Tag 3: Punalu’u Beach – Kilauea Vulkan

Unsere Nacht am Punalu’u Beach war weniger erfreulich. Dies war ein offizieller Camping-Platz und wir hatten im Vorfeld reserviert. Als wir im Dunkeln ankamen, fanden wir jedoch nur einen recht verlassenen Parkplatz vor. Dieser lag zwar direkt am Strand, doch so wirklich nach “campen” sah hier nichts aus. wir nahmen es wie es war und fielen in unser Bettchen im Van. Kurz vor Mitternacht klopfte es dann an unseren Van. “Security, please open the door.” Uns wurde dann von zwei recht freundlichen Polizisten erklärt, dass dieser Ort nur ein Campingplatz fĂĽr Zelte sein, man jedoch nicht mit einem “Van” parken dĂĽrfte, bzw. nicht in einem Fahrzeug ĂĽbernachten dĂĽrfte. Was ziemlich verwirrend war – denn wir haben ja schliesslich online fĂĽr eine RV-Ăśbernachtung eine Reservierung erhalten. Das nahmen die Polizisten dann auch so hin und liessen uns weiter schlafen. Erst nachdem ich weiteres Klopfen an anderen Fahrzeugen (die nach uns angekommen sein mussten) hörte, wurde mir klar, was hier los war: die Polizisten waren nicht wirklich an uns als Touristen interessiert – sie wollten vermeiden, dass Obdachlose sich hier einrichteten.

In den nächsten Tagen bekam ich auch immer stärker den Eindruck, dass Hawaii eine arme Insel war. Wir sahen viele Menschen, die im Auto lebten und regelmässig von Parkplatz zu Parkplatz fuhren. Hawaii ist extrem teuer fĂĽr Touristen – ich möchte mir nicht vorstellen, wie hart es sein muss fĂĽr Einheimische, wo man noch zudem begrenzte Arbeitsmöglichkeiten hat.

Wir bekamen noch ein paar Stunden Schlaf – und wachten dann zu einem herrlichen Sonnenaufgang auf.

Anschliessend spazierten wir kurz am schwarzen Strand entlang – und sahen dort eine riesige Meeresschildkröte, die sich langsam zu ihrem Brutplatz bewegte.

Dieses spektakuläre Ereignis wurde nur durch den Gärtner getrĂĽbt, der den “Campingplatz” pflegte und uns plötzlich anbrĂĽllte, dass wir hier auf gar keinen Fall mit einem RV ĂĽbernachten könnten…huihuihui, die Menschen an der SĂĽdkĂĽste sind ja nicht so relaxed. Ich hatte die Nase voll, und wir zogen weiter zum nächsten Ort.

Und zwar: dem Vulkan Kilauea. Dies war nur ein relativ kleiner Vulkan, dafĂĽr aber sehr aktiv. Sein letzter Ausbruch war im Januar 2023.

Als erstes schauten wir uns hier eine Lavaröhre an, also ein Tunnel, der sich durch Lavaströme bildet. Klingt aber faszinierender als es ist: es ist nämlich letztlich schlicht und einfach: ein Tunnel.

Dann ging es zum Vulkan. Hier gab es einen Wanderweg durch einen Krater – aber nicht durch den aktiven Teil, sondern einem kleineren Nachbarvulkan.

Schon faszinierend, so eine Vulkan-Gegend. Trotz der Trockenheit und der sichtbaren Öde wächst hier doch so einiges!

Ein StĂĽckchen weiter von diesem Wanderweg konnte man dann auch die Schwefelfelder des aktiven Teils des Vulkanes sehen…

Doch hier hörten die tollen EindrĂĽcke nicht auf. Kilauea liegt auf etwa 1200 Metern Höhe. Von hier fĂĽhrt eine Strasse hinunter ans Meer und zwar direkt durch Lavafelder hindurch. Das ist schon irre, wenn man bedenkt, dass man dort fährt, wo vor wenigen Jahren noch heisse Ströme entlang liefen…

Am Meer angekommen ging es dann weiter: hier endete die Strasse abrupt, weil sie Beginn des Jahres vom Lavastrom zerstört wurde. Was bleibt sind bizarre Lavaformen….

