Nach “Haussitting” in Tofino kam nun der “echte” Urlaub für uns: eine Woche Mexiko! Strand, Sonne, Meer und jede Menge NICHTS tun. Wir musste mal raus aus dem tristen Frühlingswetter 🙂

Also ab in den Flieger – mittlerweile werden die Covid-Regeln überschaubarer, PCR-Tests sind für Geimpfte nicht mehr notwendig, nur die Maskenpflicht bleibt natürlich noch. Für den insgesamt 6-stündigen Flug und die 2-stündige Busfahrt waren wir letztlich den gesamten Tag unterwegs: um 5 Uhr morgens ging es los, um 19 Uhr abends waren wir am Zielort.

Tulum. Ein kleines mexikanisches Städtchen im Süd-Osten von Mexiko, an der Karibikküste. Noch vor wenigen Jahren galt es als Geheimtip und hatte noch einen ziemliches “einheimisches” Flair (laut Wilson, der hier vor 10 Jahren schon einmal war). Mittlerweile ist es zu einem Touristenort verkommen, wie eigentlich jede grössere Region in Mexiko, die am Meer gelegen ist. Noch reihen sich zwar keine riesigen Hotelkomplexe empor – dafür aber schicke, mal kleinere, mal grössere, hippe Hotels und Strandbars.

Wir hatten Glück, und haben ein nettes Hotel gebucht, das ein klein wenig abseits von all dem Trubel war, dennoch direkt am Meer gelegen. Sehr schön! Raus aus den Turnschuhen und ab ins Meer.

Im Gegensatz zu Tofino gibt es hier schönen, weissen, weichen Sandstrand und vor allem SONNE, kein angeschwemmtes Holzgut, dafür jede Menge Algen.

Endlich Erholung. Unser Alltag für eine Woche sah in etwa so aus: Ausschlafen, frisches Obst und gebratene Eier an der Hotelbar am Strand zum Frühstück, sonnenbaden und lesen, Strandspaziergang und schwimmen, Nachmittags-Cocktail (und geröstete Grasshüpfer, eine mexikanische Delikatesse?), duschen, Abendessen. Und das in Endlosschlaufe 🙂

Fast jedenfalls. Und ehrlich gesagt: der erste Tag war am besten. Am dritten Tag wurde es schon etwas langweilig 😀 Dafür habe ich 5 Bücher in dieser Zeit verschlungen!

Das Stadtzentrum von Tulum liegt etwa 6 Kilometer vom Meer entfernt. Wir haben uns an einem Tag Fahrräder geliehen, um den eigentlichen Ort zu erkunden. Natürlich gibt es auch hier jede Menge Tourismus, aber man findet doch auch ein wenig vom mexikanischen Alltagsleben: Taco-Stände am Strassenrand, Fussballspiele im Park, abendliches Zusammenkommen der Nachbarschaft und fröhliches spanisches Geschnatter auf den grossen Plätzen.

In der Stadt fanden wir auch zahlreiche kunstvolle Wandgemälde.

Die Gegend am Strand ist eigentlich eine lange schmale Strasse; auf der einen Seite, dem Strand, liegen alle Hotels und Strandbars, auf der anderen Seite die Geschäfte und Restaurants. Alles sieht super schick aus, die Mexikaner sind wahre Meister im Erstellen von künstlerischen Fassaden und Überdachungen, die alle aus Holz geflochten und verwoben sind. Jeder Eingang hier ist ein Unikat.

Was so schick aussieht, kostet auch seinen Preis. Tulum ist unendlich teuer. Man kann hier sowohl in mexikanischen Pesos wie auch in amerikanischen Dollar bezahlen – nur die Preise hier sind alles andere als mexikanisch, sowohl in den Restaurants wie auch in den Geschäften: Cocktails für 20 USD, Bikini für 200 USD. Da fällt es doch ein wenig schwer, in eine “Verwöhnlaune” zu kommen.

Am Wochenende verwandelte sich die Strandmeile dann zu einer riesigen Partymeile: Stau auf der kleinen Strasse, die von Taxis überflutet wurde, grölende Menschengruppen, mit wenig Stoff bekleidet, dafür in den schillernsten Farben. Hui. So in etwa stelle ich mir den Ballermann vor. Das ist also die amerikanische Version davon. Einmal mehr wird mir deutlich, dass es das Wort “fremdschämen” im englischen nicht gibt (und damit auch nicht das Konzept davon).

Tag vier und fünf waren dann besondere Highlights: zuerst lag Wilson mit Durchfall im Bett, schliesslich erwischte es mich ebenfalls. Diese verdammten Grasshüpfer…

Am vorletzten Tag haben wir uns dann doch eine Touristenattraktion angeschaut (nachdem unsere Rezeptionist schon richtig besorgt wurde, dass wir so gar keine “Touren” bei ihm buchten, sondern uns nur am Strand aufhielten und den ganzen Tag lasen): wir haben uns zu den Ruinen einer ehemaligen Maya-Stadt begeben. Nach endlosem Anstehen waren wir schliesslich drin, in den Ruinen. Ein wenig so wie unsere alten Ritterburgen – nur eben in mexikanisch 🙂

Die eigentliche Attraktion waren die vielen Echsen, die sich auf und vor den Ruinen genüsslich sonnten.

Und damit war es dann auch schon ruckzuck wieder vorbei mit unserem Urlaub. An unserem letzten Abend haben wir noch ein idyllisches italienisches Restaurant am Strand entdeckt. Ja, italienisch.In Mexiko. Und auch wenn das etwas absurd klingt – aber dieses Restaurant wirkte zehnmal authentischer als jedes Pseudo-mexikanische Restaurant in dieser Touristenmeile.

Und damit hiess es: bye bye Mexiko, es geht zurück ins verregnete Kanada (wo uns zum ersten Mal kein Ace freudig nach unserer Rückkehr erwartet).

Auch wenn wir bekamen, was wir wollten – nämlich faulenzen, Sonne, Strand und Meer – so will ich nächstes Mal doch unbedingt etwas mehr “echtes” mexikanisches Leben entdecken und miterleben. So angenehm und erholsam dieser Urlaub auch war, für mich war er viiiiieeeel zu touristisch, zu gestellt und zu kommerziell. Alles geht eben nicht 🙂

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