…ganz einfach. Oder eben auch nicht.

Mein letztes Erlebnis hier in Kanada hat mich laut auflachen lassen (nachdem ich mich kurz schwarz geärgert habe). Diesmal ging es um eine banale Alltagsaktivität wie die monatliche Ãœberweisung der Miete. Das war bisher…nie wirklich ein “Problemszenario” für mich (ausser in den Fällen, wo das Geld knapp wurde :-)).

In Vancouver habe ich meine monatliche Miete mit “Cheques” bezahlt (so wie fast jede Ãœberweisung mit Cheques bezahlt wurde – fortgeschritten sind sie hier, in “the New World”). Also jeden Monat einen Papierfetzen ausfüllen und in den Briefkasten der Vermieterin schmeissen.

Die Situation hier in Toronto ist ein wenig anders, da meine Vermieterin nun in Afrika lebt und mit Cheques wenig anfangen könnte. Aber mittlerweile gibt es auch in Kanada so etwas wie ein “monthly deposit” (Ãœberweisungsauftrag). Also bin ich vor einem Monat brav zu meiner Bank getrabt und habe einen solchen Auftrag erstellt. (Den kann man nicht online erstellen, weil…Gründe wurden mir hierzu nicht genannt). Nun denn, dachte ich, Hauptsache, ich kann diesen Auftrag erstellen und muss mich nicht jeden Monat erneut darum kümmern.

Gesagt, getan, mir wurde zugesichert, dass nun alles geregelt sei. Und in diesem Glauben blieb ich bis am Sonntag morgen…als mich beim joggen plötzlich der Vater meiner Vermieterin anrief: “Sie haben versucht, die Miete zu überweisen, oder? Nun, da ist ein Fehler passiert. Statt dass Geld von ihrem Konto auf das Konto meiner Tochter überweisen wurde, wurde der Betrag vom Konto meiner Tochter auf ihr Konto eingezahlt.” Bitte was??????

Nach Hause gerannt, kontrolliert: jawoll. Ich bin um eine Monatsmiete reicher. Wie bitte ist das möglich? Meine Bank konnte Geld von einem fremden Konto “abzapfen”, ohne jemals die Unterschrift der Kontobesitzerin zu haben? Wie beruhigend.

Nach einem Telefonat mit der Bank und einem persönlichen Besuch in der Filiale dann die neuste Information: jaaaa, also…so eine Ãœberweisung…die kann man ja nur innerhalb derselben Bank erstellen. Ist die Person Kunde bei einer anderen Bank, dann kann ich kein Geld dorthin überweisen. Stattdessen muss die Person bei ihrer Bank die Erlaubnis einreichen, dass ich mein Geld auf ihr Konto bewegen darf. Haha, hä??? Are you serious??? Wie verrückt ist das denn??

Heisst: ich kann nicht nur keinerlei Ãœberweisungen online tätigen – ich kann sie auch noch nichtmal in einer Filiale in Auftrag geben! Und da meine Vermieterin in Afrika sitzt, kann sie auch schwer eine persönliche Erlaubnis bei ihrer Filiale einreichen, damit ich mein Geld gnädigerweise auf ihr Konto einzahlen darf =)

Die Lösung? Nun, man kann zwar nicht direkt Geld überweisen…aber man kann Geld “Emailen”. *lachmichschlapp* Ich kann also einen begrenzten Betrag online überweisen – durch Angabe der Email-Adrese des Empfängers. So ein Auftrag kostet natürlich extra. Das ist momentan aber die einzige Möglichkeit, wie ich meine Miete bezahlen kann.

Und das im Zeitalter von Online-Banking! Ohne Worte…

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