Mein kleiner Ausflug Richtung Osten hat sich dann noch als richtiges Abenteuer entpuppt.
Nachdem ich die -30Grad in Ottawa hinter mir gelassen und meinen Weg nach Toronto gefunden hatte, ging es temperatur- und stimmungsmĂ€ssig erstmal bergauf: Wiedersehen mit vielen Freunden, Schneematsch in der Stadt bei frĂŒhlingshaften -10 Grad – ja, das Leben kann schön sein.
Ich habe dann auch meinen Kunden in Toronto besucht und das Team, mit dem ich momentan zusammen arbeite, endlich “live” kennen gelernt – ein wunderbares, herzliches und willkommenes Aufeinandertreffen.
Also: meine kleine GeschĂ€ftsreise war ein voller Erfolg – bis zu meiner RĂŒckkehr. Denn ausgerechnet an dem Tag, an dem ich die 500km mit dem Auto zurĂŒck nach Ottawa hinter mich bringen musste, gab es einen gigantischen Schneesturm: ĂŒber 50cm Schnee sind innerhalb weniger Stunden heruntergekommen. Das sah dann in etwas so aus:
Die Autobahnen sahen dementsprechend chaotisch aus, viele Abschnitte waren komplett dicht und eingeschneit.
Ich habe meine RĂŒckfahrt daher so lange wie möglich hinausgezögert und bin erst kurz vor Mitternacht in Toronto abgefahren. Die ersten 250km verliefen auch ungestört – bis ich dann in “die heisse Zone” kam: alles dicht, es reihte sich ein LKW hinter dem anderen, zwischendurch versuchten SchneerĂ€umer wie wild, die Schneemassen zu bewĂ€ltigen.
Ich nahm dann kurzerhand den Weg ĂŒber die Landstrasse (schliesslich hatte ich einen Flieger zu erwischen und konnte nicht einfach mitten im Schnee campieren) – und das war eine sehr interessante Fahr-Praxis-Erfahrung đ Die Strassen waren auch dort komplett eingeschneit, doch zum GlĂŒck war kaum ein anderes Auto unterwegs, so dass ich gemĂŒtlich testen konnte, wie sich das Auto im Schnee verhĂ€lt, was funktioniert und wo Vorsicht geboten ist. Diese schwierigen StrassenverhĂ€ltnisse haben mit letztendlich auch geholfen, wach zu bleiben – den Flughafen habe ich nĂ€mlich erst um 4 Uhr morgens erreicht. Aber immerhin hatte ich auf den letzten Kilometern ein absolutes sicheres GefĂŒhl bezĂŒglich meiner Fahrpraxis im Schnee đ
Das war in etwas mein FahrgefĂŒhl – nur eben bei Nacht:
An Schlaf war also in dieser Nacht nicht zu denken, im Flug selbst hatte ich auch eine extrem nervige und laute Sitznachbarin – und in Vancouver angekommen ging es ratzfatz weiter mit meiner Projektarbeit.
Puh, ein etwas energieraubender Trip.
Aber ich habs heil zurĂŒck geschafft ins verregnet und warme (5 Grad) Vancouver đ
Wie immer etwas verrĂŒckt was die kleine Schwester da macht. Hauptsache du bist heil angekommen.