Ich weiss nicht, ob diese Nachricht durch die deutschen News ebenso intensiv verbreitet wird wie hier in der Schweiz: Carsten Schloter, der Chef der Swisscom, ist mit 49 Jahren gestorben.
Und irgendwie packt mich diese Nachricht etwas stärker als andere. Carsten Schloter wurde noch während meiner Swisscom-Zeit Nachfolger des damaligen Swisscom-Chefs, Jens Alder. Und auch wenn Swisscom ein grosses Unternehmen ist, es ist doch auch alles sehr familiär dort. Es gab einige Anlässe, an denen man dem CEO direkt begegnet ist, wir waren alle per du und insgesamt herrscht in dem unternehmen eine gewisse Nähe.
Zu hören, dass diese charismatische Person, die nicht nur Grosses für das Telekommunikationsunternehmen bewirkt hat, sondern tatsächlich auch durch eine sehr menschliche Art stets zu spüren war, angeblich Suizid begangen haben soll, hat mich sehr getroffen. Diese Person, die so stark wirkte, so energiegeladen…mir zeigt es auf, wie turbulent und mitreissend unsere Gesellschaft teilweise ist, dass wir es noch nicht einmal schaffen, uns dem Druck, den wir spüren, zu entziehen; dass wir in einen Strudel hineingeraten können, der eine unglaubliche Kraft besitzt; dass wir so sehr an uns zerren lassen und dabei oft vergessen können, unsere ganz persönliche, innere Richtung im Blick zu behalten.
Und da kommt mir die Geschichte meines damaligen deutschen Arbeitskollegen in Kanada wieder in den Sinn, der wenige Tage nach seiner fristlosen und sofortigen Entlassung tot aufgefunden wurde…was für eine verrückte Welt.
Die Schweizer News berichten hier:
Liebe Frauke,
selbst in den Westfälischen Nachrichten habe ich von der schrecklichen Nachricht erfahren; musste dabei an dich denken. Es tut mir leid, und ich war schockiert.
Dass wir schnell in solch einen Arbeits-Strudel hineingeraten, ist irgendwie ein gesellschaftliches Phänomen. Selbst in meinem Kollegium gibt es den ein oder anderen Fall.
Deshalb: Pass gut auf dich auf. Ich habe das in den letzten Monaten gelernt…
Liebe Grüße
Gabriela