Jetzt aber, endlich meine Erlebnisse und Erinnerungen der letzten Woche festhalten. So viel ist passiert, tausend neue Bilder und Eindrücke im Kopf…
Letzten Montag ging es früh los von Bern Richtung Frankfurt, wo ich mich mit Phillip (Freund aus Jugendzeit und schon eeeeewig nicht mehr gesehen) und seiner “Crew” zum wandern traf. Eine Fahrt ins Unbekannte – den ausser Phillip kannte ich niemanden. Wir wollten uns alle in Saint-Gervais-les-Bains treffen (einem kleinen Ferienort in der Nähe von Chamonix). Auf dem Weg dorthin sollte ich noch 2 Personen einsammeln: Peggy (ursprünglich aus Stuttgart, lebt aber nun in L.A.) und Peter (Phillip’s Freund aus Australien).
Nach ein paar Kommunikationsschwierigkeiten hatten wir es tatsächlich geschafft: wir trafen uns alle in Frankreich.
Vom Treffpunkt ging es dann in Kolonne zum Startpunkt unserer 4-Tages-Wanderung: Pralognan-la-Vanoise, im Nationalpark Vanoise. Hier trafen wir am frühen Nachmittag ein – und hatten Glück, es war Markttag! Peggy, Peter und ich probierten uns erstmal durch die Käsespezialitäten aus der Region durch 🙂
Eigentlich war der Plan, am selben Tag unsere Wanderung zu starten: wir wollten insgesamt 5 Tage von Hütte zu Hütte wandern und somit den Tag umrunden (Tour de Vanoise). Allerdings stellte sich heraus, dass wir unsere Buchungen durcheinander gebracht hatten: die erste Hütte war erst für Dienstag reserviert.
Macht nichts, dann eben Planänderung: wir machten uns einen vergnüglichen Abend in Pralognan, lernten uns kennen (bzw. ich lernte den Rest kennen, da sich sonst alle kannten): Tim, Eric, Anna (Phillip’s Frau), Gavin, Kay, Peter, Peggy – und Phillip, den ich schon kannte. Eine Gruppe von 9 Personen – plus Emil, Anna’s und Phillip’s 20 Monate alter Sohn. Eine lustige Truppe!
Wir unternahmen einen kurzen Spaziergang, um uns die Gegend anzuschauen.
Dienstag morgens ging es dann los mit dem ersten Tag: 7.5 km und 1300 Höhenmeter rauf zur nächsten Hütte (Refuge Valette). Ein steiler Einstieg für einen ersten Wandertag, den wir aber alle mit Lächeln im Gesicht meisterten.
Besonderer Respekt galt Anna: sie nahm Emil mit auf die Wanderung und trug über 4 Tage den kleinen Mann auf ihrem Rücken in einem Rucksack mti Kindersitz.
Sonnenschein, Bergluft, grüne Wiesen, hohe Berge – ich war im siebten Himmel.
Nach 4.5 Stunden erreichten wir unsere Hütte: eine süsse Holzhütte auf einer herrlichen Anhöhe. Statt Kühen gab es Steinböcke und Murmeltiere um uns herum. Sogar ein Esel weidete in der Nähe: eine Familie machte die Wanderung mit Kleinkindern und Packesel.
Weil wir so früh an der Hütte ankamen, machten Philip, Peter, Gavin und ich uns noch auf einen kleinen Abstecher zum Gletscher. Wir erreichten zwar nicht den Fuss des Gletschers, aber schafften es immerhin auf 3000 Meter 🙂
Ein herrlicher Auftakt einer wunderbaren Wandertour. Fortsetzung folgt…