Endlich, endlich. Hurra!! Raus in die Natur weg vom Grossstadtlärm, durchatmen, nichts als Bäume und Ruhe um mich herum…beinahe.

Das verlängerte Wochenende (Ostermontag muss ich zwar arbeiten, aber immerhin: den Freitag hatte ich tatsächlich frei ;)) habe ich genutzt, um endlich einmal wieder in das “echte Kanada” einzutauchen. Von Toronto aus ist das nicht so einfach, denn Natur, nein: Wildnis (ich will keinen Park, ich will echte Freiheit) findet man nicht gerade vor der Haustür. Am Freitag Morgen ging es dann los: Auto gemietet und ab, raus aus der Stadt und Richtung Norden.

Auf der Karte gab es einige grüne Flecken, die wollte ich erkunden. Mein Weg führte mich zuerst nach Sudbury, dem nächst grösseren Ort, knapp 400 km nördlich von Toronto (Kanada und seine Dimensionen…aber das kenne ich ja bereits von meiner Zeit in Vancouver :)).

Map
Map: Toronto nach Sudbury

Dort habe ich mir ein Zimmer in einem Motel genommen (fürs campen war es dann doch noch etwas zu kalt: hier liegt überall Schnee! :))

Am Freitag nachmittag ging es dann auf Erkundungswanderung in Sudbury: dieser hässliche Ort liegt an einem riesigen See – muss vor allem im Sommer wunderschön sein. Der See war noch zugefroren und auf ihm haben Kids ein Wettrennen mit ihren Schneemobilen veranstaltet. Mein Plan: einmal um den See wandern.

Ich musste dann aber feststellen, dass das eine naive Idee war, da einerseits: verdammt lange Strecke, andererseits: verdammt viel Schnee! Nachdem ich meine Füsse in meinen durchgeweichten Schuhen nicht mehr spüren konnte, bin ich dann zurückgehumpelt. Damn, ist eben doch noch nicht Frühling hier 🙂 Aber immerhin: Naturfeeling!

Sudbury und sein See
Sudbury und sein See
Seewanderweg in Sudbury
Seewanderweg in Sudbury
Sudbury Lake
Sudbury Lake
Trees
Trees: noch herrscht Winterkahlheit

Am nächsten Tag ging es dann raus in den Killarney Nationalpark. Auf dem Weg dorthin habe ich meinen ersten Elch gesehen! Wow, gigantisch, ein wahrhaft majestätischer Anblick! Er stand am Strassenrand, sah mich kommen, drehte sich ruhig um und schwebte gelassen in den Wald – extrem elegant für so ein riesiges Tier. Beeindruckend!

An dem Tag habe ich noch mehrere Rehe, einen Biber, Streifenhörnchen und Adler gesehen. Natur pur!

Im Park bin ich dann auf auf den Wanderweg “The Crack” gestossen – der mich zum höchsten Punkt in diesem Park führte: der 550m hohen Erhebung (sie nennen es “mountain” hier :)).

Der Weg dorthin war – wie nicht anders zu erwarten – eine reine Schnweewanderung.

Winterwanderung im KillarneyPark
Winterwanderung im KillarneyPark
So langsam reichts mit dem Schnee
So langsam reichts mit dem Schnee
Attention
Attention – jetzt nur nicht verlaufen 🙂

Aber was für eine, wunderwunderschön. Zunächst ging es für längere Zeit durch den Wald, stapfstapfstapf, bis ich dann irgendwann an einem See ankam. Blauer Himmel, Eiskrusten am Seerand, klares Wasser – herrlich, wie muss es erst im Sommer hier sein? (Der Park ist übrigens ein Paradies zum Kajakfahren).

KillarneyPark
KillarneyPark: im Sommer ein Paradies zum Kajakfahren
Zugefrorener See
Zugefrorener Teil des Sees

Nachdem ich mich an diesem Blick laben konnte, ging es weiter in den Wald – bis ich schliesslich endlich meine erste “Steigung” hinter mich bringen durfte: rauf auf die Felsen. Habe dort zum ersten Mal realisiert, wie toll ich Felsen finde! Nur Wald, das ist auf Dauer öde; und wenn schon keine echten Berge, dann doch wenigstens ein paar Felsen zum kraxeln, jippieh.

Rocks, endlich
Rocks, endlich! Was zum besteigen 🙂
Der Gipfel
Rauf auf den Gipfel

Das ging dann noch eine Weile auf und ab, feine Sache – und schliesslich war ich oben, auf dem “Gipfel”. Schöne Aussicht über den winterlichen Park. Und dort oben wartete auch schon ein Vater mit seiner Tochter – die beiden machten eine Mehrtageswanderung und zelteten im Schnee. Klasse, endlich mal wieder “echte Kanadier” treffen 🙂 Die beiden waren super nett und haben mir auch gleich Tipps für meine nächste Wanderung geben können. Voller Erfolg!

Gipfel
Gipfel
Blick auf den Killarney Lake
Blick auf den Killarney Lake

Am nächsten Tag wurde ich dann leider mit Regen geweckt. Ich machte mich auf die längere Heimreise nach Toronto, hielt unterwegs noch an zwei Parks und versuchte mich an kürzeren Wanderungen – aber ich muss ehrlich sagen: ich hab nun wirklich die Nase voll vom Schnee. Und Schneewanderung im April im Regen…not so much fun.

Nun weiss ich wenigstens, wo die tollen Plätze für den Sommer sind. Killarney Park ist zu weit für einen Wochenendausflug, aber es gibt ähnliche (flachere) Parks näher an Toronto, die sich vor allem zum Kajakfahren eignen. Viele Campingplätze hier sind nur über den Wasserweg erreichbar – ist also wirklich nur eine Sommerdestination. Und das mit dem Sommer, das dauert wohl noch eine Weile.

Und nun starte ich mit frisch aufgeladenen Batterien in eine neue Woche. Happy Easter everyone 🙂

 

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