Heute ist der Internationale Tag des Glücks. Dabei fühle ich mich eigentlich nicht so richtig glücklich. Vielleicht liegt es an der Frühjahrsmüdigkeit, vielleicht an der Arbeit, vielleicht an meinem negativen Gedankenkarussell. Fühlt sich momentan alles etwas festgefahren an (ha, mid-life crisis? :D).
Aber so ein Glückstag ist vielleicht eine gute Gelegenheit, um über die glücklichen Momente zu reflektieren. Und die gibt es, jede Menge. Kanada liegt beim Glücksranking sogar vor Deutschland, auf Platz 13 (Deutschland auf Platz 16).
Ja, wir haben jede Menge Glück hier.
Da ist zum einen das Leben in einer Stadt wie Vancouver. Hier gibt es alles, wir haben endlose Möglichkeiten, Geschäfte, Unterhaltung, Abwechslung, Anregung – und gleichzeitig auch die Natur, Erholung, Stille. Meine abendlichen Joggingrunden am Meer entlang machen mich glücklich.
Dann sind da unsere Freunde, mit denen wir viel gemeinsam unternehmen, oft auch sportliche Aktivitäten. So wie am letzten Wochenende, als wir spontan zu viert in Rob’s Camper zum Mt Baker gefahren sind, dort in seiner kleinen Box übernachtet haben (zu viert muss ich das so schnell nicht noch einmal machen :)), um dann am nächsten Tag die ersten auf der Piste zu sein. Skifahren bei strahlendem Sonnenschein!
Dann gibt es auch die Tage, an denen ich mich eigentlich sportlich austoben will – doch dann nicht die Energie dazu finde. Statt mit allen im Wald auf meinem Bike herumzurasen laufe ich dann durch die Stille und geniesse das satte Grün, das wir hier stets um uns haben. Da macht das Wort “Waldbaden” schon ein wenig Sinn.
Oder der Tag, an dem wir unsere Kunstwerke von unserem Töpferkurs abholen und das finale Ergebnis in den Händen halten. Man weiss bis zum Ende nie genau, was herauskommt, wie die Glasur aussehen wird. Für ein erstes Mal Töpfern wars eigentlich nicht so schlecht – und ja, Wilsons Werke sind viel besser als meine, was er mir stets unter die Nase reibt.
Oder der leckere Schokokuchen, den ich gestern gebacken habe. Das sin schon alles irgendwie Glücksmomente. Sich der kleinen Erfolge und Momente bewusst werden, dankbar sein, das sind die Rezepte fürs Glück, wie man sie in zahlreichen Blogposts findet.
Doch manchmal blicke ich hoch und frage mich: “Wars das? All die kleinen Dinge…wohin führt mich das?” Ja, auch im Grossen kann ich glücklich sein – ich habe ein Haus über den Kopf, kann mir Essen und Kleidung leisten, habe liebe Menschen in meinem Leben. Aber wohin führt der Weg? Einfach von einem Glücksmoment zum anderen? Zwischendrin geht es mal bergab, damit es nicht langweilig wird?
Ich weiss nicht.
Ich bin nicht unglücklich. Aber so richtig glücklich bin ich auch nicht. Vielleicht ist das einfach nur ein Zeichen: ich bin bereit für den Frühling. Für Aufbruch und Neuanfang. Und fürs Älterwerden 🙂