Nach meiner kleinen Dschungeltour auf Bastimentos ging es dann weiter für mich: ab ins Innland, Teil 2 meines Urlaubs. Um zu dem kleinen Bergdorf Boquete zu kommen, musste ich erst ein Schnellboot nach Bocas nehmen (10 Minuten), dann ein weiteres Boot zum Festland (15 Minuten) und schliesslich einen Mini-Bus nach Boquete (4.5 Stunden).

Die Fahrt verlief zwar eigentlich ganz gut – bis auf die Tatsache, dass wir mit viel zu vielen Leuten in einem kleinen Bus eingepfercht wurden, obwohl wir als Fahrgäste extra für einen “Shuttle” bezahlt hatten, um dem öffentlichen Verkehrsmitteln zu entfliehen. Abgezockt nennt man das. Aber wir kamen heil und sicher an.

Boquete hat eine ganz andere Atmosphäre als Bocas: klein, ruhig, mitten in den Bergen, berühmt für seine Kaffee-Plantagen. Fühlt sich nach Bocas etwas zu ruhig für meinen Geschmack an.

Ich hatte hier aber ein schickes B&B mit tollem Zimmer unter dem Dach, direkt neben meiner Spanisch-Schule.

Am Montag morgen ging es dann auch gleich wieder los: practicar, practicar, practicar. Hui, bin noch so weit weg vom richtigen Sprechen. Aber es macht Spass!

In meiner Unterkunft habe ich ein Pärchen aus Colorado kennen gelernt. Mit Hilary und Jeffrey habe ich am Nachmittag eine Tour auf einer Kaffee-Plantage gemacht, die war richtig toll!

Boquete ist berühmt für eine ganz seltene Kaffee-Art, die Geisha-Pflanze. Dies ist momentan der teuerste Kaffee der Welt und wird mit 600 USD/ pound (ca. 275 kg) gehandelt!

Wir hatten einen tollen Tourguide, der uns alles erklärte. Er zeigte uns auch die “Baum-Tomaten”, eine Frucht, die etwas tomatenartig schmeckt, man aber nur das Fruchtfleisch ist, nicht die harte Schale.

Die Kaffee-Plantagen sind riesig und hier in den Bergen alle am Steilhang gebaut – da braucht man gute Beinmuskeln, um hier zu arbeiten.

Hier in Boquete regnet es normalerweise viel. Bisher hatte ich Glück mit dem Wetter, aber es hängen stets die dicken Wolken über den Hängen, was teilweise einen interessanten Effekt hat.

Weiter ging es durch den gesamten Kaffee-Prozess: das Pflücken, das Trocknen, das Enthäuten der Bohnen, das Sortieren und schliesslich das Rösten.

Die Kaffee-Farm, welche wir besuchten, hat, wie so viele andere hier auch, bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten.

Nach der Führung gab es noch das Degustieren. Wie bei einer Weindegustation wurden wir hier Schritt für Schritt herangeführt: zunächst wurde der Geruch der gemahlenen Bohnen beurteilt, dann der Geruch des aufgebrühten Kaffees, anschliessend wurde “geschlürft” und verglichen.

Ich glaube, nun bin ich endgültig zum Kaffee-Snob geworden. Der Geisha-Kaffee war tatsächlich nicht wirklich mein Favorit, ich habe aber viel gelernt, was es in Zukunft schwieriger machen wird, guten Kaffee zu finden 🙂

Ein toller Ausflug!

Abends haben Hillary, Jeffrey und ich dann feudal gespiesen – im Panamente, einem schicken Hotel & Restaurant. Der Präsident von Panama kommt ca. alle 3 Monate nach Boquete, nur um in diesem Restaurant zu dinnieren. Es ist ein schickes, beinahe viktorianisches Landgut. Edel – und sehr, sehr lecker.

Wir waren uns alle einig, dass die wichtigen Entscheidungen des Landes in dem kleinen Salon mit den gemütlichen Sofas und den Äffchen-Kissen stattfindet 🙂

Und das war er, mein erster Tag in Boquete. Ein voller Erfolg! Und wieder nichts mit dem “Nichts tun” 😀 Ein wenig vermisse ich das Meer, aber ich denke, hier kann ich die nächsten Tage gut geniessen.

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