Yay! Ich glaube, so langsam finde ich wieder zu meinem gewohnten Energielevel zurück – und die Welt sieht auch schon wieder viel heller aus. Ja, mein Chaos-Trip nach Ottawa war mal wieder ein kleines “Erwachen”.
Zu diesem Erwachen haben aber vor allem Begegnungen mit spannenden Menschen geführt.
Meeting Jerome from ThoughtWorks
ThoughtWorks ist eine internationale IT-Consulting Firma mit Hauptsitz in Chicago, USA. Nach meinem ersten telefonisches Bewerbungsgespräch mit Jerome, dem Personalverantwortlichen, wurde mir eine Testaufgabe gestellt. Diese Aufgabe hatte zum Ziel, dass erste Ideen für ein neues Bedienfeld eines modernen Fahrstuhls entwickelt werden. Diese Ideen sollten bereits programmiert werden – was aber nicht zu meinen beruflichen Fähigkeiten gehört. Ich habe diese Aufgabe daher auf meine Weise und so gut es mir möglich war gelöst. Jerome wollte mich dann persönlich treffen.
Ãœberraschenderweise war Jerome viel sympathischer in Person als er am Telefon klang. Und er eröffnete das Gespräch sofort mit einem Kompliment: als sein Chef meine Lösung gesehen hatte, wollte er mich vom Hocker weg anstellen. Der Job würde viel Reisen bedeuten – vor allem in die USA. Mit meinem Visum darf ich aber nur in Kanada arbeiten – und da diese Firma aktuell zu wenig Projekte in Kanada haben, können sie mich jetzt gerade nicht einstellen.
Aber: das war das erste Mal, dass ich hier Feedback zu meiner Arbeit erhalten habe – und dann auch noch so ein unglaubliches. Wenn das mal nicht Auftrieb gibt.
Talk to Thomas
Ein kurzer Chat mit einem ehemaligen Studienkollegen kam ebenfalls zur richtigen Zeit und war ein Augenöffner. Statt zu versuchen, mir weise Ratschläge für meine Situation zu geben oder mir zu erzählen, dass sich alles zum Guten wenden wird, hat er mir jede Menge Fragen zur Selbstreflektion gestellt: warum ich wieder in Kanada bin, was ich mir hiervon erwarte, was meine Ziele sind, wie ich glaube, diese Ziele zu erreichen…
Jaja, Psychologen-Tricks: Hilfe zur Selbsthilfe :-). Dadurch wurde mein Blickwinkel wieder zurecht gerückt und ich habe meinen Fokus neu finden können.
Meeting with Jennifer and Lina from Macadamian
Macadamian ist eine Produkt-Entwicklungsfirma mit Schwerpunkt Usability-Beratung in Ottawa. Sie ist in diesem Bereich eine der renommiertesten Firmen in Ontario.
Nach meinem Missgeschick mit dem fehlerhaften Kalendereintrag ist es schlussendlich ja doch noch zu einem persönlichen Interview mit Jennifer, ihre Chefin Lina und mir gekommen (ich hatte bereits 2 telefonische Interviews im Voraus). Jennifer und Lina sind seit vielen Jahren in diesem Umfeld tätig, haben unglaublich viel Erfahrung und unterrichten nebenbei auch an der Universität. Sie engagieren sich ebenfalls beim Organisieren von Konferenzen oder Treffen von Fachgruppen in diesem beruflichen Umfeld.
Auch hier hat es wieder einmal auf der persönlichen Ebene “geklickt”. In diesen Personen habe ich tolle Partner für einen fachlichen Austausch gefunden, sowie zwei inspirierende Persönlichkeiten. In einem Monat wird eine zwei-tägige UX-Konferenz in Ottawa stattfinden, die von Macadamian mit organisiert wird – an welcher ich bereits meine Unterstützung als freiwillige Helferin zugesichert habe.
Diese Begegnung hat mir wieder gezeigt, wie toll Networking sein kann und wie gut es tut, sich mit Fachpersonen auf gleicher Augenhöhe austauschen zu können.
Meeting with Philip
Philip Yan ist Inhaber einer kleinen Design-Agentur in Toronto. Sie sind auf der Suche nach weiteren Designern – wiederum nicht ganz meine Rolle. Ich habe diese Firma dennoch kontaktiert und auch hier positives Feedback erhalten: sie sind von meiner besonderen Kombination und meinen bisherigen Berufserfahrungen angetan und würden mich gerne als Freelancer für zukünftige Projekte einsetzen – um von meinen Skills lernen zu können. Hier kann ich also ein wenig etwas von meinem bisher angesammelten Wissen weitergeben.
Philip ist zudem davon überzeugt, dass Design bewegt und verbindet – und sucht daher mit Vorliebe nach Projekten für Non-Profit-Organisationen und sozialen Einrichtungen (dies sind jeweils natürlich nur Nebenprojekte, irgendwoher muss dann ja doch immer das Geld fliessen). Alles in allem jedenfalls eine sehr sympathische Einstellung – die mich auch wieder in meinem Bedürfnis bestärkt hat: mit meiner Arbeit etwas Hilfreiches und Sinnvolles zu entwickeln.
Dies sind einige Beispiele von Begegnungen, die mich in den letzten Tagen berührt, inspiriert und mir geholfen haben. Viele weitere Inspirationen finde ich gerade ausserdem in dem Podcast von Jonathan Field, “Good Life Project“. Dort werden regelmässig Personen, vor allem Schriftsteller, interviewt, die Erfahrungen aus ihrem Leben teilen.
Und jetzt: auf in eine neue Woche, die wieder viel Neues bringen wird.
Hallo Frauke,
… ein wahrlich lebensnaher Text, insbesondere der erste Satz: “Don’t try to be different…” Es ist wichtig, seine Persönlichkeit zu behalten, ein wenig ‘Daran-Feilen’ ist erlaubt, aber ich muss mich nicht verstellen, um anderen zu gefallen.
In diesem Sinne wünsche ich dir eine erfolgreiche Woche!!
Liebe Grüße Gabriela
Nicht wahr? Sehe ich genauso…und das ist manchmal gar nicht so einfach, an der eigenen Persönlichkeit festzuhalten; oder besser gesagt: zu erkennen, was einen ausmacht 🙂 Lerne mich hier wieder ein Stück besser kennen – toll!