Herrlich: Wochenende (ohne Termine oder Arbeitsdruck), Sonnenschein – und die Stadt ist ein einziges Blumenmeer. Das muss zelebriert werden! Und so gab es zum Ostersonntag einen “Mitbewohnerinnen-Intensiv-Aktiv-Tag”.

Annalee und ich haben uns am Sonntag unser Bike geschnappt und sind 15 km zu der herrlichen kleinen Bucht “Deep Cove” geradelt. Dieser Zipfel, der ebenfalls noch zu Vancouver gehört, ist unter der Woche ein traumhaft schöner, abgeschiedener Zufluchtsort, der einen den Stadtlärm und Alltagstrubel im Nu vergessen lässt – und mich irgendwie an Italien erinnert. Am Wochenende ist derselbe Ort leider weniger verlassen, da wirkt er wie ein Magnet für Familien und all jene, die etwas “Natur light” erleben wollen. Denn diese Bucht hat auch einige Wanderwege zu bieten, die allesamt ziemlich flach, also leicht begehbar, und hundefreundlich sind – eben ideal für Familienausflüge.

Radtour zu Deep Cove
Radtour zu Deep Cove

Ursprünglich war Deep Cove eine fischreiche Bucht, die Standort für einen der First Nation Stämme darstellte. Es gibt auch noch immer ein kleines Areal der Ureinwohner – von weitem konnten Annalee und ich eine Zeremonie der Tsleil Waututh mitverfolgen, haben uns aber nicht erdreistet, diese mit Fotoknipsereien zu stören.

Zeremonie der Tsleil Waututh
Zeremonie der Tsleil Waututh, Foto von burrardbrand.com

Was für uns heute ein Wohnort für die Reichen ist und ein Ausflugsort für den Durchschnittsmann, was sich in einen Yachthafen mit schicken Cafes verwandelt hat und jedes Wochenende von Autos überflutet wird, das war einst einer der wichtigsten Lebensräume für die ursprüngliche Bevölkerung, die friedlich im Einklang mit der Natur lebten. Wie sie den Wandel miterlebten und was die Ankunft von Europäern in Kanada für sie bedeutete, ist in diesem kurzen Video schön zusammengefasst – eine wichtige Botschaft, die mir hilft, diese verwunschene Ecke ganz unterschiedlich betrachten zu können.

In Deep Cove angekommen ging es dann weiter mit einer 2-stündigen Wanderung. Kein grosses bergauf und bergab, also eher ein gemütlicher “Spaziergang” durch den Wald – allerdings mittendrin in einer Massenwanderung, denn an diesem Ostersonntag waren wir nicht die einzigen, die es hierher gezogen hat. Es war dennoch schön, durch die Natur zu streifen – und schliesslich am Quarry Rock, einem riesigen Felsen, der einen wunderbaren Aussichtspunkt auf die Bucht darstellt, anzukommen.

Deep Cove vom Aussichtspunkt
Deep Cove vom Aussichtspunkt
Annalee am Aussichtspunkt
Annalee am Aussichtspunkt

Dort haben wir es uns schön in der Sonne gemütlich gemacht, den restlichen Trubel um uns herum für einige Minuten vergessen und uns des Lebens gefreut.

Anschliessend ging es wieder zurück zur Bucht. Und weil das Wetter so herrlich frühlingshaft war und wir durch unsere sportlichen Aktivitäten auch ein wenig ins Schwitzen kamen, haben wir sogar, um einen Triathlon-Versuch zu vervollständigen, einen Badeversuch unternommen. Badeanzug an und rein ins Wasser. Die Temperatur hatten wir allerdings massiv überschätzt (es waren ganze 8 Grad) – mehr als 2 Schwimmzüge lagen nicht drin. Aber eine wunderbare Abhärtung für das Immunsystem! 🙂

Das Badevergnügen
Das Badevergnügen
Der Yachthafen von Deep Cove
Der Yachthafen von Deep Cove

Für unseren Schwimmversuch haben wir uns dann mit einem Sushi-Imbiss belohnt. Und schliesslich ging es mit dem Rad wieder zurück. Der Radweg ist leider kein besonderes Erlebnis, da er entlang an der Hauptverkehrsstrasse und stückweise sogar neben dem Highway verläuft. Umso schöner war es, wieder in unserer Wohngegend anzukommen – und einzutauchen in ein Blütenmeer von Kirschbäumen! Der Frühling ist traumhaft in Vancouver.

Blütenmeer
Blütenmeer
Cherry Blossoms
Cherry Blossoms

Damit war der WG-Tag jedoch noch nicht beendet: eine kurze Erfrischung zu Hause und schon ging es weiter – zu Annalees Eltern, die uns zum Dinner eingeladen haben. Was für zauberhafte und herzliche Menschen, es war so schön, Teil dieser Runde sein zu dürfen. Annalees Mutter kommt ursprünglich aus Quebec, dem französisch-sprachigen Teil von Kanada. Und so gab es beim Abendessen ein buntes Gemisch aus englisch und französisch. Geendet hat der Abend in einer gemütlichen Spielerunde – bis Annalee und ich uns hundemüde auf den Heimweg machten.

Was für ein wunderschöner Tag! Und was für ein Glück, dass ich so eine tolle Mitbewohnerin getroffen habe 🙂

Roomies!
Roomies!

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