Über den Wolken – wieder einmal wortwörtlich. Und ab durchs Gestrüpp 🙂 Das war das Motto unserer letzten Wanderung vom letzten Wochenende (hinke zeitlich etwas hinterher mit meinen Reportagen hier).
Eine weiterer Tour mit dem BC MountainClub gabs am Samstag. “Scrambling” rauf zum Cloudburst Mountain. Scrambling bedeutet eine Stufe schwieriger als eine Wanderung – Wege, die über Geröll führen, daher leichtes Klettern verlangen – aber noch nicht die Schwierigkeit von echtem Bergklettern haben und man somit kein Seile oder Klettergurt braucht.
Die Wanderung war eigentlich als “mittelschwer” beschrieben und mit ca. 4-5 Stunden angegeben. Wir haben die Wanderung allerdings von der anderen Seite des Berges gestartet – und das war meine erste Erfahrung mit “wildem Wandern. Es gab keinen richtigen Wanderweg, sondern wir durften uns mit Kompass durch die Büsche und Bäume schlagen. Wie passend, dass es ausgerechnet die Nacht davor geregnet hatte und somit die Natur noch herrlich nass war. Nach 15 Minuten war ich bis auf die Socken eingeweicht – aber zum Glück war es nicht wirklich kalt.
Also: los durchs Gestrüpp.
Das schöne an der Küstengegend hier: durch den vielen Regen herrscht hier ein kräftiges Grün im Wald – und die schönsten Moos- und Baumformationen! Immer wieder beeindruckend.
Wir haben uns einige Stunden durch Büsche und schliesslich durch den Wald geschlagen, bis wir an eine erste Lichtung kamen: die Schneegrenze. Damit war etwa die Hälfte des Weges geschafft.
Hier hiess es nun: ab durch den Schnee hinauf.
War gar nicht so einfach, den Weg zum Gipfel zu finden – der war nämlich irgendwo im Nebel versteckt. Wir haben uns daher erstmal von Geröllhalde zu Geröllhalde geschlagen, zwischendurch immer wieder auf unsere GPS Geräte geschaut.
Mitten in einem der Geröllfelder kam ich dann an 3 kleinen Küken vorbei – von einem Schneehuhn?? Die Mutter ist leider blitzschnell verschwunden (von Ace recht erschreckt).
Und weiter ging es, vorbei an Gletscherspalten, mit Blick auf Gletscherseen und über noch mehr Steinfelder.
Und schliesslich waren wir oben, am Gipfel des Cloudburst Mountain. Der machte seinem Namen alle Ehre: eingehüllt in Wolken, die zwischendurch kurz aufbrachen und den herrlichen Blick erahnen liessen, den man an einem sonnigen Tag von hier oben haben muss.
Etwas erschöpft, aber sehr happy haben es fast alle von unserer Gruppe bis zur Spitze geschafft.
Der Rückweg war dann eine weitere Herausforderung. Wir haben versucht, einen “direkteren” Weg zu finden – was in noch mehr Gestrüpp und Matsch endete, uns an Klippen vorbeiführte – und bei mir auch schliesslich einige blaue Flecken hinterliess (rutschige Steine und keine Sicht – ein sicheres Rezept für ungewollte Rutschpartien).
Statt den geplanten 5 Stunden wurden es dann 11 Stunden 🙂 Wir haben es aber alle heil und sicher wieder zum Ausgangsort geschafft – und das gerade noch vor Sonnenuntergang.
Erfolgreiche Wanderung – und definitiv ein unvergessliches Erlebnis 🙂