Zurück in der Stadt, zurück im Alltag – was für Wilson und mich in den letzten Wochen hauptsächlich hiess: workworkworkwork. Ich habe momentan ein ziemlich heftiges Projekt, dass an den Nerven reibt…aber alles hat ja mal ein Ende 🙂
Die letzten Wochen waren auch etwas trister, weil wir beinahe einen Waldbrand-Rekord hatten: 600 Waldbrände in BC! Google hat sogar einen Kriesen-Karte dazu erstellt:
Und obwohl es kein Feuer DIREKT in Vancouver gab, so war die gesamte Stadt dennoch eingehüllt in Rauch – und zwar so extrem, dass die Luftqualität für mehrere Wochen als “die weltweite schlimmste” eingestuft wurde, also extremer als verschmutzte Grossstädte wie Mumbai oder Shanghai.
Und so sah es aus hier – man konnte die Stadt am anderen Ende vom Wasser nicht mehr sehen!
Die Sonne war immer als glutroter Feuerball zu sehen – zwar irgendwie faszinierend, zugleich aber auch bedrückend, denn es wäre hellichter Tag.
Sommer gab es also keinen mehr – denn durch den Rauch kam auch keine Wärme mehr bei uns an. Und an sportliche Aktivitäten war eine zeitlang auch nicht zu denken. Ich habe es zwar mal versucht mit dem joggen, habe mich aber ziemlich schlapp gefühlt.
Stattdessen gab es eben “indoor” Aktivitäten. Wir haben gerade eine tolle Ausstellung im Kunstmuseum, Cabin Fever – eine richtig gute Ausstellung über die Geschichte von den kleinen Ferienhütten, die es an Kanada’s Seen so zahlreich gibt.
Mir war nicht bewusst, dass die DIY Bewegung – bau dir deine eigene Hütte für wenig Geld – schon in den 60ern begann. Ebenso die Idee von “pre-fabricated huts”, also “Steckhäusern” :). Oder die tiny houses.
Besonders beeindruckt haben mich die “A-frames”, also die einfachen Spitzdach-Hütten. Schlicht und doch beeindruckend.
Ich habe auch endlich Zeit investiert, um unsere Terasse etwas aufzufrischen: mit Paletten, die ich umsonst vom Baumarkt bekam, habe ich einen Mini-Kräutergarten gebastelt. So schön!
Der Rauch ist seit einigen Tagen abgezogen, so wir konnten endlich wieder mit gemütlichen Spaziergängen und Joggingrunden starten. Schaut, in was für einer traumhaften Umgebung wir leben!
Und Ace und ich haben unsere Joggingtour am Lighthouse gestartet – Regenwald und Meer zugleich, was für eine Erholung.
Was ist sonst noch so passiert? Wilson und ich haben unsere Kameras mal wieder auf Vordermann gebracht – gründlich gereinigt, uns Tipps für Objektive geholt. Ich will weg vom Handy, und wieder mehr Fotos mit dem “echten Stoff” machen 🙂 Am Samstag haben wir dazu einen schönen Tag am Strand verbracht und lustig vor uns hin geknipst.
Ja, davon kanns noch mehr geben. Ich werde mich mal wieder mehr mit Fotografie beschäftigen und etwas in bessere Objektive investieren. Juche!
Heute hatte ich dann noch ein interessantes Bike-Abenteuer: wir waren unterwegs mit einer Gruppe von 4 Mann (und Frau) und haben neue Wege erkundschaftet. Leider endete die Tour nicht ganz so erfreulich: der Jüngste von uns hatten einen heftigen Ausrutscher auf dem Fahrrad und seinen gesamten Arm aufgeschrammt – da hiess es dann: vom Weg zum Auto zurücklaufen. Und ich habe den Autoschlüssel beim Fahrradfahren verloren. Für mich hiess es dann: die gesamte Strecke zu Fuss noch einmal absuchen! Habe den Schlüssel zum Glück gefunden, Ace und ich waren ziemlich k.O. danach 🙂
Aber Spass hatten wir!
Und damit kann der September starten – auch wenn einige noch etwas skeptisch sind: Wie, Sommer schon vorbei?