Weil es so schön war auf unserer Wanderung, waren wir letztes Wochenende schon wieder auf Vancouver Island. Diesmal allerdings mit viel weniger GepĂ€ck und mit unseren RennrĂ€dern – um einiges bequemer :).
Wilson hatte sich letztes Jahr hier eine tolle Rundtour zusammengestellt, die wir nun gemeinsam abfahren wollten. Die Tour geht von der FĂ€hre auf Vancouver Island bis zum Startpunkt unserer letzten Wanderung (in Port Renfrew) und dann am Meer entlang wieder zurĂŒck zur FĂ€hre. Knapp 300 km insgesamt. Unterwegs wĂŒrden wir in einer kleinen Jugendherberge ĂŒbernachten, so dass wir kaum GepĂ€ck dabei haben mĂŒssen.
Am Samstag morgen ging es wieder einmal frĂŒh raus, damit wir die FĂ€hre um 7 Uhr morgens erwischen konnten. Mit den FahrrĂ€dern auf die FĂ€hre zu kommen ist allerdings viel gemĂŒtlicher. Man braucht keine Reservierung und kann selbst noch 5 Minuten vor Abfahrt gemĂŒtlich mit dem Rad auf die FĂ€hre laufen. Super!
Alles, was wir dabei hatten – ein paar Riegel, ZahnbĂŒrste, T-Shirt, Leggings und FlipFlops – wurden in einem kleinen Fahrradsack verstaut, den wir uns jeweils hinten ans Fahrrad hingen. Super!
Und damit ging es dann los. Am ersten Tag standen knapp 140 Kilometer auf der Tagsordnung.
Die ersten 25 Kilometer fĂŒhrten uns noch durch dichten Verkehr, einmal Richtung Victoria, bevor wir wieder auf eine, diesmal sehr kleine, FĂ€hre hĂŒpfen mussten, um die knapp 15 Kilometer Wasserweg zu ĂŒberqueren.
Als nĂ€chstes hatten wir einen tollen Radweg, der aus einer ehemaligen Zugstrecke entstanden ist, Wir ĂŒberquerten hier immer wieder mal hohe ZugbrĂŒcken mit toller Aussicht auf tiefe Schluchten. Traumhaftes Wetter, traumhafte Gegend – so viel besser als unsere Matsch-Wanderung đ
Die nĂ€chsten 100 Kilometer fĂŒhrten uns dann mit einem ewigen auf und ab immer weiter Richtung Port Renfrew. Viele Fotos sind hier nicht mehr entstanden – nach ca. 75 Kilometer tat mir mein RĂŒcken so weh, dass ich mich nur noch darauf fokussierte, ans Ziel anzukommen đ
Und das erreichten wir kurz vor 17 Uhr. Hier hatten wir eine tolle, kleine Unterkunft – eine kleine HĂŒtte als Schlafkabine und eine Gemeinschaftsdusche. Mehr brauchten wir ja auch nicht.
Kurz geduscht, dann gingen wir in ein Pub um die Ecke, assen uns satt – und fielen schon gegen 21 Uhr todmĂŒde ins Bett. Was ein Tag!
Am nĂ€chsten Morgen wachten wir dann leider bei Nieselregen auf. Es sah nicht so aus, als ob der Regen so schnell aufhören wĂŒrde – half also alles nichts, es ging im Regen los.
Vielleicht lag es daran, dass wir so frĂŒh und ohne Kaffee starteten – aber irgendwie machte mir das Wetter gar nicht viel aus. Unser erstes Ziel lag 40 Kilometer entfernt: FrĂŒhstĂŒck & KAFFEE đ Und auch das ĂŒberstanden wir recht gut.
Und weiter ging es. Die nÀchsten 30 Kilometer waren leider weniger freundlich: wir mussten auf einer engen, stark befahrenen und kurvenreichen Strasse bleiben, und das bei Nebel und Regen. Wir wurden von vielen unfreundlichen Autofahrern angehubt und beschimpft, machte weniger Spass.
Doch irgendwann hatten wir auch diesen Abschnitt hinter uns, die Sonne zeigte sich wieder und wir befanden uns endlich wieder auf einem schönen Radweg.
Nach insgesamt 145 Kilometer hatten wir es dann tatsÀchlich geschafft: wir waren um kurz nach 15 Uhr wieder an der FÀhre angelangt.
Und damit ging unser kurzes Wochenend-Abenteuer auch dem Ende zu. Schön wars, ehrlich gesagt weniger anstrengend als befĂŒrchtet – und irgendwie war es toll, einmal mit so wenig GepĂ€ck unterwegs zu sein. Gerne wieder!
Zu Hause wartete dann bereits eine GĂ€nsefamilie direkt vor unserer HaustĂŒr auf uns – die tummeln und vermehren sich hier gerade wie die Hamster đ Schön, wieder daheim zu sein.
Coole tour!