Balsam fĂŒr die Seele, ja, in der Tat. Â Wir stecken wieder in den tristen Wintertagen fest hier in Vancouver – und wieder einmal gibt es viel zu viel zu tun. Da fĂŒhlt man sich schnell gefangen, im Stadtleben, im Hamsterrad. Die Zeit rast vorbei, jede Minute ist ausgefĂŒllt, der Kopf brummt vom vielen Planen, Aufgabenlisten erstellen, “Time Management”.

Und dann raus am Wochenende: dieses Mal hiess es wieder Skitouren in den Bergen (Samstag) und Mountainbiken im Regen (Sonntag). Jede Minute, Â die wir draussen in der Natur verbringen, bringt Energie, Aufschwung, gute Stimmung!
VerrĂŒckt eigentlich, dass wir uns so festhalten lassen vom Stadtleben, dass wir  unsere Zeit so vollstopfen und uns im hektischen Alltag verheddern, statt das Gute um die Ekce zu geniessen: die Natur.
Hier sind Erich KĂ€stner’s Gedanken dazu:
Die WĂ€lder schweigen
Die Jahreszeiten wandern durch die WĂ€lder.
Man sieht es nicht. Man liest es nur im Blatt.
Die Jahreszeiten strolchen durch die Felder.
Man zÀhlt die Tage. Und man zÀhlt die Gelder.
Man sehnt sich fort aus dem Geschrei der Stadt.
Das DÀchermeer schlÀgt ziegelrote Wellen.
Die Luft ist dick und wie aus grauem Tuch.
Man trĂ€umt von Ăckern und von PferdestĂ€llen.
Man trĂ€umt von grĂŒnen Teichen und Forellen.
Und möchte in die Stille zu Besuch.
Man flieht aus den BĂŒros und den Fabriken.
Wohin, ist gleich! Die Erde ist ja rund!
Dort, wo die GrÀser wie Bekannte nicken
und wo Spinnen seidne StrĂŒmpfe stricken,
wird man gesund.
Die Seele wird vom Pflastertreten krumm.
Mit BĂ€umen kann man wie mit BrĂŒdern reden
und tauscht bei ihnen seine Seele um.
Die WĂ€lder schweigen. Doch sie sind nicht stumm.
Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden.
Erich Kaestner (1899-1974)
Schöne Woche euch allen!
