So langsam kommen wir in Schwung mit unseren kleineren Abenteuertrips. Wird aber auch Zeit, es ist ja schon fast die HĂ€lft vom Jahr wieder rum (huch!). Wilson’s Geburtstag war mit ein Anlass, dass wir uns ein lĂ€ngeres Wochenende gegönnt haben.

Diesmal ging es nach Oakridge in Oregon, USA, knapp 800 km sĂŒdlich von Vancouver. Dort wird jedes Jahr ein 3-tĂ€giges Mountainbike Festival veranstaltet. Wilson war vor vielen Jahren schon einmal dort, dieses Jahr schien der ideale Zeitpunkt, um seine Erlebnisse zu wiederholen. UrsprĂŒnglich hatten wir eine Gruppe von Freunden, die Interesse gemeldet hatten, so dass wir eine kleine Geburtstagsfeier gehabt hĂ€tten – aber die Gruppe hat im letzten Moment abgesagt.

So waren es nur Wilson und ich, die sich am Donnerstag Abend (wir kamen hier erst um 17.30 Uhr weg) auf den knapp 8 Stunden langen Weg machten.

Die Fahrt war gar nicht so ohne, Um Seattle und Portland ist immer extrem viel Verkehr, zudem gab es an jeder Ecke Baustellen. Um 2 Uhr nachts kamen wir endlich am FestivalgelÀnde an, wo wir schnell im Licht unserer Stirnlampen unser Zelt aufbauten, die SchlafsÀcke ausrollten und ins Bett fielen.

Nach wenigen Stunden weckte uns dann ein GĂŒterzug, der gefĂŒhlt direkt durch unser Zelt raste. Fein! Das GelĂ€nde befindet sich neben den Gleisen, heureka!

Um 7 Uhr morgens ging es dann auch schon los mit dem Program: wir mussten uns kurz “einchecken”, dann in die FrĂŒhstĂŒcksschlange anstellen (es gab Kaffee und Burritos fĂŒr jeden), anschliessend die FahrrĂ€der schnappen und zum Bus mit FahrradanhĂ€nger dĂŒsen.

Das Festival lief in groben ZĂŒgen so ab:

  • die ca 500 werden auf verschiedene Gruppen aufgeteilt
  • jeden Morgen trifft man sich mit seiner Gruppe, packt sein Fahrrad auf einen AnhĂ€nger, steigt in einen Bus und wird zu den Bike-Wegen gefahren
  • die Gruppe teilt sich in noch kleinere Gruppen auf und fĂ€hrt bis ca. 14 Uhr Fahrrad
  • anschliessend wird man zurĂŒck zum Festivalplatz gebracht, wo man im Fluss baden und sich erholen kann
  • wer mag, kann am nachmittag nochmal mit dem Fahrrad los
  • ab 16 Uhr gibt es Freibier und Unterhaltung
  • irgendwann fĂ€llt man erschöpft, aber glĂŒcklich ins Zelt (oder in den Camper) und startet dasselbe Spiel am nĂ€chsten Tag erneut

Der erste Tag war phĂ€nomenal: wir wurden mit dem Bus auf einen Berg gefahren, von dort aus ging es 15 Kilometer mit dem Fahrrad hauptsĂ€chlich bergab. Das alles gab es dreimal, bevor wir zurĂŒck zum Festivalplatz gefahren wurden. Hei, so macht biken Spass.

Die Gegend hier ist so anders als bei uns in Vancouver: flache, eben Wege, dafĂŒr sehr schmal, teilweise an steilen AbhĂ€ngen, tolle Aussicht!

Was es hier ĂŒberall gab und ich bisher noch nie gesehen hatte: wilder Rhododendron.

Nach unserer kurzen Nacht haben mir die drei Abfahrten vollkommen gereicht. Ich habe mich den Rest des Tages am Fluss vergnĂŒgt und ein Nickerchen gehalten, wĂ€hrend Wilson zur einer weiteren Runde aufbrach.

Abends haben wir dann gut gefeiert und viele nette Menschen kennen gelernt. Die Amis sind hier unten echt superklasse – Ă€hnlich freundlich wie Kanadier, aber mit mehr “Substanz”, nicht so fluffig oberflĂ€chlich nett, sondern bereit fĂŒr Diskussionen. Fand ich toll, gefĂ€llt mir sehr, die Kultur in Oregon.

Tag zwei war dann etwas extremer. Da wir ursprĂŒnglich dachten, wir hĂ€tten eine Gruppe von Freunden mit dabei, unter denen sich auch e-Biker befunden hĂ€tten, haben wir uns fĂŒr die Gruppe mit e-Bike Touren angemeldet. Am ersten Tag war das auch kein Problem, etwa die HĂ€lfte waren Nicht-e-Biker – und es ging ja eh fast nur begab.

Tag zwei allerdings beinhaltete jede Menge Auf und Ab, insgesamt 1100 Höhenmeter bergauf. Die meisten (schlauen) Leute haben sich fĂŒr diesen Tag ein e-Bike geliehen (es gab jede Menge StĂ€nde von diversen Fahrradherstellern, die gratis Bike-Demos anboten). Nur eine Handvoll von sehr extremen (dummen?) Leuten blieben bei ihren normalen FahrrĂ€dern – darunter auch Wilson und ich.

Wir strampelten uns an diesem Tag ab und kamen ganz schön ins Schwitzen, wĂ€hrend die Mehrheit mit ihren e-Bikes fröhlich an uns vorbeiflitzten. Es war eine schöne Tour – aber hei, war ich kaputt anschliessend.

An diesem Tag gab es keine Zusatztour am nachmittag fĂŒr uns – da wurde nur gedöst.

Bis wir dann fit waren fĂŒr den lustigen Teil beim Festival – an diesem Tag mit einem Minirad-Wettkampf und live Musik.

Super Stimmung!

Tag drei brachte dann noch einmal eine andere Stimmung: tagsĂŒber war es etwas neblig und feucht, was den Fahrradwegen einen mystischen Anstrich verlieh. Wir kannten uns mittlerweile in der Gruppe und verbrachten einen lustigen letzten Tag.

Und damit war das Festival vorbei. Wir packten unser Zelt zusammen und fuhren weiter…Richtung Eugene, etwa 30 Kilometer nördlich.

In Eugene, dem Geburtstort von Nike, wurden die Qualifikationen fĂŒr die Lauf-WettkĂ€mpfe fĂŒr Olympia ausgetragen. Hier hatte Wilson auch einen Kunden, der zufĂ€llig Sports-Coach war. Wir besuchten zuerst seinen Kunden, und umrundeten dann die UniversitĂ€t, wo die WettkĂ€mpfe stattfanden. Hier war jede Menge los. Wir waren allerdings zu k.O., um uns in diesen Sporttrubel zu begeben.

Weiter ging es mit dem Auto: wir fuhren etwa 4 Stunden an der KĂŒste von Orgeon entlang, bevor wir an unserer Unterkunft ankamen: Dusche und echtes Bett, juchhuu!

Oregon ist wirklich schön, hier mĂŒssen wir öfters herkommen!

Und damit war unser kurzer Ausflug wieder beendet. Wir brauchten noch wietere 6 Stunden, ehe wir wieder in Vancouver ankamen – aber es war ein tolles Erlebnis. Die Menschen, die Stimmung, die Natur, die Umgebung – alles fein und gerne wieder!

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