Auch wenn wir hier so richtiges April-Wetter haben (Regen, rauf und runter zwischen 5 und 15 Grad), so wird es doch langsam immer frühlingshafter. Hauptsächlich wegen der vielen Kirschbäume, die überall in der Stadt blühen, aber die man wegen dem miesen Wetter nur kur geniessen kann. Das hielt uns aber nicht davon ab, am Wochenende einen ersten Camping-Trip zu planen: mit insgesamt 9 Personen sollte es zur Sunshine Coast für einen ersten “4×4” Trip gehen.

Zum Auftakt startete ich das Wochenende so richtig famos: Regen in der Stadt kann auch im April noch heissen: Schnee in den Bergen. Und ganz unverhofft hat sich ein Freund von meinem Bruder Steffen gemeldet: Falk macht gerade eine kleine Tour durch Kanada und verbringt einige Tage in Whistler. Ein perfekter Grund, um Freitag frei zu machen und einfach mal Skifahren zu gehen. Und ich hatte riesiges Glück: in Whistler schien sogar die Sonne!

Falk und ich verbrachten ein paar tolle Stunden auf den Skiern und genossen den Frühlingsschnee: willkommen im Wochenende 😀

Anschliessend bin ich zurück nach Vancouver gedüst, wo wir schnell das Auto packten, Max schnappten und dann ab zur Fähre fuhren, um zur Sunshine Coast zu gelangen. Wir trafen die gesamte Crew auf der Fähre, assen zusammen eine Kleinigkeit und machten uns dann auf zu einem Platz zum Zelten – mitten im Nirgendwo. Wir bauten uns eine schöne Feuerstelle auf und genossen den Freitag Abend. Herrlich!

Am nächsten Morgen liessen wir es langsam angehen. (Scheinbar wurde am Abend zuvor doch etwas zu lange eine Whiskey-Flasche herumgereicht (oder auch mehrere) und dies bekam nicht jedem so gut :D). Als wir uns dann aber mit den 7 Trucks auf den Weg machten, ging es ziemlich schnell zur Sache: wir fanden enge und ausgewaschene Wege, die doch schon etwas Fahrkunst abverlangten.

Zwischendurch mussten auch mal ein paar Holzstämme aus dem Weg gesägt werden oder Wege mit Steinen besser befestigt werden. Zum Glück hatten wir einige Ingenieure in der Gruppe 🙂

Für Max gab es jede Menge erste Eindrücke hier: es waren noch 3 weitere Hunde mit dabei, alle älter, so das Max entweder einstecken musste oder nicht richtig “mitspielen” durfte. Das viele Herumtollen liess ihn jedoch ganz entspannt die wackelige Autofahrt überstehen.

Am Nachmittag kamen wir schliesslich mitten in einem Waldabbau-Gebiet an. Hier ging es zur Sache und man sah, dass im grossen Stiel Bäume gefällt wurden – doch zum Glück war ja Wochenende. Die Baumstämme wurden dann alle in die kleine Meeresenge gerollt und von dort abtransportiert – war beeindruckend, das mal zu sehen.

Nicht weit davon entfernt fanden wir eine richtig tolle Wiese mit Mini-Strand. Angeblich gab es hier früher mal ein “Bibelcamp” (Kirchenlager?), dass aber schon seit Jahren nicht mehr existierte. Wir nutzten die Gelegenheit und stellten hier unser Nachtlager auf.

Am nächsten Morgen wurden wir um 7 Uhr von Motorsägen geweckt. An einem Sonntag? Ganz offensichtlich zählen Wochenenden bei Holzfällern nicht, die machten munter ihre Arbeit weiter. Was für uns bedeutet: nichts wie weg hier. Denn wir befanden uns quasi mitten in ihrem Arbeitsplatz – und das ist kein Witz. Die Maschinen hier sind alle riesig, die Lastwagen, die die Bäume ans Wasser transportieren, sind extrem schwer und ebenfalls riesig, so ein Ding kann nicht mal eben anhalten, wenn an der nächsten Kurve ein kleines Auto ankommt.

Wir packten unsere Sachen und machten uns schnell auf den Weg. Wir wurden auch ziemlich schnell von den ersten Traktorfahrern entdeckt, die sofort der gesamten Crew Bescheid gaben. Zum Glück konnten wir uns gerade so an ihnen vorbeischlängeln und schnell wieder in unsere versteckten Waldwege verziehen – glücklich war die Holzfällercrew aber nicht.

Jetzt ging der Spass für uns erst so richtig los. Wilson hatte noch seine Winterreifen drauf, die für ein solches Abenteuer überhaupt nicht geeignet waren – und es fing an zu regnen. Wir mussten uns lange, steinige und rutschige Wege raufkämpfen, die für Wilson an vielen Stellen unüberwindbar wurden.

Ich habe an diesem Tag die Rolle des Filmemachers übernommen: mich konnten keine zehn Pferde im Auto behalten, dass nur zu oft auf drei Rädern balancierte und immer wieder aussah, als ob es seitlich einfach umkippen würde. Wilson hatte mit Abstand das längste Auto in der gesamten Gruppe – ein richtig schwerfälliges Mobil. Aber irgendwie schaffte er es, mit allen Hindernissen fertig zu werden.

Nachdem wir alle schwierigen Stellen hinter uns gelassen hatten, fuhren wir zum Abschluss des Tages noch rauf zu einem versteckten See. Ein eigentlich idyllischer Ort, leider fing es an zu schütten als wir ankamen…

Und damit machten wir uns wieder auf den Heimweg. Wir mussten zwar etwas länger auf die Fähre warten, schafften es aber noch, am Abend zurück nach Vancouver zu kommen. Die Männer waren ziemlich k.o. 🙂

Was für ein herrliches und abwechslungsreiches Wochenende. Max hat es sehr genossen. Und jetzt: hallo Frühling, du kannst ruhig nach Vancouver kommen!

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