafft, trotz Regen ein kleines Camping-Feuer zu entfachen – da wird es doch gleich viel gemĂĽtlicher. Ace hatte dafĂĽr nicht so viel ĂĽbrig – er wollte nur schnell ins Zelt um sich ins Trockene zu retten. Ja, er wird alt 🙂

Am nächsten Morgen ging es nach kurzem FrĂĽhstĂĽck weiter…

…rauf zu einem “Gletscher-See”. So zumindest der Name. Der See befand sich auf etwa 400 Metern Höhe, richtig abgelegen. Doch scheinbar nicht abgelegen genug – direkt am See stand ein grosser Truck, der sich recht häuslich eingerichtet hatte. Scheinbar eine gute Ecke zum Fischen. Da die gesamte Gegend grösstenteils Gebiet der “First Nations” ist, war es eigentlich nicht weiter verwunderlich, solche kleinen Niederlassungen vorzufinden. Dennoch schade, dass wir diesen magischen Platz nicht fĂĽr uns hatten. 🙂

Und weiter ging es, diesmal am Lilloet Fluss entlang, der zwischendurch tolle Farben zeigte.

Das etwas triste Wetter sorget dabei für die extra Portion Magie: die Nebelschwaden, die aus den Wäldern stiegen, machten alles noch etwas mystischer.

Und dann kamen wir am Ende unseres Trips an. Noch eine letzte BrĂĽckenĂĽberquerung, ein Blick in die Weite – bevor wir in Pemberton herauskamen und wieder unter Menschen waren.

Kurz, aber fein. Wir haben so viel tolle Natur direkt vor unserer HaustĂĽr, und es gibt noch so viel zu entdecken in dieser Gegend.

Auf einen gemütlichen Herbstmonat 🙂

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