Ha, kaum hat meine Arbeitswoche gestartet, da gibt es auch schon den ersten Feiertag, den ich geniessen konnte: Thanksgiving, das berühmte Truthahn-Dinner-Event hier in Kanada. An diesem langen Wochenende ist jeder fein bei seiner Familie und schlägt sich den Bauch mit leckerem Turkey voll.
Bei dem Vergnügen kann ich ja nicht so gut mitspielen, daher gab es für mich statt Festessen einen Ausflug zur nahe gelegenen Salt Spring Insel. Die Insel ist mit ihren 10.000 Einwohnern einer der mittelgrossen Gulf Islands, eine Inselgruppe direkt vor Vancouver Island. Mit der Fähre braucht man zwischen 1.5 und 2.5 Stunden (je nachdem, wie viele Zwischenstopps es gibt).
Ich habe mich gemeinsam mit Sebastian, den ich vor kurzem hier in Vancouver kennen gelernt habe, auf den Weg zur Insel gemacht.
Und eigentlich war es fast wie ein Familientreffen – meine Mitbewohnerin Annalee und unsere Nachbarin Erin waren nämlich auch auf der Insel. Wir haben in einem gemütlichen B&B übernachtet, was von einer Yogalehrerin vermietet wurde, die uns morgens ein tolles Frühstück mit Leckereien aus ihrem Garten zauberte. Echtes Feriengefühl!
Auf Salt Spring gibt es auch eine kleine Brauerei, die vor einigen Jahren aus einem privaten Projekt entstanden ist und mittlerweile richtig bekannt ist. Die haben sooo ein leckeres Porter! Und es ist die süsseste Brauerei, die ich je besucht habe: mitten im Wald versteckt in einer Ansammlung aus kleinen Holzhäusschen 🙂
Das Wetter wurde zwar nach einiger Zeit ziemlich trübe und nasskalt – aber eigentlich hat das die Stimmung nur gemütlicher gemacht. Und das Inselfeeling kam so richtig raus: nur zu Fuss unterwegs wurden wir immer wieder mitgenommen von Inselbewohnern, die Mitleid hatten und man rückte eng zusammen in den kleinen Cafes, die es auf der Insel gibt.
Es herrscht schon ein wenig der Hippie-Groove auf der Insel, viele Künstler, die man hier trifft, viele Alternativ-Angehauchten und Weltverbesserer – aber eine wirklich schöne Stimmung.
Ich bin dort auch einem Mädel begegnet, welches mein neustes Lieblingsinstrument spielte: eine Hang, eine Art Trommel aus Stahl.
Dieses Instrument stammt ursprünglich aus der Schweiz, genauer aus BERN, wurde vor wenigen Jahren entwickelt- und wird mittlerweile schon nicht mehr hergestellt (sie arbeiten an der nächsten Generation). Das macht dieses Instrument auch so unendlich kost-bar (10.000 CAD!). Ich bin dennoch fasziniert von dem Klang und der Art, wie es gespielt wird…werde mal weiter recherchieren 🙂