Vancouver, du bist schon eine feine Stadt.  Wobei: es ist nicht so sehr das Stadtleben, dass sich positiv hervorhebt – denn im Vergleich zu anderen StĂ€dten ist Vancouver ein riesiges Schlafzimmer, langweilig und eintönig, eingepudert im Hippie-Hipster-Yoga Muff. Aber die Lage: angeschmiegt ans Meer, umringt von Parks und urigen WĂ€ldern, eingerahmt von Bergen. Man setzt nur wenige Schritte vor die HaustĂŒr und ist im schönste Naturparadies.
Das haben wir dieses Wochenende in vollen ZĂŒgen genossen. Man muss ja nicht immer aus der Stadt flĂŒchten, das Gute liegt so nah. Wilson’s Geburtstag haben wir (nach einem nervenzerreibenden Fussballspiel der Deutschen gegen die Schweden) am Strand eingelĂ€utet.
Am Nachmittag ging es dann mit den Mountainbikes ab in den Wald, wo wir ĂŒber Stock und Stein flitzten.
Am nĂ€chsten Tag haben wir es dann genauso gemĂŒtlich angehen lassen und eine ausgiebige Wanderung gestartet zu einem der “Hausgipfel” hier in Vancouver: the lions. Zwei Berggipfel, die von der Ferne wie zwei grosse Löwenohren aussahen.
Unsere Wanderung startete, wie so ziemlich alle Wege hier, im schönen Regenwald mit seinen riiiiesigen BÀumen.
Vorbei an WasserfĂ€llen und ĂŒber Stege und kleine BrĂŒcken erklommen wir den Wanderweg.
Der Wanderweg entpuppte sich als strenger Aufstieg: steil bergauf kraxelten wir ĂŒber Gesteinsbrocken und dicke BaumstĂ€mme, die vom letzten Sturm herumlagen. Ja, da kann einem schon einmal die Puste ausgehen.
DafĂŒr wurden wir mit einem herrlichen Blick belohnt: freie Sicht aufs Meer!
Und schliesslich erriechten wir die Schneegrenze: auf 1200 Metern liegt noch immer jede Menge von dem kalten Zeugs đ Das wurde eine rechte Rutschpartie – rauf und runter.
Und Schliesslich standen wir am Fuss des Gipfels, dem westlichen Löwenkopf. Und da packte es mich wieder, das Gruseln: ich sah nur zackige Felsen vor mir, keinen richtigen Weg – und da solten wir also hochkraxeln? Naaaaa – sorry, nicht schwindelfrei.
So sehr ich mich auch auf den Aufstieg gefreut habe und so gerne ich den Gipfel erreichen wollte, diesmal entwich mir der Mut und wir drehten um. Auch ohne Gipfelbesteigung: wir hatten eine herrliche Wanderung hinter uns.
Und da war es auch schon zu Ende, unser kleines Wochenendabenteuer. Schönen Start in eine neue Woche!