Spotantrip für ein langes Wochenende: der Vancouver Regen hat mich bereits in seinen Fängen und hat meine Stimmung in den Keller sinken lassen. Meine Projekte fliessen gerade auch nicht besonders – beste Zeit für einen Tapetenwechsel.
Der Outdoorclub REI in den USA bietet geführte Mehrtageswanderungen an . 3 Tage durch die Wüste in Arizon, das klang ganz nach meinem Geschmack: frische Luft und Sonne, jawoll! Bin dabei! Also, kurzerhand alles gebuch, Rucksack gepackt und losgedüst. Wilson war überhaupt nicht erfreut (uiuiui, das muss ich noch in Ordnung bringen…).
Ab gings nach Phoenix, wo wir uns am Freitag morgen mit einer Gruppe aus 7 Hikern und 2 Guides getroffen haben und dann raus in die Wüste führen.
Ich war überrascht, wie grün diese Wüste war. Mit unseren Rücksäcken (mit Schlafsack, Zelt und Kochgeschirr) ging es dann los: knapp 10km sind wir am ersten Tag gewandert – eine beginnerfreundliche Wanderung.
Unsere Guides waren super und haben uns viel über die Wüste gelehrt – zum Beispiel, dass man das Ende der Agave nutzen kann als natürliche Nadel und Faden.
Und die Namen von den verschiedenen Kaktusarten – und welcher Kaktus wann und wie blüht. Die Agave schiesst irgendwann eine riesige Wurzel nach oben, fast baumartig, mit riesigen Blütenkelchen.
Und die bekannten Saguaro Kakteen sind riiiiiesig!
Die riesigen Steinformationen, alle aus Vulkanausbrüchen entstanden, stelle tolle Formationen dar, manche ähneln Gesichtern oder Figuren.
Unsere Gruppe war bunt gemischt, alles nette Leute: Katie, die zum ersten Mal eine Mehrtages-Wanderung machte, sich tapfer schlug, Greg, Sarah und Michael, die sich von ihren Zigaretten nicht losreissen konten, aber dennoch alles fleissig mitmachten, Don, der mit seiner Frau schon einige lange Wanderungen (zum Beispiel quer durch England) mitgemacht hatte, ein weiser Professor und Deborah, die ruhige Krankenschwester, die ihre zweite Mehrtageswanderung mitmachte.
Auf unserem Wanderweg sind wir immer wieder durch ausgetrocknete Flussbette gelaufen, die im Sommer und Anfang des Jahres meist mit Wasser gefüllt sind.
An unserem ersten Tag haben wir ebenfalls alte Piktogramme oder Glyphen gefunden. Vielleicht eine alte Schatzkarte? Die Superstition Mountains sind bekannt für die Goldgräberstory vom “Last Dutchman”. Stephanie, unser Guide, konnte diese Geschichten besonders gut erzählen!
Unseren ersten Zeltplatz fanden wir in einer kleinen Mini-Oase in der Nähe von einem Wasserbecken. So idyllisch!
Und weiter ging es am Tag 2 – mit herrlichem Sonnenaufgang…
…und Pancake Frühstück 🙂
An unserem zweiten Tag sind wir dem Flussbett weiter gefolgt und waren daher von viel Grün umgeben – hatte fast schon ein herbstliches Feeling, mitten in der Wüste!
Unseren Zeltplatz am zweiten Tag fanden wir an einem herrlichen Platz direkt an einer riesigen Felswand – die prima zum rumklettern war.
Mit lustige Kaktus-Figuren:
Nach gemütlichem Lagerfeuer, Goldgräbergeschichten und viel Gelächter ging es dann ab ins Bettchen, unsere letzte Nacht in der Wüste.
Tag 3 begann ebenfalls mit blauem Himmer und tollstem Sonnenschein. Unser erster Zwischenstopp fand bei einer alten Mine (Kupfer? Gold) statt.
Anschliessend wanderten wir durch ein schönes Tal zwischen riesigen Felsen um uns herum, bevor es dann zu unserem letzten Aufstieg ging.
Von unserem höchsten Punkt hatten wir einen magischen Blick über das gesamte Wüstengebiet der Superstition Mountains. Was für eine traumhafte Landschaft.
Und dann kam auch schon der Abstieg, hinunter zum Canyone Lake, unserem Ziel.
Und damit war das Abenteuer auch schon vorbei: 3 Tage mit einer tollen Gruppe und zwei tollen Guides! Wir haben viel gelernt und erlebt – danke für eine tolle Zeit!
Wow, sooo herrliche Farben!!!