Sonntag, endlich Sonnenschein und auch die Temperaturen steigen auf angenehme 15 Grad heute, primissima!

Und wer sitzt an so einem schönen Tag mit einer Erkältung zu Hause? Tralala, überhaupt nicht lustig. Auch wenn ich daran erstmal nichts ändern kann, gerade macht mich diese Situation ziemlich wütend auf die kanadische Arbeitsregelungen: hier in Kanada gibt es nämlich “sick days”. Als Angestellter hat man eine bestimmte Anzahl Krankheitstage pro Jahr zugute; die Zahl variiert von Arbeitnehmer zu Arbeitnehmer – meine Firma stellt mir 6 Krankheitstage zur Verfügung.

 

Wenn ich also einmal krank bin, muss ich einen “sick day” nehmen. Das System dient dazu, Arbeitnehmer davon abzuhalten, einfach mal so “blau” zu machen – und klingt somit ja auch recht vernünftig.

Die “sick days” können ausserdem zum Urlaub dazugerechnet werden, sprich: aus den 10 Urlaubstagen pro Jahr lassen sich somit 16 Tage zaubern.

Und das hat zum Beispiel mein Arbeitskollege auch gemacht: er hat seinen Urlaub (inkl. sick days) eingereicht – und darf nun in diesem Jahr nicht mehr krank werden. Das lässt sich allerdings schwer kontrollieren. Und zack: natürlich wurde mein Kollege letzte Woche krank. Und natürlich hat er sich mit seiner Erkältung dennoch ins Büro geschleppt – er hat ja keine Krankheitstage mehr. (Wenn man so richtig dolle krank ist, also zum Beispiel für einige Wochen im Krankenhaus liegt, dann nennt sich das ein “sick leave” – und dies wiederum wird vom Arbeitgeber übernommen (bis zu 17 Wochen im Jahr; dazu zählt übrigens auch die Schwangerschaft – bzw. die Mutterschaft 🙂 17 weeks – that’s all you get).

Na, und so sass also mein Kollege schön brav letzte Woche direkt hinter mir und schniefte, rotzte und schneuzte mir fleissig in den Nacken. Muchas gracias!

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Und an dieser Stelle finde ich die Erfindung der sick days überhaupt keine schöne Sache mehr: wenn jemand krank ist, soll er zu Hause bleiben. Ich hab nichts gegen einen kleinen Schnupfen im Büro – mein Kollege hatte allerdings eine Lungenentzündung – wie er am Donnerstag rausfand und dann glücklicherweise am Freitag auch endlich zu Hause blieb. Gestörtes System!

Und ich sitze in derselben Falle: auch ich habe meinen Urlaub für den Herbst bereits eingegeben und für dieses Jahr bereits alle mir zustehenden freien Tage verbraucht. Na dann: happy flue time in the office!

lrgscalecoaster-I-hate-to-waste-sick-days

 

 

3 thoughts on “Sick days: Being sick is a privilege”

  1. Dann wünsch ich Dir doch mal gute Gesundheit, dass Du möglichst nicht krank wirst (hug)
    Schon erschreckend, solche Reglemente, ich hätte von Kanada’s Arbeitsbedingungen ganz allgemein mehr erwartet.

    1. Ganz viel Teeee, Zitrone, Obst, Dampfbad – und der Versuch, frische Luft zu finden (ähm…wo findet man die nochmals hier in der Grossstadt?)…auf dem Wege der Besserung.
      Aber ja: warum genau tue ich mir diese Arbeitsbedingungen an, wenn ich es woanders so viel besser haben könnte? Ach ja genau, ich will ja lernen 😀 Alles wird guuut!!
      Drück dich!!!

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