Howdy! Nach einigen kleinen technischen Schwierigkeiten mit meiner Webseite bin ich wieder da, online, mit neuen Geschichten 🙂
Hallo Juni! Wir haben bisher einen traumhaften Sommer, ganz unüblich für Vancouver, da muss man natürlich jede Möglichkeit nutzen, um in der Natur zu spielen.
Letztes Wochenende ging es rauf auf den Berg, ohne Wilson, dafür mit einer kleinen Gruppen von bergbegeisterten Freunden.
Wir starteten am Samstag nachmittag Richtung Osten, in die Umgebung von Chilliwack (ca. 2 Stunden Autofahrt von Vancouver). Wir wollten direkt beim Wanderweg campen, um am nächsten Morgen früh mit der Wanderung zu beginnen. Der Wanderweg lag auf etwa 1000 Meter Höhe, wohin ein ausgewaschener und steiniger Pfad raufführte. Wir nennen diese Wege hier in Kanada “Forrest Service Roads”: Waldpfade, die von den Waldarbeitern angelegt wurden, um Holz abzutransportieren. Da die Holzfäller stets weiterziehen, um dem Wald eine Chance zu geben, nachzuwachsen, gibt es mittlerweile etliche dieser Wege, die aber zum grössten Teil still stehen.
Die guten Wege sehen dann in etwa so aus:
…die etwas weniger guten sehen dann so aus:
Da Wilson’s Truck das grösste und robusteste Fahrzeug in der Gruppe war (Wilson selber aber nicht mitkommen konnte), war ich an der Reihe, uns alle sicher über diese Geröllhalden ans Ziel zu bringen.
Als Fahrerin war ich zu sehr damit beschäftigt, den Truck auf all seinen 4 Rädern zu behalten, um nebenbei Fotos zu knipsen – aber es war auf jeden Fall ereignisreich und hat für Erinnerungen gesorgt 🙂 Der grösste Teil des Weges sah in etwa so aus:
Kurz vor Ziel sind wir dann auch steckengeblieben, in einer ausgewaschenen, sandigen Rinne. Zum Glück konnten die 3 starken Männer aus der Gruppe uns aus der Misere bringen, so dass wir es schlussendlich bestens bis zum Zielort schafften. Was für ein Auftakt!
Dann wurde es gemütlich: wir haben Holz gesammelt, unsere Zelte aufgestellt, Campingstühle aus dem Auto geholt und uns einen schönen Abend mit gegrillten Würstchen gemacht.
Wir hatten eine friedliche Nacht, so dass wir am Morgen früh mit neuer Energie unsere Mission starten konnten: 1500 Meter auf 8km (Hinweg). Was auch bedeutet: es geht in einer Linie steil bergauf.
Wir starteten bei herrlichem Sommerwetter und folgten dem schmalen Trampelpfad durchs Dickicht.
Wanderungen in der Morgensonne sorgen immer für eine ganz besondere Stimmung…
Doch schnell wandelte sich der Pfad in eine beinahe senkrechte Linie: fast 2 Stunden hieften wir uns bergauf, bis wir schliesslich die Schneegrenze erreichten.
Nun hiess es abwechselnd im weichem Schnee zu versinken oder auf den rutschigen Geröllhalden zu balancieren: es war eine wirklich anstrengende Wanderung.
Nach einigen Stunden standen wir dann am Fusse des Gipfels: Mount Stewart. Es ging rutschig und steinige auf die Spitze hinauf, “scrambeling” nennen wir es. Ich habe es aufs erste Drittel geschafft, bis meine Höhenangst mich übermannte und ich mich lieber langsam, beinahe auf allen Vieren, an den Abstieg machte.
Wir stiegen dann noch zum Fusse eines nahe gelegenen Gipfels hinauf, Baby Munday – aber zu dem Zeitpunkt war ich viel zu erschöpft, um auch nur auf die Idee zu kommen, einen weitere Gipfel zu erklimmen.
Auf zum Abstieg – der auch kein Pappenstiel war. Steil rauf heisst auch steil runter 🙂
Nach 9 Stunden waren wir wieder am Auto angekommen – und ich konnte da schon kaum meine Beine spüren.
Die gesamte Woche über hatte ich extremen Muskelkater – heisst das nun, dass ich tatsächlich alt werde?? 🙂 Ein Erlebnis war dieser Ausflug so oder so, und auch wenn ich es nicht bis auf den Gipfel geschafft habe: mit dieser Gruppe war es ein absolutes Vergnügen!
Und nun: auf zum nächsten Wochenende 🙂