GefĂŒhlt wirbelt hier wieder einmal alles durcheinander. Wilson und ich kamen diese Woche von einem kurzen Besuch in Toronto zurĂŒck, ich weiss allerdings nicht, ob ich das “Urlaub” nennen kann, ich fĂŒhle mich wie einmal durchgeschleudert.
Wilson’s Schwester hatte uns eingeladen, mit ihrer Familie ein paar Tage in einem “Cottage”, also einer Ferienwohnung auf einer kleinen Insel mitten im Georgian Bay (ein Teil des Lake Huron, mit 15.000 km2 eine riesige WasserflĂ€che) zu verbringen.
Das war fĂŒr uns der Auslöser, 10 Tage in Toronto zu verbringen. Und diese zehn Tage hatten es in sich.
Los ging es mit einem Nachtflug am Donnerstag Abend. Heisst: wir kamen am Freitag morgen in Toronto ohne Schlaf an. Hier besuchten wir zunĂ€chst Wilson’s Eltern, die sich mittlerweile gut in ihrer neuen Wohnung eingelebt haben (sie sind vor zwei Jahren aus ihrem Haus ausgezogen, um keine Treppenstufen mehr zu haben).
Nach einer kurzen Erfrischung ging es fĂŒr mich dann weiter Richtung Innenstadt, wo ich Abn getroffen habe, eine sehr gute Freundin aus meiner Toronto-Zeit und ebenfalls UX Designerin. Superschönes Wiedersehen!
Am Abend haben Wilson’s Eltern uns zu einem einmaligen Jazz Konzert eingeladen: es war nicht einfach nur ein Konzert, nein. Die riesige Jazzband hat die Geburtsgeschichte des Jazz mit Fokus auf New Orleans erzĂ€hlt. Die verschiedenen EinflĂŒsse des Jazz, die unterschiedlichen Kultur, Jazz-Grössen und wichtige historische Ereignisse. Eine sehr beeindruckende Show (obwohl Wilson und ich ziemlich kĂ€mpfen mussten, unsere MĂŒdigkeit immer wieder wegzudrĂŒcken.
Der nĂ€chsten Tag war recht erholsam: es wurde ausgeschlafen und anschliessend sind wir mit Wilson’s Eltern durch die Stadt gezogen und haben unter anderem eine tolle Ausstellung von Makro-Fotografien diverser Tierarten und Ăkosystemen besucht.
Am Sonntag ging es dann los mit unserem Reisechaos. Wilson hatte eine ganze Liste von Freunden, aber auch Kunden, die er besuchen wollte (bevor wir dann einen kurzen Zwischenstop bei seiner Schwester einlegen wĂŒrden). Eigentlich hatte ich auch ein paar Freunde auf meiner Liste…aber die fanden plötzlich kaum Platz in Wilson’s grossartiger (haha) Planung.
Erster Stop: ein Besuch bei einem neuen Kunden, der gerade sein BHC Haus (Wilson’s Produkt) fertiggestellt hatte. Superschick!
Anschliessend haben wir versucht, meine Freundin zu treffen, die allerdings leider nicht da war. Sie hat mit ihrem Freund ein FerienhÀusschen ganz alleine zusammengebastelt! Wow, ist das gut geworden, bin schwer beeindruckt!
Weiter ging es zum nĂ€chsten Cottage: wir haben Wilson’s Freunde Jason und Heather besucht (hier waren wir vor zwei Jahren schon einmal, super nette Leute).
Hier verbrachten wir zwei Abende. Zu Wilson’s grosser Ăberraschung gab es noch einen weiteren Gast: Andrew. Die drei Jungs (Wilson, Andrew and Jason) sind damals zusammen auf die High-School gegangen und haben sich seit 10 Jahren nicht mehr gesehen! Was fĂŒr ein Ereignis!
Jason war ausserdem dabei, seine Bootsanlegestelle auszuwechseln (der Schaumstoff unterhalb vom Steg verrottete langsam und musste ausgetauscht werden). Da kam die UnterstĂŒtzung gerade recht und so verbrachten wir die meiste Zeit damit, das Deck auszuwechseln.
Anschliessend ging es weiter zu Marnie (Wilson’s Schwester) und Paul. Wilson’s Eltern waren ebenfalls hier und holten uns mit einem Boot ab. Das Ferienhaus lag auf einer Privatinsel, die Freunden von Wilson’s Eltern gehörten. Nicht schlecht – man muss sich seine Freunde eben gut aussuchen đ
Wir kamen pĂŒnktlich zu einem spektakulĂ€ren Sonnenuntergang an:
Am nĂ€chsten Tag konnten wir dann erstmalig etwas Sonne geniessen (die Tage zuvor waren recht bewölkt und ĂŒberhaupt nicht sommerlich heiss). Wir stiegen auf Paddelboards und ich versuchte mich daran, einmal um die Insel zu schwimmen (knapp 2 Kilometer).
Auch hier blieben wir zwei NĂ€chte. Wir spielten zusammen Pickleball (so eine Art…Tennis mit TischtennisschlĂ€gern?), Cornhole (wo man mit SandsĂ€ckchen ein Loch treffen musste), Scharade und assen sehr gut.
Noch ein letzter Sonnenuntergang…
…bevor es weiter zum nĂ€chsten Stop ging: wir besuchten Wilson’s Freund Martin in seinem riesigen Haus auf dem Land. Sein Haus wurde erst kĂŒrzlich von einem Design-Magazin dokumentiert.
Nach einer Nacht (einem wirklich kurzen Abstecher) ging es dann zurĂŒck nach Toronto. Hier habe ich es noch geschafft, ein Treffen mit Fitore und ihrer Familie zu organisieren.
Und damit war unser Besuch am Ende. Richtig viel Schlaf gab es nicht und in meinem Kopf schwirrten hunderttausend Bilder und EindrĂŒcke herum. Dazu viele Geschichten und Sorgen von unseren Freunden, jeder hat sein PĂ€ckchen zu tragen.
Wir flogen am Sonntag zurĂŒck nach Vancouver – zum GlĂŒck verlief alles reibungslos (das scheint in unserer heutigen Zeit keine SelbstverstĂ€ndlichkeit mehr zu sein, denn hier gibt es alle naslang Schlagzeilen ĂŒber Flughafenchaos, gestrichene oder ĂŒberbuchte FlĂŒge.
ZurĂŒck in Vancouver wurden wir dann von einem sehr strengen Geruch in unserer Wohnung begrĂŒsst…den ich zuerst nicht ausfindig machen konnte. Erst am nĂ€chsten Tag fand ich die Ursache: eine tote Maus unter unserem Bett! Na toll, jetzt haben wir also auch noch Ungeziefer in unserer Wohnung. Die nĂ€chste Baustelle.
Langweilig wird es wohl nie…