Jawoll, da ist er, der echte, richtige, wahre, tiefe, fluffige Powder-Spass!! Wir haben ihn gefunden, den frischen Schnee, das tiefe, weiche Weiss. Und Wilson hatte sein Come-back: er fuhr wie ein junger Gott und war in seinem Element – hach, wie herrlich.

Aber eins nach dem anderen.

Nach unserem etwas frostigen Auftakt der Saison, der zwar ein schönes, sonniges und soziales Erlebnis war, doch nicht wirklich viel mit Skifahren zu tun hatte, war Wilson so richtig angespitzt. Er schaut sich täglich den neusten Wetterbericht an, vergleicht verschiedene Regionen.

Letzte Woche haben wir unsere Skier sogar nach Feierabend geschnappt und sind zu einem unserer Hausberge gefahren, um dort den kleinen Hügel hinaufzukraxeln. Die Nacht zuvor hatte es 3 cm geschneit – das reichte, um Wilson zu begeistern 🙂

Nun ja, dieser kurze Ausflug war nett, wir haben unsere Beine gestreckt – aber der Schnee war nach wie vor nicht wirklich aufregend. Aufgeregt hat sich Wilson dennoch: sein Knie hat schon bei der kurzen Abfahrt geschmerzt – und dabei wünscht er sich doch nichts sehnlicher, als diesen Winter wieder Vollgas geben zu können.

Am Wochenende haben wir uns dann wieder einmal einer Gruppe vom Alpenverein angeschlossen. Mit 8 Schneebegeisterten sind wir Richtung Süden gefahren: juchhe, die Grenzen sind wieder ohne Komplikationen passierbar, also sind wir in die USA zu Mt. Baker gefahren. Mt. Baker ist ein gemütliches Skigebiet, dass von Vancouver etwa gleich weit entfernt ist wie Whistler, unser Riesengebiet, dass aber am Wochenende immer hoffnungslos überfüllt ist.

Und hier wartete nicht nur ein sonniger Tag auf uns, sondern auch der schönste Puderzuckerschnee.

Wilson konnte ich zum Glück überreden, seine Schiene fürs Knie zu tragen – und das war die Idee des Tages. Sein Knie wurde zwar immer wieder müde – aber mit der Schiene fühlte Wilson sich viel sicherer und konnte somit durch den Schnee zischen wie eh und je.

Wir waren zwar nicht die Einzigen in diesem Gebiet und somit war der frische Schnee schnell nicht mehr ganz so frisch – aber der Tag war dennoch traumhaft.

Nach zwei Runden rauf und runter machten wir uns am Nachmittag wieder auf den Rückweg zum Auto. Von dort ging es noch zu einer kleinen Bar mit richtig guter Pizza bevor wir alle wieder zurück nach Kanada fuhren.

Ein super Tag – und ich bejuble jedesmal unsere Post-Covid Zeit (klopf auf Holz); wieder unter Leuten zu sein und reisen zu können sind so wichtige Freiheiten, die ich bisher als gegeben und nicht als Privileg wahrgenommen habe.

Am Sonntag waren wir beide ziemlich kaputt und haben es gemütlich genommen. Es hat noch für einen kleinen Ausflug zu einem Künstlermarkt gereicht: in Vancouver wurde ein altes Motel zu einer Künstlerwerkstatt umgewandelt. Ich finde die Idee so genial: jedes Motel-Zimmer kann gemietet und zu einer Künstlerwerkstatt umgebaut werden. Man findet dort nun Räume die zu Musikstudios, Goldschmieden, Töpfereien, Malatelier oder Yogaräumen umfunktioniert wurden.

Diese “City Centre Artist Lodge” wird zwar nur vorübergehend existieren, denn irgendwann wird das Motel abgerissen werden – aber da solche Bauprojekte aber immer eine lange Zeit brauchen, wird so ein leerstehendes Gebäude hervorragend genutzt!

Am Sonntag haben einige Künstler ihre Türen geöffnet und einen kleinen Markt veranstaltet. Es gab auch live Musik – unter freiem Himmel bei 2 Grad 🙂 Die kanadische Version eines Weihnachtsmarktes.

Und jetzt planen wir unsere Skitour fürs nächste Wochenende. Der Wetterbericht zeigt Schnee an, viiiieeeeel Schnee 😀

Eine gute Woche euch allen!

2 thoughts on “Powder gefunden”

  1. Neid – das sieht ja fürchterlich aus auf den Bildern 😉
    Viel Spaß, viel Schnee und sag Wilson er soll sich nicht vor eurem Weihnachtsurlaub verletzen.

  2. Haha, ja, so schrecklich, dass wir dieses Wochenende gleich nochmals in die Berge ziehen – bevor wir dann in den Flieger steigen 🙂
    Ich werd auf Wilson so gut es geht aufpassen!

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