Und tolle Brücken, die ebenfalls aus Lavaströmen geformt wurden, nun übers Meer hängend.

Was für ein toller und erlebnisreicher Tag! Heute sollten wir an einem richtigen Campingplatz übernachten, auf dem auch RVs stehen dürfen (das habe ich mir noch einmal ausdrücklich bestätigen lassen :D).

Tag 4: Kilauea Vulkan – Mauna Kea Vulkan

Vom Kilauea Vulkan fuhren wir nun erstmal an die OstkĂĽste – oder zumindest, was von der KĂĽste noch ĂĽbrig war. Auch hier waren viele Strassen und sogar ganz Ortschaften vom letzten Vulkanausbruch noch immer zerstört.

Als erstes machten wir Halt an einem kleinen Park, wo man die Skelette von lava-zerstörten Bäumen sehen konnte. Klingt gruseliger als es ist: im Prinzip sind das interessante Lava-Skulpturen!

Ausserdem fanden wir hier eine tolle, kleine Dschungellandschaft mit tollen Pflanzen.

Weiter ging es Richtung KĂĽste – wobei unsere Möglichkeiten begrenzt waren: der SĂĽden war blockiert, also ab in den Osten.

DafĂĽr befanden wir uns schliesslich auf einer richtig tollen Dschungel-Strasse, die uns schliesslich auch ans Meer fĂĽhrte.

Der perfekte Ort fĂĽr einen kleinen Mittagssnack!

An der OstkĂĽste tingelten wir Richtung Norden und machten Halt an einem der vielen, tollen Wasserfälle, die es hier zuhauf an der OstkĂĽste gibt. Dieser Wasserfall hiess “Regenbogen-Wasserfall”, weil je nachdem , wie die Sonne gerade stand, man die unterschiedlichsten Farben erkennen konnte.

Wir waren allerdings weniger von dem Wasserfall (der eine ziemlich überlaufene Touristenattraktion war) fasziniert, als vielmehr von dem efeubewachsenen Riesenbäumen, die sich direkt hinter dem Wasserfall befanden!

Schon wieder so viele tolle Eindrücke und Bilder! Und der Tag war noch nicht zu Ende. Es ging nun etwas mehr Richtung Inland zu Hawaiis (zweitgrössten?) Vulkan, Manau Kea. Sein Krater liegt auf 4.200 Metern Höhe! Dort oben befindet sich die grösste Sternwarte der Welt, gebildet von einer Gruppe von internationalen Observatorien mit etwa 14 riesigen Teleskopen. Man kann bis auf knapp 3.000 Metern mit dem Auto fahren und dort in einem Besucherzentrum mehr über die Sterne lernen.

Wir kamen hier am nachmittag an und wanderten zunächst ein Stück den Vulkan hinauf. Bis zum Gipfel schafften wir es in der kurzen Zeit, in der wir noch Tageslicht hatten, nicht, aber es reichte, um eine tolle Aussicht zu geniessen.

Bei unserem Abstieg schafften wir es gerade noch rechtzeitig, um einen spektakulären Sonnenuntergang vom Besucherzentrum aus bewundern zu können.

Wir blieben noch eine Weile am Fusse des Vulkans, um in der Dunkelheit den Sternenhimmel zu geniessen. Das Besucherzentrum gab eine kleine “FĂĽhrung” bzw. erklärte die wichtigsten Sternenbilder und Planete, die man hier so deutlich sehen konnte. Wow!

Vom Strand, Schnorcheln, Wettschwimmen mit Delphinen zu Dschungelstrassen, Vulkanströmen, Kraterwanderungen, Sonnenuntergängen und Sternenbildern. Eine faszinierende und so vielfältige Insel! Einmalig.

Im nächsten Teil erzähle ich dann von unseren Abenteuern an der Westküste 🙂

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