Scrambling. Das habe ich erst hier in Kanada kennen gelernt. Scrambeln bezeichnet man Wanderungen, die einen technisch anspruchsvollen Aufstieg beinhalten, etwas, wo die Arme im vollen Einsatz sind – sehr nahe am Klettern, aber eben nicht 100% Klettern.
Ich bin auf der Suche nach schönen Wegen, die mich auf eine Bergspitze führen, etwas anspruchsvoller sind als eine “normale” Wanderung, aber eben keinen Seil-Einsatz und Klettergurt bedürfen. Die Lions waren unser missglückter Versuch vor einigen Wochen. Letzten Sonntag starteten wir einen neuen Versuch: Ziel war Mount Hanover. (Hat tatsächlich etwas mit unserem deutschen Hannover zu tun, da er nach einem Grafen oder sonstwie reichen und wichtigen Mann von Hannover benannt ist).
Bei herrlichstem Sommerwetter (dies sollte der heisseste Tag werden mit über 30 Grad!) starteten wir: Wilson, Ace und ich.
Der Berggipfel, den wir erklimmen wollten, liegt direkt am Meer – so dass man einen grossen Teil des Wanderweges einen herrlichen Blick auf die Bucht und das Wasser unterhalb hat.
Mount Hanover besteht ebenfalls aus zwei “Türmen”, schon recht imposant anzuschauen:
Nach wenigen Stunden erreichten wir die Schneegrenze – willkommene Abkühlung bei der Hitze!
Wer sich vom Schnee nicht abschrecken liess – ganz im Gegenteil, denn Schnee heisst Wasser – sind die ekligen Mücken!
Wir wurden auch mit tollen Blicken auf Bergseen belohnt – bei der Mückenbewegung war ich allerdings froh, diese nur von der Ferne zu betrachten 🙂
Und weiter ging es, über Stein und Schnee.
Schliesslich standen wir am Fuss der beiden Türme.
Durch einen steilen Gerölltunnel bahnte sich hier der letzte Abschnitt des Pfades nach oben. Es gab Kletterseile, an denen man sich hoch hiefen konnte. Und mich übermannte wieder einmal die Höhenangst: ich versuchte mein Bestes, konnte mich aber nur ein kurzes Stück nach oben wagen, ehe ich frustiert umkehrte. Keine Bergbesteigung für mich 🙁
Doch die Natur drumherum war auch so schön anzuschauen und wir hatten eine tolle Wanderung. Auf dem Abstieg kletterten wir an einem kleinen Bergbach entlang hinunter.
Idyllisch ist es, mit den Bergen ringsherum!
Na, es braucht wohl noch etwas Übung. Aber eines Tages werde ich diesen Berg und meine Höhenangst bezwingen 🙂