Juchhei, wir hatten wieder ein feines Wochenende. Der Sommer zeigt sich stĂĽckchenweise hier, wir leben momentan in einem Wechsel zwischen bewölkten, kĂĽhleren Tagen und sonnigen, warmen Tagen – und am SONNtag hatten wir GlĂĽck: das war so ein sonniger, warmer Tag. Bestens geeignet fĂĽr eine Radtour. Diesmal wollte ich daraus ein kleines Abenteuer machen: statt sich einfach nur aufs Rennrad zu setzen und unsere 100km zu radeln, sollte es diesmal auf die kleine, schnuckelige Bowen Island gehen.

Bowen Island ist etwa 12km lang und 6km breit, also überschaubar. Über die Jahre wurde es ein immer beliebterer Wohnort: die Fährfahrt von Vancouver dauert nur 30 Minuten, man kann also bestens auf der Insel leben, aber in Vancouver arbeiten. Mittlerweile leben etwa 4200 Menschen auf der Insel.

Wilson und ich starteten gemĂĽtlich am Morgen nach einem leckeren FrĂĽhstĂĽck und radelten die ersten 25 Kilometer zu Fähre. Hier sahen wir jede Menge Radfahrer – das Wetter war wirklich einladend fĂĽr Radtouren.

Auf der Fähre genossen wir die Sonne auf dem Aussendeck und gönnten uns einen zweiten Kaffee: ja, das ist ein guter Start in eine Radtour 🙂

Auf Bowen Island angekommen ging es dann los mit unserer Tour: erst in den nördlichen Zipfel, dann in den sĂĽdlichen Zipfel. Die Insel ist ziemlich hĂĽgelig, das heisst man strampelt immer wieder mal kĂĽrzere Anstiege rauf, wird dann aber wieder mit einer Abfahrt belohnt. Ich fand das prima – Wilson brauchte etwas, um daran Gefallen zu finden 🙂

Man ist aber sofort drin im Insel-Groove: hier läuft alles etwas gemĂĽtlicher, die Hauptstrasse verläuft mitten durch den Regenwald (fĂĽhlt sich jedenfalls sehr Urwald-mässig an) und rechts und links stehen die tollsten Häuser, einige davon mit einem “Hippie-Flair”, andere aber auch sehr modern und teilweise protzig.

Ich fand vor allem den Nordzipfel schön: dort gibt es viele kleine, versteckte Buchten, teilweise mit schicken Ferienwohnungen und Bötchen davor oder sogar Privatstrand.

Nachdem wir also die Insel einmal der Länge nach abgegrast hatten – mittlerweile wurde es immer wärmer, das stete auf und ab trägt sein Ăśbriges bei, um einen ordentlich ins Schwitzen zu bringen – war ich bereit fĂĽr eine Pause. Am liebsten auf eine Terrasse mit einem kĂĽhlen Bier. Aber da meinte Wilson: Wieso, wir wollen doch noch rauf auf den Cypress Berg?

Mount Cypress ist einer der Hausberge von Vancouver und liegt bei etwas ĂĽber 1000m Höhe. Wir hatten mittlerweile 70 Kilometer auf dem Rad zurĂĽckgelegt – und jetzt noch 1000 Meter in die Höhe? Was eine bekloppte Idee.

Aber nun jut, es wurde nichts mit dem Bier, wir schnappten uns die nächste Fähre und fuhren auf den Cypress. Jedenfalls: fast. Auf halber Höhe wurde es Wilson zu viel (sag ich doch: bekloppte Idee), meine Stimmung war auch nicht besonders (das Bier schmeckte bereits sooooooo lecker in meinem Kopf!) und so machten wir uns auf den Rückweg.

Insgesamt haben wir aber dennoch 100 Kilometer hingelegt und 2000 Höhenmeter (ja, es war viiiiieeeeel Auf und Ab auf der Insel) – und ich hatte mein Abenteuer-Feeling. Schöne Tour!

Und jetzt….geht es ans Packen fĂĽr mein nächstes Abenteuer.

Morgen geht es nach BOLIVIEN!!!! Ein ziemlich kurzfristiger Entschluss: mein Bergsteiger-Freund aus Australien (mit dem ich die tolle Dolomiten-Tour letztes Jahr gemacht habe), hat eine mehrwöchige Kletter-Tour in Bolivien mit einem Freund organisiert und mich eingeladen. Zeitlich hat mir das aber nicht gepasst – dieses Jahr hat Wilson im Juni einen runden Geburtstag (50 – psssssst, er spricht nicht gerne darĂĽber), dafĂĽr wollte ich natĂĽrlich hier sein.

Nachdem mir Wilson aber neulich mitteilte, dass er irgendwo in der Wildnis mit Kumpeln feiert – also ohne mich 🙂 – dachte ich mir: na dann kann ich auch meinen Spass haben.

Also: klettern in Bolivien. DAS wird ein Abenteuer. Bald mehr davon 🙂

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