Am Ende wird alles gut! Und so auch diesmal: bin raus aus Indien und habe es bis nach Sri Lanka geschafft!
Aber der Reihe nach, meine Gedanken hüpfen hin und her, ich stecke noch in den Geschichten von vor einigen Wochen fest und bin doch schon an einem anderen Ort. Es gibt vieles, von dem ich hier nicht berichten konnte, weil mir die Zeit dafür fehlte – hier ein kurzer Zeitraffer von einigen Erlebnissen, die vor und nach der grossen Ãœberflutung in Chennai passierte.
Die letzten Wochen waren ziemlich regnerisch bei uns, allerdings nie so extrem wie in Chennai. Wir hatten trockene Phasen zwischendurch (leider nicht lange genug, um unsere Klamotten einmal wieder so richtig trocken zu bekommen). Und daher haben wir vor 2 Wochen uns allesamt zu einem kurzen Spontantrip an die Ostküste entschieden. Gemeinsam haben wir uns in den Flieger gesetzt und sind rüber nach Goa geflogen, dem Strandparadies hier in Indien. Dort haben wir zwei wundervolle Tage verbracht und die Sonne genossen – eine langersehnte Erholungsphase, die wir alle zu dem Punkt nötig hatten.
In Goa hatten wir ein feines Gästehaus mit einem prima Gastgeber, der uns sofort Scooter organisierte, damit wir zum Strand brausen konnten. Scooter fahren ist gar nicht sooooo einfach, vor allem nicht im chaotischen Verkehr in Indien – aber die meisten von uns kamen prima klar 🙂
Und dann war erstmal Strand angesagt – selbst hier durften die Kühe nicht fehlen (die trotten überall auf der Strasse entlang).
Am nächsten Tag konnte ich dann einige von uns zum Surfen überreden – yay, endlich wieder aktiv sein und endlich im Wasser!!
Gut erholt, vollgetankt mit Sonne und guter Laune ging es dann wieder zurück nach Chennai…und dort warteten die Wassermassen auf uns. Wir sind gut gelandet, die Fahrt nach Hause hat sich aber eher wie eine Tour in der Wasserrutsche angefühlt. Zurück im Regen – das schlug allen auf die Stimmung.
Und selbst in Auroville angekommen sah es recht trübe aus.
Aber wir hatten unsere letzte Woche vor uns und das hiess Endspurt für unsere Projektarbeit.
In meinem Projekt hatten wir einen letzten Workshop mit den Gypsies, um an dem Design ihrer Halsketten zu arbeiten. Diese Arbeit ist so belohnend gewesen für uns – so viele talentierte Menschen und auch so eine andere Welt, die wir langsam zu verstehen versuchten.
Und die Kinder waren immer mittendrin und dabei.
Das Endprodukt konnte sich sehen lassen: wir konnten richtig schicke Halsketten gemeinsam mit den Gypsies herstellen.
Unser Ziel war, die Halsketten in einem Geschäft auszustellen, um zu sehen, ob wir diese dort zu einem guten Preis verkaufen können, so dass die Gypsies damit Geld für ihr Schulhaus verdienen können. Wir hatten dazu Kontakte zu einer Designerin mit ihrer kleinen Boutique aufgenommen und ihr von unserem Projekt erzählt. Wir haben dann die Ketten mit einem kleinen Logo versehen und ein Poster mit der Story gebastelt, um die Ketten besser verkaufen zu können.
Und unser Highlight war: als wir sie wieder trafen, um ihr unsere Ketten zu zeigen, hat sie uns sofort die gesamte Kollektion abgekauft! Und sie wird John, unseren Kunden, weiterhin unterstützen und die Halsketten verkaufen – die nächste Bestellung ist nun in Produktion!! Was für ein Happy End!
Am letzten Tag gab es dann die grosse Abschlusspräsentation von jedem Projekt und eine Abschlussfeier.
Und damit war das Programm vorbei! Leider ging das Ende ein wenig unter, weil jeder damit beschäftigt war, Flüge umzubuchen und einen Weg aus Indien zu finden.
Ein Grossteil unserer Gruppe ist mit einem Taxi nach Bangalore gefahren, 7 Stunden Autofahrt gen Westen, um von dort weiter zu fliegen.
Tammy, eine meiner Kolleginnen hier, hat das Surffieber in Goa gepackt und sich kurzerhand entschieden, mit mir nach Sri Lanka zu kommen. Wir sind mit einem Taxi in den Süden gefahren, um von Trichy Airport nach Sri Lanka zu kommen. Und das ist uns auch letztlich gelungen! Wir sind alle heil an einem anderen Ort angekommen.
Für Tammy und mich gab es einen laaaaaangen Reisetag – vollgepackt mit neuen Eindrücken. Nach unserem kurzen Flug waren wir zunächst hin und weg von der Schönheit Sri Lankas – und SONNE!
Vom Airport haben wir uns dann in einer langen Busfahrt bis zum Bahnhof durchgeschlagen und sind dann 4.5 Stunden in einem überfüllten alten Zug in den Süden nach Weligama gerattert. Adventure!
Und dann sind wir schliesslich in Weligama angekommen – in einem umwerfend schönen Gästehaus mit wundervollen Menschen, vielen Urlaubern aus der Schweiz, Surflehrern aus Australien – und wir haben heute unseren ersten Surftag hier genossen. Traumhaft! Wir sind im Paradies!! Happy, happy End!!
Ich kann nicht fassen, dass mein Training in Indien nun vorbei ist – und dass ich diese wundervolle Zeit hier in Sri Lanka starten kann. Soooooo viel zu verdauen…I feel good!!