2012 – ich begegne dir schon jetzt mit einem Lächeln und der Weg zu dir war spannend, überraschend und aufregend, wie könnte es anders sein. Der letzte Tag im nun vergangenen Jahr 2011 kam mir wie mindestens 3 Tage auf einmal vor – eine Erlebnisreise begleitet von einem Feuerwerk der unterschiedlichsten Emotionen 🙂
In meiner Planung sah der Silvester-Tag ebenso einfach wie schön aus. Gemeinsam mit einem Arbeitskollegen sollte am Samstag die Fahrt nach Malbun starten, wo wir Katha samt Familie besuchen und uns bei der Gelegenheit im Schnee austoben wollten. Den Silvester-Abend selbst wollten wir dann gemütlich in einem Hotel bei Bregenz verbringen, die Feuerbowle schauend weit ab von jeglichem übertriebenem Trubel. Schlicht, einfach, schön.
Aber wie immer…kam es ganz anders.
Der 31.12. tröpfelte mir schon morgens entgegen: Regenwetter – und die Prognosen sahen auch nicht besonders aus. Ich lachte dem grauen Himmel aber nur entgegen und dachte mir: “Fein – wenns hier regnet, schneits in den Bergen, umso besser!”
Ab gings, Johnny abgeholt und noch schnell die letzten Einkäufe getätigt für den Silvester-Abend: Ein Stövchen, Rotwein, Rum und Würfelzucker für die Feuerzangebowle, Sekt zum Anstossen und Zigarren für die Dekadenz. Bestens! Mit leichter Verspätung rollten wir schliesslich mit dem gut bepackten Herrmann auf die Autobahn. Gute Musik, gute Stimmung – pf, mir doch egal, dass es draussen neblig ist und der Regen sich schon langsam in Schneematsch verwandelt.
Bis, ja, bis sich plötzlich ein rot blinkendes Symbol neben meinem Tachometer meldete. Irgendwas mit Temperatur und Wasser – sieht nicht gut aus. Also ratzfatz angehalten an der nächsten Tankstelle; Kühlwasser ist leer.
Verdammt – wo der Wagen doch erst beim Service war?? Nun ja, rin inne Tanke und ne Flasche Kühlwasser jekooft. Nachdem Johnny und ich den einzig leeren Behälter unter der Motorhaube als Kühlwasserbehälter ausgemacht hatten, schütteten wir das kostbare Gut schnell nach. Genausogut hätten wir es aber auch unserem Nachbarn schenken können – es tat sich nämlich rein gar nichts. Wo auch immer die Flüssigkeit hinfloss – im Behälter blieb sie jedenfalls nicht. Nun gut, zweiter Versuch, nächste Falsche gekauft. Und da stieg auch endlich etwas an…für etwa 2 Sekunden. Dann war die Flüssigkeit wieder verschwunden. Unter dem Auto tauchte sie nicht auf…seltsam.
Statt Rätselraten musste aber der Pannendienst her. Nach 30 Minuten mit nassen Füssen im kalten Auto kam dann auch der gute Engel. Er brachte zwar eine Antwort, aber nur geringe Hilfe mit: der Heizungsschlauch war defekt – daher war alle Kühlflüssigkeit sofort verdampft. Das könne man allerdings erst nach Silvester reparieren. Er könnte uns aber bis zum nächsten Bahnhof mitnehmen, damit wir weiterreisen könnten.
Johnny und ich waren uns einig: von einer Autopanne wollten wir uns unser Silvester nicht verderben lassen. Also: Mietwagen organisieren. Den gabs auch – allerdings am Flughafen in Zürich. Na denne, die wichtigsten Sachen aus dem Auto mitnehmen, ab in die S-Bahn und ab zum Flughafen. Nach einiger Warterei bekamen wir dort auch einen Mietwagen. Aaaaah, erstmal aufatmen.
Johnny verschwand kurz zum Kaffee holen und ich freute mich schon auf den Rest des Tages. In Gedanken stapfte ich schon mal mit unserem Gepäck zum Auto, um dann endlich in Ruhe die Reise fortsetzen zu können. Mit all unserem Gepäck, den Taschen, den Flaschen, dem Rucksack mit dem Laptop…dem Rucksack, dem Rucksack, dem…AAAAAAAAH! Panik! WO IST DENN DER RUCKSACK???? Mein erster Gedanke: prima, in der S-Bahn vergessen. Wie bekomm ich den denn wieder??? Da kam dann auch schon Johnny fröhlich schlendernd um die Ecke, mit 2 Kaffee in der Hand – und meinem Rucksack auf dem Rücken. “Den Laptop würd ich doch nie aus den Augen lassen!” Puh 🙂 Dann kanns ja losgehen.
Mittlerweile war es schon 15 Uhr und fürs snowboarden viel zu spät. Aber wir wollten es uns nicht nehmen lassen und dennoch Katha in Malbun besuchen, wenn auch nur für einen kurzen Zwischenstop.
Die Fahrt verlief so weit auch ok…vom Schneematsch und dem Nebel mal abgesehen. Etwa 40 km vor Malbun änderte sich der Strassenzustand dann aber doch etwas: die Autobahn war komplett zugeschneit, wir kamen nur noch im Schritttempo voran. Als wir dann endlich die Ausfahrt nehmen konnten und uns den Berg rauf nach Malbun quälten, zweifelte ich dann noch mal kurz an der Entscheidung, bei dem Wetter in die Berge zu fahren…aber wir kamen schliesslich heil an und fanden auch Katha. Ein schönes Wiedersehen!!
Nachdem wir uns 1.5 Stunden aufwärmen konnten, ging es weiter Richtung Bregenz. Und wieder runter den schneebdeckten Berg – ging aber allet prima. Bregenz und unser Hotel, was ziemlich ab vom Schuss war, fanden wir dann auch endlich, ziemlich ausgehungert. Na, da konnte ja nun endlich die Entspannung beginnen!
Der Abend endete mit einem leckeren Schnitzel-Silvester-Essen (lecker!), mit einer Feuerzangenbowle in der Dusche (ganz entgegen aller Verprechen hatte unser Hotelzimmer KEINEN Balkon), Heinz-Rühmann-Filmen, Sekt und Zigarrillos.
Na denn: Prost Neujahr!