Unsere zweite Woche in SĂŒdafrika war voll und ganz der Safari gewidmet. DafĂŒr mussten wir wieder in den Flieger steigen, wenn auch nur fĂŒr eine gute Stunde, um zu dem knapp 2.000 km entfernten Game Reserve Kapama zu gelangen.
Am Flughafen wurden wir von einem riesigen GelĂ€ndewagen abgeholt – und schon ging es los ins GelĂ€nde.
So ein “Game Reserve” ist ein privates Reservat und hat daher in der Regel weniger Besucherzahlen als ein Nationalpark (der fĂŒr alle zugĂ€nglich ist). Wir fuhren also in diesen “Privatpark” und auf dem Weg zu unserer Unterkunft sahen wir bereits die ersten grossen Tiere: da steckten Giraffen ihre HĂ€lse heraus und einige Antilopen sahen uns neugierig an.
Das war aber nur das warm up…
An unserer Lodge angelangt erwartete uns dann ein herrliches Areal mit verschiedenen, halboffenen GebĂ€uden mit jeweils einer grossen Bar, einem Restaurant, einer Bibliothek und einem Empfangsraum. Untergebracht waren wir alle in einem kleinen Bungalow. Traumhaft! Die Lodge war zwar eingezĂ€unt, so dass keine grossen Tiere in dieses Gebiet kamen. Ein paar freche Affen und kleinere Antilopen liefen aber gemĂŒtlich herum.
Nach einem tollen Mittagessen wurden wir eingewiesen in den Ablauf eines Game Reserves.
- Geweckt wurde man um 5 Uhr in der FrĂŒhe. Man konnte sich dann im Bar-Bereich einen Kaffee oder Tee sowie einen Muffin abholen bevor es los ging mit…
- Safari um 5.30 Uhr: fĂŒr vier Stunden war man unterwegs
- FrĂŒhstĂŒck gab es um 9.30 Uhr
- Anschliessend konnte man sich wieder hinlegen wenn man wollte đ
- Mittagessen um 13.30 Uhr
- Nachmittagstee gab es um 16 Uhr als Auftakt zur…
- zweiten Safari um 16.30 Uhr: wieder vier Stunden
- Um 20.30Uhr gab es Abendessen
- Anschliessend: Nachtruhe
Wir starteten nach einer kurzen Erfrischungspause zu unserer ersten Nachmittags-Safari. Gemeinsam mit einem Fahrer uns zwei Ranchern ging es los mit einem der grossen GelÀndewagen.
Als erstes fuhren wir zu einem Wasserloch, wo wir eine riesige Schildkröte sowie einen Afrikanischen WasserbĂŒffel vorfanden.
Anschliessend wurde es etwas lebhafter: eine Gruppe von Affen sprang lustig am Wegesrand herum:
Und dann kam das erste richtige Highlight fĂŒr mich: eine Gruppe von Löwen, die sich gemĂŒtlich auf dem Weg ausruhten. Wir majestĂ€tisch – aber irgendwie auch richtig lieb die aussahen.
Nach diesem tollen Auftakt gab es eine kleine Pause: die Fahrer waren mit allem ausgestattet und suchten einen kleinen Rastplatz, wo sie dann einen Klapptisch, GetrĂ€nke (Cocktails & Wein sowie Limo fĂŒr die Kinder) und Snacks auspackten. Mensch, wie toll man hier verwöhnt wird!
Nach dieser Erfrischung ging es weiter. Wir sahen noch ein paar Antilopen – und als es dunkel wurde auch Skorpione (die fluoreszieren und können daher ziemlich leicht mit UV-Licht entdeckt werden) und ein Chameleon. Eine gute Ausbeute fĂŒr einen ersten Safari-Tag!
Wow, viele tolle EindrĂŒcke bereits am ersten Tag.
Die nĂ€chsten beiden Tage wurden StĂŒck fĂŒr StĂŒck besser: wir fuhren zweimal tĂ€glich raus und kamen jedes Mal mit neuen EindrĂŒcken und einer Speicherkarte voller Fotos zurĂŒck đ
Eine Zusammenfassung der Highlights:
Zebras
Wir sahen jede Menge Zebras, die auf ihre eigen Art faszinierend sind. Traurig war es, als wir ein verletztes Tier sahen, was ganz offensichtlich humpelte. Verletzte Tiere werden nicht gepflegt, sondern dem Lauf der Natur ĂŒberlassen. Noch sah die Gruppe Löwen satt aus, aber wer weiss, wie lange das noch anhielt…
Giraffen
Diese riesigen Tiere waren anfangs noch sehr beeindruckend – doch wir gewöhnten uns schnell an ihren Anblick, denn sie waren ĂŒberall (und ziemlich leicht zu entdecken). Sie wirkten gelassen und doch auch schĂŒchtern – so als ob sie die Safari-GĂ€ste als aufgezwungenes Ăbel annahmen. Sonderbare Tiere.
Afrikanische WasserbĂŒffel
Diese riesigen Tiere sind ziemlich trĂ€ge – aber zu nahe will ich denen mit ihren riesigen Hörnern nicht kommen.
Leopard
Diese Wildkatzen sind wunderschön und strotzen vor Kraft. Wir sahen in diesem Game Reserve nur einen Leoparden – und der war etwas ramponiert (er hatte eine EntzĂŒndung am Ohr und kĂŒhlte seinen Kopf am Lehmboden). Im nĂ€chsten Reserve sollten wir noch beeindruckendere Begegnungen haben…
Nilpferde
Unsere einzige Begegnung mit Nilpferden war eine Vierer-Gruppe, die sich im See vergnĂŒgten. Viel mehr als ihre Köpfe bekamen wir leider nicht zu sehen.
Vögel
Wir sahen auch jede Menge toller Vögel. NatĂŒrlich gab es da die Raubvögel – aber viel interessanter waren die bunten, kleinen SĂ€nger, die teilweise richtige Kunstwerke bauten wenn es ans Nestbauen ging.
Das waren ein paar tolle Tage. An unserem letzten Abend gab es ein besonders schönes Abschiedsessen mit offenem Grill, wo alle GĂ€ste draussen sassen. Nach dem Essen wurde sogar getanzt mit afrikanischem Gesang und Trommeln. Der Tourist kommt hier voll auf seine Kosten đ
An diesem Abend entdeckten Wilson und ich auch eine kleine Schlange in unserem Raum. Die verkroch sich allerdings so flink in eine Ritze, dass wir beschlossen, sie einfach zu vergessen đ
Das war also unsere erste Safari-Erfahrung. Es war beeindruckend – aber es kam mir doch auch etwas wie ein riesiger Zoo vor, nur eben ohne Zaun. Die meisten Tiere, die wir hier sahen, waren alt, mĂŒde oder krank (jedenfalls die grossen Tiere). Was vielleicht ein gutes Zeichen ist – denn die gesunden Tiere haben bestimmt kein Interesse, als tĂ€gliches Foto-Model herzuhalten.
Dies sollte im nĂ€chsten Game Reserve etwas anders ablaufen…Fortsetzung folgt đ