Dieses Jahr kommt mir wirklich verrückt vor – aber vielleicht liegt das auch nur an meiner Wahrnehmung:
- der Winter war gefühlt nie richtig da
- der Frühling war ziemlich nass und kalt, was für Schnee auf den Berggipfeln sorgte (aber nicht genug zum ordentlichen skifahren)
- der Sommer liess auf sich warten, kam dann plötzlich mit extremer Hitze und verschwand ebenso schnell
- wir haben Ende August, aber es fühlt sich definitiv nach Herbst an.
Irgendwie war das bisher nicht so wirklich das Bergwetter – aber das wird sich jetzt hoffentlich ändern. Der Frühlingsschnee is getaut, die Berge sind frei zum wandern und klettern, solange es keinen Dauerregen gibt (wie diese Woche), steht dem Wandervergnügen also nichts im Weg.
Und das habe ich letztes Wochenende genutzt, wieder einmal mit dem Alpenclub. Es war eine lustige Truppe von 8 Personen und wir haben uns einen Gipfel in der Gegend von Squamish rausgepickt.
Jetzt ist Squamish nicht wirklich weit entfernt von Vancouver, etwa 45 Minuten. Allerdings lag der Wanderweg irgendwo in einem Hintertal, wo man auf Schotterwegen, die mit Schlaglöchern übersät waren, nur seeeehr langsam vorankam, so dass wir schliesslich 3 Stunden brauchten, ehe wir am Fuss des Berges ankamen.
Hier ein kleiner Eindruck vom Weg.
Unsere Wanderung startete recht gemütlich, vorbei an endlosen Blaubeerbüschen und über grosse Steinhänge. Auch zwei kurze Flussüberquerungen waren dabei.
Irgendwann kamen wir dann an dem ersten der drei Seen an: wir hatten wunderbares, warmes Wetter, die Mücken hielten sich in Grenzen, ein perfekter Ort für eine kleine Verschnaufspause.
Weiter ging es, wir hatten noch so einige Höhenmeter vor uns, und wie man auf den Fotos vielleicht sehen kann: der Weg war ziemlich steinig 🙂
Unterwegs trafen wir noch auf einige andere Gruppen. Darunter waren drei Besucher aus den USA, die mal eben einen kleinen Ausflug in die kanadischen Berge machen wollten, und eine Gruppe Spanier, die nur so an uns vorbeiflog.
Kurz vor dem Gipfel begann für mich der herausvordernste Teil: hier hiess es “scrambeln”, man musste also ein wenig die Felswand hochklettern, jedoch ohne Seil. Mein Kopf spielt hier gerne mal verrückt – aber zum Glück hatte ich tolle Leute in unserere Gruppe, die wie die Ziegen hinaufwuselten und ich mich einfach an ihnen orientierte. Nur nicht runterblicken! 🙂
Auf dem Gipfel auf 2100 Metern Höhe angekommen war es dann schon ziemlich eng – es waren so viele Gruppen hier und der Platz war begrenzt. Aber: wir hatten eine tolle Aussicht von hier!
Ich war super froh, es bis auf die Spitze geschafft zu haben. Diesen Gipfel (Tricouni Peak) habe ich bestimmt schon zweimal (oder öfter?) in Angriff genommen, aber es nie bis ganz nach oben geschafft. Toll!
Der Abstieg war für mich dann ein Kinderspiel – für den Rest der Gruppe aber scheinbar nicht. Die meisten waren recht langsam und hatten mit den grossen Geröllblöcken zu kämpfen (und ich finde es toll, über die lustig hinunterzuhüpfen). So blieb mir dann auch Zeit, gleich in zwei Seen hineinzuspringen für einen kurze Abkühlung. Erfrischend!
Der Rückweg zog sich alles in allem viel länger hin als gedacht, so dass diese Wanderung insgesamt ein richtig langer Tag wurde: um 6.30 Uhr morgens ging es in Vancouver los, um 22 Uhr war ich wieder zu Hause.
Aber es war definitiv ein wunderbarer Tag mit tollen Menschen und famosem Wetter. Davon gerne noch ein paar in diesem Herbst-Sommer 🙂