Und noch mehr Abenteuer in den Bergen. Nach meiner tollen Biketour – die mich letztlich jedoch mehr Höhenmeter gekostet hat als geplant (nämlich knapp 1800m komplett) – konnte ich meine Beine dann doch etwas spüren. Aber ich bin ja nicht alle Tage in den Alpen: Tag 2 mit dem Bike musste sein.
Diesmal wollte ich es gemütlich angehen lassen: rauf auf den Berg und dann runter durch den Bikepark. Da ist das Risiko, sich zu verfahren, gering. Auf der Karte habe ich dann noch so einen schönen Bergsee entdeckt, der mich auch reizte…ob ich den wohl finde?
Also erstmal rauf (aua, Beine), dann etwas rüber…
…und dann noch kurz zum See. Ja. Schön. Da war ich dann plötzlich mitten im Geröllhaufen und durfte mein Bike Huckepack nehmen – was tut man nicht alles für eine tolle Aussicht 🙂
Und dann: der Bergsee. Etwas weniger romantisch als gedacht, aaaaber: Ziel erreicht.
Nur: ein See liegt ja nie auf der Spitze eines Berges – also hiess es: weiterklettern. Auf knapp 2700m ging es rauf, das war eigentlich auch nicht so geplant 🙂 Dafür gab es dann Ausblick auf riesige Gletscher.
Und dann musste ich nur noch den Weg zurück finden…moment, dieser kleine Abschnitt it der Holzrampe sieht verlockend aus, schnell mal drüber.
Dann kam der eigentliche Abfahrtsweg durch den Bikepark: holprig, kurvig, steinig – hätte ich mir etwas spassiger vorgestellt, war aber ales in allem fein.
Und weil meine Beine so gut mitgemacht haben gabs als Belohnung die guten Schweizer Rösti. Mit extra Käse!
Erfolgreicher Tag.
Tagsdarauf waren meine Beine allerdings doppelt so schwer. Also heute wirklich mal eine Pause – statt Beingymnastik gehts dann eben “nur” ans klettern. Mein Kletterlehrer in Kanada hatte mir von den Klettersteigen in der Schweiz erzählt – die klanegn interessant: eine Art Kletterpark, wo man selbstgeführt an Felswänden hochkraxeln kann, immer schön abgesichert. Ich musste mir nur eine Halterung, Karabiner und Helm ausleihen – und los gings Richtung Kletterwand. Durch ein wunderschönes Tal unterhalb von Verbier:
In dieser Gegend gab es jede Menge Staudämme – mit dem zweithöchsten Staudamm Europas (250 Meter hohe Staumauer) in Mauvoisin.
Am Ende des Tals – eben kurz vor dem Staudamm – befindet sich der Klettersteig. Es fühlt sich hier an, als sei man am Ende der Welt. Es gibt zwar ein altes (und leerstehendes) Hotel auf einem Hügel neben einer kleinen Kapelle – sonst: Nichts.
Für mich ging es nun ran ans Klettern. Ich hatte mir vorgestellt, hier jede Menge Leute vorzufinden – schliesslich sind diese Klettersteige (oder Via Ferratas) ja schon ein wenig touristisch. Aber nichts da, weit und breit keine Menschenseele.
Da wurde mir dann doch etwas mulmig zumute, besonders weil ich noch immer nicht so ganz “höhenangstfrei” bin. Doch da wollte ich jetzt durch.
Der Anfang war noch ganz ok, etwas schwindelerregend, wie man sich da so am Fels entlang über eine kleine Schlucht windet – aber machbar. Ist auch für Kinder ab 8 Jahren ausgeschrieben.
Dann machte ich mcih zum zweiten Teil, erhöhte Schwierigkeitsstufe. Die war dann schon etwas wilder: über ein schmales Drahtseil ging es über eine tiefe Schlucht entlang. Und dann sehr steil eine Felswand hinauf. Und dann WIEDER über ein Drahtseil zurück. Und noch mehr steile Felswände.
Umdrehen ging nicht – denn der Rückweg war jeweils genauso gruselig wie die Strecke, die vor mir lag. Aber ich habs geschafft: Schritt für Schritt. Und mit viel guten zurreden (ein Glük war ich alleine). Und schliesslich auch mit singen – damit ich es über die zweite Schlucht schaffte 🙂
Aber man istja gesichert, es kann gar nichts passieren. Das ist einzig und allein eine Kopfsache. Angst überwunden. Das reichte dann auch für heute 🙂
Auf dem Rückweg habe ich noch einen kurzen Stopp in einem kleinen verlassenen Bergdorf gemacht, dass scheinbar von einem riesigen Felssturz betroffen wurde. Das Leben in den Bergen: ein stetes Risiko.
So, nun muss ich erstmal den Tag verdauen und Schlaf nachholen. Neben meinen sportlichen Aktivitäten, von denen ich hier fleissig berichte, arbeite ich nebenbei nämlich auch noch an einem Projekt für Kanada (unsere Nacht ist ja deren Tag, passt prima :)) und bereite ich mich auf mein Konzert vor (Texte üben und singen). Die Nacht ist noch jung…sagte ich mir mal.