Genauso hat es sich angefühlt: heiss und erbarmungslos.
Wilson hat sich nach knapp zwei Jahren komplett erholt von seiner Knieverletzung – und scheint jetzt einen riesigen Nachholbedarf zu haben an sportlichen Aktivitäten 🙂 Jedenfalls hat er uns beide einfach mal für ein Fahrradrennen angemeldet: 150 km rund um Penticton.
Penticton ist ein kleiner, süsser Ort in den Okanagan, bekannt für seine vielen Pfirsichbäume (und grundsätzlich: den Obstanbau). Hier scheint die Sonne fast ununterbrochen, das ganze Jahr über. Dementsprechend “wüstenähnlich” wirkt die Landschaft hier: viel Sandstein, bis auf die Obstbäume wenig Vegetation. Aber Seen gibt es hier.
Und hier findet jedes Jahr ein “Grand Fondo”, also ein Radrennen über 150 km statt. Wilson hat hier bereits einige Male mitgemacht, für mich war es mein erstes Fahrradrennen.
Wir sind am Tag vorher aus Vancouver angereist (knapp 5 Stunden Autofahrt) und haben in einer Jugendherbegre mit vielen anderen Radfahrern übernachtet. Hatte schon so ein wenig was von…Studentenzeiten :D.
Morgens um 5.30 Uhr ging es dann los: ein kleines Frühstück und am zum Start, wo über tausend Menschen sich mit ihren Rädern tummelten.
Ein wenig nervös war ich schon: 150 Kilometer sind eine lange Strecke. Um 6 Uhr morgens war die Temperatur noch recht angenehm (26 Grad), sir würde aber über den Tag auf über 36 Grad ansteigen. Ob ich das aushalte? Wilson lies das kalt 🙂
Um 6.30 Uhr fiel der Startschuss und wir rollten alle die Strasse entlang.
Und dann war es einfach nur…schön! Es war wirklich nett. Die Gegend war prima, abwechslungsreich, und wir fuhren die meiste Zeit in einer Gruppe mit anderen, so dass man sich gegenseitig “ziehen” konnte. Zwischendurch gab es immer wieder Verpflegungsstelle mit Getränken und frischem Obst – ja, es lief richtig prima.
Die letzten 20 Kilometer wurden dann noch mal richtig hart. Es war jetzt beinahe Mittag, die Sonne stand schön hoch und briet uns regelrecht und dazu ging es nur noch bergauf. Ich schüttete das Wasser nur noch so in mich hinein, aber konnte nicht wirklich abkühlen, die Motivation sank ebenfalls.
Aber nach etwa 5 Stunden und 15 Minuten war es soweit: das Ziel war direkt vor unserer Nase. Wilson trieb mich noch einmal zu einem letzten Sprint an – und dann wars das auch. Ich fiel über mein Fahrrad zusammen, heilfroh, aber auch unendlich geschlaucht, durstig und überhitzt.
Aber: wir haben es geschafft und ich habe überlebt 🙂
Ein wirklich schönes Event, super organisiert, tolle Stimmung – mal etwas anderes 🙂