Jawoooohl, hier herrscht jetzt endlich auch Sommer. So mit kurze Hose und T-Shirt Wetter. Man mag es kaum glauben, aber das hatten wir bislang in Vancouver noch nicht in diesem Jahr.
Der Somer hat sich pĂŒnktlich zum langen Wochenende eingestellt (am 1. Juli ist hier “Canada Day” – wobei der nicht so richtig dolle gefeiert wird seitdem Feuerwerk nicht mehr erlaubt ist).
Wir sind mit einer Gruppe von insgesamt 9 Leuten in die Natur gezoegn, diesmal aber auf dem bequemen Weg: mit dem Auto, bzw. den “offroad” Fahrzeugen. Es ging ĂŒber Stock und Stein zu seeeehr abgelegenen Orten.
Am Freitag Abend ging es los, wo wir kurz nach Sonnenuntergang einen feinen Ort zum ĂŒbernachten fanden. Richtig bewundern konnten wir den erst am nĂ€chsten Morgen. Zelt auf und: tadaaaaa, da sind die Berge um uns herum. Wilson brauchte eine Weile, bis er sich daran erfreuen konnte – die NĂ€chste sind nĂ€mlich noch immer ziemlich kalt und Wilsons Schlafsack verliert so langsam die Lebenslust.
Zum AufwĂ€rmen hat Peter dann auch sofort das Lagerfeuer entfacht (haha, Peter kann seine HĂ€nde nicht vom Feuer machen lassen), wĂ€hrend ich fĂŒr alle Spiegeleier mit Speck zubereitete. Den Spuren nach war es doch eine lĂ€ngere Nacht als mir in Erinnerungen geblieben ist…. đ
Anschliessend ging es zu unserer ersten Erkundungstour. Unser Freund Rob ist ein grosser Fan von alten GoldgrĂ€bergeschichten. Seiner Recherche nach befanden wir uns ganz in der NĂ€he einer alten Goldmiene. Er hat Bilder und Berichte zusammengestellt, auf denen man den steilen Eingang zu einer Miene erkennt. Er hat sogar im Tal Spuren von alten Wagons gefunden, mit denen damals die Metalle ins Tal transportiert wurden. Rob hatte eine ungefĂ€hre Vorstellung davon, wo der Eingang dieser Miene sein mĂŒsste – und so machten wir uns auf eine kleine Schatzsuche.
Leider kamen wir nur bis an einen riesigen Abhang. Irgendwo unterhalb von uns musste sich der Höhleneingang befinden – aber der war von hier aus ohne Absicherung nicht zu erreichen.
So mussten wir unverrichteter Dinge umkehren, hatten aber immerhin einen schönen Spaziergang hinter uns.
Es ging weiter in noch abgelegenere Gegenden, immer höher hinauf. Hier konnte man noch Schnee auf den Bergen sehen.
Zwischendurch wurde der Weg auch mal etwas unbequem, die Jungs mussten immer wieder ihre geliebten MotorsĂ€gen herausholen und sich einen Weg bahnen. Die MĂ€dels (und Hunde) blieben als Zuschauer am Rande stehen đ
Schiesslich fanden wir unsere nĂ€chste Unterkunft: eine schöne Aussichtsplattform mitten im Nirgendwo. Zwar war es etwas windig, aber zum GlĂŒck hatten wir Peter, der schnell mal ein paar alte BĂ€ume sammelte, Holz hackte und fĂŒr ein schönes Lagerfeuer sorgte.
Am nĂ€chsten Morgen wurde es zum GlĂŒck wieder recht warm. Wir verliessen unsere schöne Schlafstelle und suchten uns einen Fluss zur AbkĂŒhlung.
Und weil unsere GoldgrĂ€berjagd so schön war, bauten wir auch an diesem Tag eine kleine Wanderung ein. Diesmal wollten wir einen See finden, den wir auf der Karte zwar sehen konnten, zudem es aber keinen sichtbaren Weg gab. Wir schlugen uns also durch die BĂŒsche – bis wir auf alte Jagdpfade stiessen. Im Herbst mussten hier die JĂ€ger herkommen, wir fanden sogar zwei verlassene (und recht vergammelte) JagdhĂŒtten – zumindest deren Ăberreste.
Und schliesslich fanden wir auch den See. Hier tummelte es nur so von Forellen – schade, dass wir keine Angeln dabei hatten.
DafĂŒr sprangen die ersten mutigen ins eiskalte Wasser (was ich letztlich natĂŒrlich auch mitmachen musste: man, war das kalt!).
Das war auch genug AktivitĂ€t fĂŒr den Tag: wir suchten uns wieder ein geeignetes SchlafplĂ€tzchen (diesmal etwas windgeschĂŒtzter), Aaron packte sein “corn hole board” aus (ein Spiel, wo man mit kleinen SandsĂ€cken das Loch eines Holzbretts treffen muss) und wir starteten einen gemĂŒtlichen Abend.
Und damit war unser Kurzurlaub auch schon wieder vorbei. Am nĂ€chsten Tag machten wir uns ganz gemĂŒtlich auf den Heimweg, wobei wir unterwegs noch den ein oder anderen kurzen Abstecher und Spaziergang unternahmen. Kurz vor Schluss verabschiedete sich dann Aarons Federung von seinem Hinterrad…wenig spassig mitten in der Wildnis. Zum GlĂŒck bestand die HĂ€lfte der Gruppe aus Ingenieuren, die mit kreativen Ideen zu einer brauchbaren Lösung kamen, so dass wir den Weg wohlbehalten zurĂŒck nach Vancouver fanden.
VerrĂŒckt, so unbequem so ein Campingausflug auch sein kann (denn viel Schlaf bekomme ich bei diesen Trips nicht), es fĂŒhlt sich doch so an, als ob man von einer Woche Urlaub wieder zurĂŒck kommt – weil es einfach soooo anders ist als der gewohnte Alltag. Tut gut!
Und damit: willkommen Sommer!