Noch so eine tolle Wanderung, die wir dieses Jahr erleben durften. Wilson und ich sind noch einmal in die Richtung gefahren, wo wir zuvor mit Tim und Simone waren – doch diesmal haben wir die Schwierigkeitsstufe etwas erhöht. 1800 Höhenmeter auf 10 Kilometer Distanz: eine wunderschöne Wanderung, die einfach nur schnurstracks steil nach oben fĂŒhrt.
Gestartet sind wir bei mÀssigem Wetter, einfach schön herbstlich.
Die herbstlichen Farben zogen auch andere Wanderer an, wir waren nicht die einzigen auf dieser Wanderung. Die Gegend hier eignet sich eigentlich prima zum Zelten, von hier aus liessen sich einige Gipfel erkunden…aber so langsam wird es recht kĂŒhl zum zelten.
Nach einer Weile kamen wir an einem ersten grossen See an: etwas versteckt im Wald, direkt unterhalb unseres Ziel-Gipfels, dem Mount MacFarlane.
Jetzt begann langsam der schönere Aufstieg: oberhalb der Baumgrenze, die Berggipfel schauten immer wieder mal kruz durch die Wolkendecke hindurch.
Schliesslich kamen wir an einen zweiten grossen See: hier im Sommer campen, das muss traumhaft sein. Wir gönnten uns eine kurze Verschnaufspause auf einer der Zeltplattformen (hier in Kanada total hip: besonders in feuchten Gebieten werden grosse Holzplattformen aufgestellt, wo man dann gemĂŒtlich sein Zelt aufschlagen kann, ohne Angst davor zu haben, dass der Schlafsack feucht wird).
Nun begann das kraxeln. Die letzten 300 Meter bis zum eigentlichen Gipfel. War ich froh, dass ich MĂŒtze und Handschuhe eingepackt hatte: hier oben wurde es richtig kalt, die BĂ€ume und Pflanzen waren mit einer leichten Frostschicht ĂŒberzogen, schön eingezuckert.
Schliesslich waren wir oben angekommen. Zu dumm nur, dass die Sicht hier so gering war aufgrund des dicken Nebels. Mount McFarlane liegt nur 6 Kilometer von der amerikanischen Grenze entfernt, von hier aus könnte man prima eine Reihe von weiteren spektakulÀren Gipfel sehen.
Windig war es noch dazu, so dass wir ziemlich rasch wieder abstiegen. Und siehe da: der Nebel lichtete sich sogar ein wenig: dankeschön, toll siehts aus.
Auf dem Hinweg sind uns zahlreiche Pilze aufgefallen, die wir nun auf dem RĂŒckweg nĂ€her in Augenschein nahmen. Da schienen einige Leckereien dabei zu sein, unter anderem Steinpilze, Austernpilze und Pfifferlinge. Den Fliegenpilz haben wir natĂŒrlich nicht angerĂŒhrt đ
Wir kamen mit einer riesigen Ausbeute zurĂŒck. Am Abend gab es natĂŒrlich ein leckeres Abendessen mit Pilzen.
Wobei ich NACH dem Essen noch etwas weiter nachforschte: eine der Pilzsorten war uns nicht bekannt, daher liessen wir lieber die Finger davon. Doch wĂ€hrend ich so recherchierte, fand ich heraus, dass wir eine andere Sorte, die Austernpilze, mit einer weniger bekömmlichen Sorte, dem “weissen Engel”, verwechselt hatten. Manmanman, da gab es zunĂ€chst einen kurzen Schock. Pilze zu identifizieren ist eben doch nicht so einfach – selbst bei ausgefallenen Sorten gibt es so viele Unterarten, die Ă€hnlich aussehen, aber nicht wirklich gut verdaubar sind.
Zum GlĂŒck haben Wilson und ich keine weiteren Folgen davon getragen: unseren MĂ€gen geht es gut – aber wir haben unsere Lektion gelernt.
Aber etwas angefuchst bin ich jetzt schon vom Pilzfieber: die beste Jahreszeit. Wohl bekommts!