Hui, dieses Jahr wird zum Reisejahr 🙂 Wobei eigentlich viel mehr: zum “social connections” Jahr. Endlich wieder Familie und Freunde besuchen können, gemeinsam Zeit verbringen, den digitalen Kommunikationstools entkommen und wieder echte, physische Nähe teilen.

Wilson’s Papa wurde am letzten Wochenende stolze 80 Jahre alt. Wenn das mal kein Grund zum Feiern ist! Ein Anlass, der nach einem Familientreffen verlangt – und da wir im August bereits einige Zeit in Toronto verbrachten, war diesmal New York das Ziel. Hier lebt Wilson’s Schwester mit Mann und Kindern, die momentan komplett ausgelastet sind mit riesigen Renovierungsarbeiten ihrer neuen Wohnung.

Wir verbrachten 4 herrliche Tage zusammen, von Freitag bis Montag – mit einem riesigen Program fĂĽr das Wochenende, alles perfekt durchdacht und geplant.

Da Wilson’s Schwester in Manhatten wohnt, ĂĽbernachteten wir in einem Hotel ganz in ihrer Nähe. Hui, das war eine feine Unterkunft – hier ein paar Bilder von der Hotelwebseite:

Bei diesem Besuch lernte ich, dass das Hotel direkt am Rande des ehemaligen “Kleindeutschlands” liegt: Mitte des 19. Jahrhunderts lebten in diesem Stadtviertel von New York um die 100.000 Deutsche. Man fand hier Biergärten, SchĂĽtzenvereine, deutschsprachige Bibliotheken und Sportvereine. Im frĂĽhen 19. Jahrhundert bestand New York zu knapp einem Drittel aus Deutschen.

Kleindeutschland verschwand ziemlich plötzlich, als es 1904 zu einer riesigen Katastrophe kam: ein Freizeitdampfer brannte komplett ab, mit ihm 1.300 (überwiegend deutsche) Passagiere. Fast jede Familie aus Kleindeutschland hatte Opfer zu betrauern, Geschäfte hatten keinen Inhaber mehr und Streitereien über Entschädigungsgelder zerbrach die Gemeinschaft.

Man sieht noch ein paar wenige Erinnerungen aus dieser Zeit – wie zum Beispiel die Bibliothek, das alte Feuerwehrhaus oder der SchĂĽtzenverein.

Aber dies nur ein paar kleine Geschichtsdaten am Rande.

Als Familienausflug starteten wir am Freitag mit einer kleinen Rundfahrt zur Freiheitsstatue und zu Ellies Island (wo damals die Immigranten ankamen.

Die Freiheitsstatue steht auf einer kleinen separaten Insel, wo man auch ein kleines Museum zur Geschichte der Statue besuchen kann. Was ich bisher nicht wusste: dass Gustav Eiffel massgeblich an der Stabilisierung der Statue beteiligt war (bevor er den Eiffelturm erbaute).

Elli’s Island ist eine etwas grössere Insel direkt neben der Freiheitsstatue. Hier kamen die Einwanderer an, wurden untersucht, falls in keinem guten gesundheitlichen Zustand der Quarantäne auf der Insel verwiesen, ansonten zu der jeweiligen nächstbesten Anlaufstelle gebracht. Zwischen 1820 und 1870 alleine kamen 2.4 Millionen deutsche Einwanderer in die USA.

Am Samstag machten wir uns dann gemeinsam auf eine Fahrradtour durch den Central Park. Den Park zu umrunden sind immerhin 10 Kilometer – und am Wochenende ist hier jede Menge los. Die Jogger haben ihre eigene Spur neben den Fahrradfahrern, die wiederum neben den Pferdekutschen radeln. Man trifft hier auf all Altersgruppen, jegliche Geschwindigkeitsraten, Einheimische gleichwohl wie Touristen. Wilson’s Papa hat sich tapfer geschlagen auf dem Fahrrad!

Im Park selbst war auch jede Menge los: von Rollschuh-Parties ĂĽber Chi-Gong Gruppen bis hin zum Schachwettbewerb: dieser Park ist der Magnet fĂĽr alles.

Am Sonntag trafen wir uns alle am Morgen bei dem neuen Gebäude One Vanderbilt: ein knapp 100 Stockwerke hohes Gebäude (430m hoch), dass vor allem für seinen Fahrstuhl aus Glas bekannt ist. Die Besichtigung des Gebäudes ist eine einzige Erlebnistour.

Zuerst saust man 90 Stockwerke in die Höhe innerhalb von 30 Sekunden – hier sieht man ausser einer Lasershow nichts. Into the future.

Oben angekommen steht man dann in einem riesigen Raum mit einer Glassfassade und Spiegeln in der Decke und im Fussboden, so dass man die gesamte Skyline von New York nicht nur ĂĽberblickt, sich aber auch in ihr spiegelt.

Weiter geht es durch einen Raum mit silbernen Helium-Ballons, bis man dann endlich auf den Fahrstuhl trifft. Dieser fĂĽhrt jetzt “nur noch” knapp 10 Stockwerke rauf – aber ja, der Ausblick ist phänomenal.

Von hier aus gab es dann einen Spaziergang in einen neuen Park, Dillard’s little island. Eine kĂĽnstliche Insel, die direkt am Hudson River gebaut wurde und somit einen zusätzlichen Park fĂĽr die Stadt darstellt. Ich finde dies ein feines Projekt.

Zum Abschluss sahen wir noch Barret (Wilson’s Neffe) beim Hockey-Spiel zu. Mensch, da ging es schon ganz schön zur Sache bei den 11-jährigen!

Der eigentliche Geburtstag fand am Sonntag statt – aber gefĂĽhlt haben wir drei Tage durchgefeiert – mit tollem Essen, vielen Events, und viel Gelächter. Schön wars!

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